Mitglied inaktiv
Hallo, bin zur Zeit in der 33 SW. und stelle mir die Frage, ob ich spontan oder per Wunschkaiserschnitt entbinden soll. Habe gelesen, dass eines von 500 Kindern, die spontan entbunden werden, bleibende Geburtsschäden davon tragen. Was ist von dieser Aussage zu halten? Wenn das stimmt, ist es ja fahrlässig spontan zu entbinden. Viele Grüße Nicki
liebe Nicki, 1. leider bedeutet nicht nur das Medium Internet auch eine Art "information overload". Es wird wahnsinnig viel veröffentlicht und geschrieben, ohne das der/die Unbedarfte nachvollziehen kann, ob dieses geprüft ist. Und es mutieren etliche zu selbsternannten Expertinnen und Experten, die mehr Unheil anrichten, als Sicherheit verschaffen. Und getrost dem Motto "only bad news are good news" wird hier nicht nur für die Schwangere "vorgesorgt". Und so erreichen einige Aufklärungen oder Informationen manchmal eher das Gegenteil dessen, was damit beabsichtigt war. Hier sollte sich die Frau schon an die Informationen der "wahren Experten" halten. 2. diese Geschichte ist wahrer Blödsinn, durch den Sie sich nicht beirren lassen sollten. 3. was den Wunsch nach einem primären Kaiserschnitt angeht, steht man dem unter Beachtung der notwendigen Aufklärung immer offener gegenüber und noch wird dieses wohl auch durch die Krankenkassen (noch) stillschweigend geduldet. Und dieses auch bei doch deutlich höheren Kosten gegenüber einer Spontangeburt und zu Lasten der anderen Beitragszahler(innen) einer Krankenversicherung. Jedoch gibt es hier seitens der Versicherungswirtschaft auch noch keine klare Leitlinie. Was den planmäßigen Kaiserschnitt auf Wunsch angeht, der ohne eindeutige Indikation anstatt einer Spontanentbindung erfolgen soll, kann man dazu folgendes ausführen: Ein solcher Wunsch ist nicht verwerflich, und in der letzten Zeit ist diese Frage und dieses Bedürfnis der Frauen in der Fachwelt ein häufig diskutiertes Thema. Die Wunschsectio ist strafrechtlich und zivilrechtlich trotz fehlender medizinischer Indikation bei ordnungsgemäßer, intensiver Aufklärung der Schwangeren nicht sittenwidrig und daher rechtmäßig. Zu dieser Aussage gelangte Prof. Klaus Ulsenheimer in seinem Beitrag zur rechtlichen Würdigung eines solchen medizinisch nicht indizierten Eingriffs auf der gemeinsamen Tagung der bayerischen und österreichischen Frauenärzte in München. Dabei sind allerdings besonders hohe Ansprüche an die Einsichtsfähigkeit der Schwangeren zu stellen, weil es sich hier zunächst um eine nicht mit einem Heileingriff zu rechtfertigende Körperverletzung handelt. Aus juristischer Sicht gilt grundsätzlich: Je schwächer die medizinische Indikation, desto intensiver muß die Aufklärung des Patienten sein. Sicher vertreten mittlerweile viele der renommierten Fachvertreter die Ansicht, dass man dem Wunsch nach einem primären Kaiserschnitt unter der Voraussetzung der ausführlichen Risiken für die Patientin, nachgeben sollte und das hier nichts dagegen spricht. Es wäre allerdings sicher vermessen, alle Frauen jetzt nur noch per Kaiserschnitt zu entbinden - ganz der Devise einiger amerikanischer Fanatiker folgend: "preserve your love channel, take a cesarian". Zu deutsch: "erhalte Deinen Liebeskanal, lass gleich einen Kaiserschnitt machen" In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde zwar nachgewiesen, dass der Kaiserschnitt den Senkungsbeschwerden vorbeugen kann, deshalb sollten aber nicht alle Frauen gleich auf den Kaiserschnitt zurückgreifen, auch wenn er nicht unbedingt indiziert ist. Über die Risiken sollte die Frau sich in der Klinik entsprechend aufklären lassen. Deshalb ist es empfehlenswert, dieses mit der Frauenärztin /Frauenarzt und so ab der 30. SSW auch mit der Entbindungsklinik abzusprechen. Nicht zu vergessen ist aber das für die Mutter erhöhte