Oskar2019
Hallo, ich muss seit gestern mittag ein Antibiotika nehmen weil ich eine starke Nasennebenhöhlen Entzündung habe und wir es ohne Antibiotika nicht in den Griff bekommen haben. Jetzt hat sowohl die Ärztin als auch die Apotheke gesagt "Stillpause" wegen des Antibiotika. Im Internet liest man verschiedene Informationen darüber und auf der Embryotox Seite heißt es das amoxicillin unbedenklich in der Stillzeit ist. Zudem darf man sich dort als stillende Mama nicht telefonisch und nicht per Kontaktformular hin wenden weil sie ihre Kapazitäten für schwangere nutzen wollen. Ich bin nun total verunsichert und mein kleiner ist auch zunehmend unglücklich an der Flasche. Ich hatte zunächst keine Bedenken wegen der stillpause, ich komme mit dem Abpumpen gut klar, aber ich möchte meinem kleinen das Leben nicht so schwer machen, da er von mir selbst die Flasche gar nicht mag. Nur mein Mann kommt einigermaßen an ihn ran mit der Flasche. Muss ich nun wirklich eine Woche stillpause wegen des Medikaments durchhalten oder ist es vielleicht doch unbedenklicher als gedacht. Ich habe vor einigen Monaten schon mal ein Antibiotika auch amoxicillin aber das 700er nehmen müsse wegen einer starken Blaseentzündung und da war das ganze unbedenklich. Jetzt habe ich das 1000er amoxicillin. Ich habe hier zwar Berichte darüber gelesen aber diese waren teilweise schon Jahre her, deswegen meine Anfrage. Vielleicht hat sich in knapp 10 Jahren eine neue Erkenntnis entwickelt oder ergeben und Sie würden jetzt davon abraten oder so... Ich bin tatsächlich ein wenig verzweifelt, ich möchte meinen kleinen jetzt nicht eine Woche mit der Flasche quälen um ihn dann wieder zur Brust zurück zu führen. Ich habe bedenken das das vielleicht gar nicht klappt und er die Brust dann nicht mehr will. Danke schon mal für die Hilfe und Antwort. LG Kristin
Liebe Kristin, leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind. Nicht jedem Arzt ist bewusst, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf, obwohl es doch möglich ist. Darum kann und sollte sich dein behandelnder Arzt bei der Embryotox in Berlin gezielt beraten lassen!! Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. LLLiebe Grüße Biggi