Mitglied inaktiv
Ich wohne in 64319 Pfungstadt. Ich hatte heute morgen eine kleine etwa Stechnadelkopf große Zecke an mir. Ich konnte sie entfernen und die Stelle ist nicht gerötet.Da wir "noch" öfter durch den Wald fahren...wäre es durchaus möglich das dies wieder passiert. Ich nehme ClomHexal 50 um Schwanger zu werden. Ich bin gerade mit der Einnahme fertig. Kann / Darf ich mich gegen Zecken impfen (oder sollte ich das Fahrrad fahren sein lassen ;o) )?? Bzw. Was kann ich tun falls ich mich angesteckt habe ?? Ich würde mich über eine Antwort freuen....auch wenn so ähnlich Fragen bereits gestellt wurden. Ich bin etwas älter und würde mich über Nachwuchs freuen und bin deshalb etwas verunsichert und lieber vorsichtig !!
Hallo, 1. eine Impfung ist grundsätzlich auch in der Schwangerschaft erlaubt, sollte aber möglichst nicht im ersten Drittel der Schwangerschaft erfolgen bzw. nach der ersten Impfung sollten dann bis zu einer Schwangerschaft drei Monate vergehen. Diese Impfung wird aber nur in Endemiegebieten für die FSME notwendig. 2. Zur Frage Zeckenbiss in der Schwangerschaft kann ich folgendes sagen: im Allgemeinen wird empfohlen, wenn die Zecke komplett entfernt wurde, sollte die Bissstelle beobachtet werden (ggf. den Hausarzt informieren) und im Falle einer ringförmigen Rötung sollte in jedem Fall eine antibiotische Behandlung erfolgen. Hier noch einmal ein paar zusammenfassende Infos: die Zecken können neben der Frühsommermeningoenzephalitis (in Endemiegebieten) Borrelien übertragen. Die Borreliose (Lyme Diesease) (Inkubationszeit 7 Tage bis mehrere Monate) zeigt sich häufig erst nach einer längeren Zeit mit unterschiedlich ausgeprägten neurologischen Symptomen oder Gelenkbeschwerden. Da die Erreger nicht immer übertragen werden, ist generell eine Therapie nur dann indiziert, wenn sich um den Einstich herum eine Rötung nachweisen lässt ringförmige Rötung = Erythema chronicum migrans), was den Verdacht auf eine Infektion lenkt. Eine Infektion des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft ist möglich. Über Schäden bei den Ungeborenen gibt es aber nur sehr wenige Berichte. Vorsorglich wird bei Nachweis dieser Infektion in der Schwangerschaft zur frühzeitigen Penicillintherapie geraten. Diese ist für das Kind sicher unbedenklich. Neben der Kontrolle der Bissstellte sollte laborchemisch etwa 3 Wochen nach Zeckenbiss bei der Schwangeren der Borrelientiter entnommen werden. Ist er negativ, würde man ihn ggf. nach weiteren 3 Wochen wiederholen. Frau Prof. Enders aus Stuttgart empfiehlt hier auch, dass man dann bei Geburt des Kindes aus dem Nabelschnurblut den Titer nochmals mitbestimmen lässt (allerdings ist dieses nur relevant, wenn der Biss mehr als 3 Wochen zurückliegt) VB