TinaML
Liebe Biggi, ich habe in den letzten 9 Monaten schon vieler Ihrer Antworten an fragenden Mütter gelesen und fand sie immer sehr hilfreich. Darum wende ich mich nun an Sie. Mein Sohn ist mittlerweile 9 Monate alt, er wurde von Beginn an voll gestillt. Seit er 6 Monate alt ist, haben wir zunächst den Mittagsbrei eingeführt und so mit 7 Monaten den Abendbrei (milchfrei). Des Weiteren lassen wir ihn viele Sachen knabbernd kosten- es ist zwar mehr ein daran lutschen, als ein essen, aber er hat viel Spaß daran. Die Portionen beim Mittags- und Abendbrei variieren, aber im Schnitt kann man so 150g pro Mahlzeit sagen. Wir reichen ihm auch ab und zu Wasser, davon trinkt er vllt 50ml am Tag. Nun meine Frage: Ich werde ab August (10 Monate) wieder arbeiten gehen und habe auch kein Problem damit weiterzustillen. Abpumpen funktioniert gut bei mir und er nimmt die Flasche problemlos. Da ich Lehrerin bin, komme ich nicht allzu spät nach Hause, sodass es mir auch körperlich vermutlich möglich sein müsste. Allerdings machen mir die Nächte langsam wirklich sehr zu schaffen, da der Kleine alle 2h wach wird und gestillt werden will. Ab und zu versuche ich ihn anders zu beruhigen, aber meistens will er wirklich trinken- ich habe auch nicht das Gefühl, dass er nur nuckelt. Frage 1: Haben Sie einen Tipp was ich tun könnte, um die Nächte vllt etwas einfacher zu gestalten? Wenn ich wieder jeden Tag arbeiten muss, weiß ich wirklich noch nicht wie das gehen soll mit meiner momentanen Schlafsituation... Frage 2: Ich lese immer wieder, dass viele Kinder in dem Alter schon vier Mahlzeiten zu sich nehmen und nur noch zwei Mal gestillt werden- ist das "notwendig" bzw. sollte ich mehr Mahlzeiten einführen? Direkt nach dem Essen will mein Sohn eigentlich nie gestillt werden, darum dachte ich, dass das ja automatisch die Stillmahlzeiten stark reduzieren würde... Vielen vielen lieben Dank für Ihre Hilfe! Liebe Grüße Tina
Liebe Tina, leider hilft viel Brei oder Beikost nicht, wenn ein Kind länger schlafen soll. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der Du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Schläft Dein Baby neben Dir? So müsstest Du nicht aufstehen und brauchst auch gar nicht richtig wach zu werden, wenn Dein Baby trinken möchte. Und hast Du schon einmal den so genannten Kinn-Trick ausprobiert? Dabei legst Du, wenn Du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen…probiere es mal aus. Versuche, Dir am Tag Nischen zu suchen, lege Dich mit hin, wenn das Baby schläft. In diesem Alter ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. • Nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige Dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann Dir auch Deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du schläfst oder sonst etwas für Dich tust ... • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit Deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du Dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Ich hoffe, die Antwort hilft Dir weiter. Herzliche Grüße Biggi
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