Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Zeckenbiss

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Zeckenbiss

Mho

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Ist ein Zeckenbiss in der Schwangerschaft gefährlich? Ich habe mir gerade eine kleine Zecke entfernt die mich unter den Thrombosestrümpfen gebissen hat. Auf was muss ich achten? Lieben Dank


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, In dem Fall empfehlen wir, die Bissstelle zu beobachten. Unabhängig davon, ob es eine Rötung um die Bissstelle herum gibt, sollte jedoch aktuell ein Borrelientiter abgenommen werden. Dann sollte dieser Titer nach etwa drei Wochen kontrolliert werden, wenn er negativ ist. Im Fall einer ringförmigen Rötung soll eine Antibiotikatherapie erfolgen. Darüber hinaus gibt es die Empfehlung, das dann bei der Geburt zusätzlich aus der Nabelschnur vom Kindes Blut entnommen wird, auch daraus den Titer zu bestimmen, um eine etwaige Infektion des Kindes auszuschließen. Gibt übrigens in der Literatur nur sehr wenige Fälle zu einer Borreliose in der Schwangerschaft. Über etwaige Schäden wird praktisch kaum berichtet. Die meisten Berichte sind Fall Berichte/Einzelfälle und in etwa drei großen Studien konnte kein kausaler Zusammenhang zwischen bestimmten Beeinträchtigungen der Kinder und der Borreliose hergestellt werden. Herzliche Grüße VB


Xazaria

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Werfe die Zecke nicht weg. Stecke sie in ein Glas, damit diese von deinem Arzt zum Labor geschickt wird. Dort wird es herausgefunden ob die Zecke ein Träger der gefährlichen Infektion war oder nicht. Und ich würde am Freitag zum Hausarzt gehen, falls bei euch morgen auch ein Feiertag ist.


Andrea6

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Ein Zeckenstich ist in der Schwangerschaft genauso zu behandeln wie außerhalb: die Zecke wird entfernt, die Haut desinfiziert, die Stelle dokumentiert und in den nächsten 3-4 Wochen beobachtet. Die vorgeschlagenen Maßnahmen wie einschicken und untersuchen der Zecke sind übertrieben und werden gar nicht empfohlen: selbst ein Erregernachweis in der Zecke heißt nicht zwangsläufig, daß das "Stichopfer" eine Infektion erleidet. Umgekehrt ist bei fehlendem Nachweis eine Infektion nicht ausgeschlossen. Was ein Arztbesuch nach erfolgreicher Entfernung einer Zecke bringen soll ist ebenfalls erklärungsbedürftig: außer "aha, Sie haben sich eine Zecke entfernt" wird ja weiter nichts geschehen.


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