Risiko bei einem Kaiserschnitt: Nach der bayerischen Perinatalerhebung lag die Kaiserschnittletalität (Müttersterbefälle in ursächlichem Zusammenhang) in 1989 - 1994 bei 0,13 o/oo (Promille), die Letalität bei Vaginalgeburt bei 0,024 o/oo. Demnach war in diesem Zeitraum die mütterliche Sectio-Sterblichkeit bei vor dem Eingriff gesunden Schwangeren in dieser Erhebung um den Faktor 6-7 höher, als bei gesunden, vaginal entbundenen Frauen. Eine neuere Studie zeigt im übrigen, dass Frauen nach einem Kaiserschnitt ein doppelt so hohes Risiko für eine Totgeburt haben. Und dieses unabhängig vom Grund für den Kaiserschnitt. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, das muß natürlich jede für sich selbst entscheiden, aber ich habe viel darüber gelesen, und eins steht fest: ein KS ist immer auch eine richtige Operation (d.h.mit mehr Risiko für Dich)!! Ich werde das einfach auf mich zukommen lassen, und möchte es eigentlich erstmal so versuchen, nur wenn die Ärzte dann einen KS vorschlagen, mache ich es auch. Überleg doch auch mal, wieviele theoretische Risiken Du und Dein Kind jetzt schon überstanden haben (Fehlgeburtsrisiko in den ersten 12 Wochen etc),ich finde, da ist 1:500 eine wirklich vertretbare Zahl-wir müssen halt auch Vertrauen zu uns haben, in die Ärzte und Hebammen und dann geht auch alles gut! Garantien gibts nie, auch nicht beim KS! Liebe Grüße, peewee
Mitglied inaktiv
Hallöchen! Ich schließe mich meiner Vorgängerin an. Ein KS ist eine Operation. Ich selbst hatte einen Not-Kaiserschnitt, der mich auch monatelang belastet hat... Bedenke auch, dass das Kind beim KS verletzt werden kann (Schnitt z.B. quer übers Gesicht) und du viel Blut verlieren kannst... Am besten gar nicht darüber nachdenken und alles so kommen lassen, wie es kommt. Ich lag vor 5 Jahren auch stundenlang in den Wehen und war kurz vor den Presswehen. Leider ist meine Tochter stecken geblieben (mein Becken ist zu eng; wurde aber erst nach dem KS festgestellt) und ein Not-Kaiserschnitt war nötig. Viele Grüsse, Moni
Mitglied inaktiv
Hallo, ich hab die Geburt meines ersten Sohnes einfach auf mich zukommen lassen und die Geburt was insgesamt perfekt. Nach 8 STunden Wehen ohne Schnitt und Riss wurde er mir auf den Bauch gelegt. Ich rate Dir, lass es auf die zukommen und hab keine Angst. Die Angst blockiert dich nur. Für das Kind und auch für deinen Körper ist es unheimlich wichtig, dass die Geburt spontan kommt, nur so kann das Kind sich auf die WElt draußen einstellen und entscheidet, wann es "reif" ist. Außerdem würdest Du dann was ganz wundervolles verpassen, nämlich wie es ist wenn man eigenständig ein Kind auf die Welt bringt und auch wie sich Wehen anfühlen. Ich war so stolz, dass ich das so gut alleine geschafft hab. Für mich war es ein Erlebnis, was ich noch sehr lange in guter Erinnerung halten werde und der schönste Tag in meinem Leben. Empfehlen kann ich dir unbedingt Akkupunktur vor der Geburt. Ein KS ist eine Operation mit entsprechenden Konsequenzen. LG Trixi
Mitglied inaktiv
Hallo, vielen Dank für eure Antworten. Ich würde trotzdem mal gerne wissen, was an der Aussage dran ist, dass 1 von 500 Kindern nach einer Spontangeburt geschädigt ist. Ich finde das ist eine unglaublich hohe Quote und ich würde gerne die Strapazen eines Kaiserschnitts auf mich nehmen um mein Kind vor einem lebenslangen Schaden zu bewahren. Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass ich keine Angst vor einer Spontangeburt habe, da ich schon eine hinter mir habe und mein erstes Kind zu den 499 ohne Schaden gehört. Glück gehabt. Ich versuche einfach nur rational die Risiken anzuwägen. Dabei ist für mich Sicherheit für mein Kind viel wichtiger als ein schönes Geburtserlebnis. Lieben Gruß Nicole
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