Mitglied inaktiv
Hallo Doktor Bluni, ich habe vor 3 Jahren meine Tochter normal, spontan entbunden. Leider habe ich an die Geburt keine schöne Erinnerung. Die PDA musste dreimal gelegt werden, und dann wirkte sie nur einseitig und auch nur 20 Minuten. Der MuMu öffnete sich in "nur" drei Stunden nach geplatzter Fruchtblase von 1cm auf 10 cm, was entsprechend schmerzhaft war. Ich konnte die Schmerzen leider nie richtig vergessen, und hatte wochenlang mit einem Scheidenriss zu kämpfen. Nun bin ich wieder in der 6.SSW und möchte gerne mit meinem FA darüber reden, ob sich ein Wunschkaiserschnitt "einrichten" lässt, da ich mich im Anschluss an die Geburt direkt sterilieren lassen möchte. Ist das möglich? Kann ich nach einem Kaiserschnitt mit anschließender Sterilisierung verlangen? Viele Grüße Bettina
hallo Bettina, was den Wunsch nach einem primären Kaiserschnitt angeht, steht man dem unter Beachtung der notwendigen Aufklärung immer offener gegenüber und noch wird dieses wohl auch durch die Krankenkassen (noch) stillschweigend geduldet. Und dieses auch bei doch deutlich höheren Kosten gegenüber einer Spontangeburt und zu Lasten der anderen Beitragszahler(innen) einer Krankenversicherung. Jedoch gibt es hier seitens der Versicherungswirtschaft auch noch keine klare Leitlinie. Was den planmäßigen Kaiserschnitt auf Wunsch angeht, der ohne eindeutige Indikation anstatt einer Spontanentbindung erfolgen soll, kann man dazu folgendes ausführen: Ein solcher Wunsch ist nicht verwerflich, und in der letzten Zeit ist diese Frage und dieses Bedürfnis der Frauen in der Fachwelt ein häufig diskutiertes Thema. Die Wunschsectio ist strafrechtlich und zivilrechtlich trotz fehlender medizinischer Indikation bei ordnungsgemäßer, intensiver Aufklärung der Schwangeren nicht sittenwidrig und daher rechtmäßig. Zu dieser Aussage gelangte Prof. Klaus Ulsenheimer in seinem Beitrag zur rechtlichen Würdigung eines solchen medizinisch nicht indizierten Eingriffs auf der gemeinsamen Tagung der bayerischen und österreichischen Frauenärzte in München. Dabei sind allerdings besonders hohe Ansprüche an die Einsichtsfähigkeit der Schwangeren zu stellen, weil es sich hier zunächst um eine nicht mit einem Heileingriff zu rechtfertigende Körperverletzung handelt. Aus juristischer Sicht gilt grundsätzlich: Je schwächer die medizinische Indikation, desto intensiver muß die Aufklärung des Patienten sein. Sicher vertreten mittlerweile viele der renommierten Fachvertreter die Ansicht, dass man dem Wunsch nach einem primären Kaiserschnitt unter der Voraussetzung der ausführlichen Risiken für die Patientin, nachgeben sollte und das hier nichts dagegen spricht. Es wäre allerdings sicher vermessen, alle Frauen jetzt nur noch per Kaiserschnitt zu entbinden - ganz der Devise einiger amerikanischer Fanatiker folgend: "preserve your love channel, take a cesarian". Zu deutsch: "erhalte Deinen Liebeskanal, lass gleich einen Kaiserschnitt machen" In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde zwar nachgewiesen, dass der Kaiserschnitt den Senkungsbeschwerden vorbeugen kann, deshalb sollten aber nicht alle Frauen gleich auf den Kaiserschnitt zurückgreifen, auch wenn er nicht unbedingt indiziert ist. Über die Risiken sollte die Frau sich in der Klinik entsprechend aufklären lassen. Deshalb ist es empfehlenswert, dieses mit der Frauenärztin /Frauenarzt und so ab der 30. SSW auch mit der Entbindungsklinik abzusprechen. Nicht zu vergessen ist aber das für die Mutter erhöhte Risiko bei einem Kaiserschnitt: Nach der bayerischen Perinatalerhebung lag die Kaiserschnittletalität (Müttersterbefälle in ursächlichem Zusammenhang) in 1989 - 1994 bei 0,13 o/oo (Promille), die Letalität bei Vaginalgeburt bei 0,024 o/oo. Demnach war in diesem Zeitraum die mütterliche Sectio-Sterblichkeit bei vor dem Eingriff gesunden Schwangeren in dieser Erhebung um den Faktor 6-7 höher, als bei gesunden, vaginal entbundenen Frauen. Eine ganz aktuelle Studie zeigt im übrigen, dass Frauen nach einem Kaiserschnitt ein doppelt so hohes Risiko für eine Totgeburt haben. Und dieses unabhängig vom Grund für den Kaiserschnitt. Sofern eine Sterilisation vorher besprochen wurde, kann diese im Rahmen des Kaiserschnitt durchgeführt werden. Allerdings ist dieser Eingriff eine Privatleistung, so dass es sein kann, dass dieses zusätzlich in Rechnung gestellt wird. Das hängt aber vom Vorgehen der Klinik ab. VB
Mitglied inaktiv
Hallo Bettina, klar ist ein Wunschkaiserschnitt auch bei uns möglich und normalerweise kein Problem. Soviel ich weiß, kann man sich dabei auch gleich sterilisieren lassen. Man sollte aber keinen Kaiserschnitt wählen, um sich die Schmerzen zu ersparen. Die erspart man sich nämlich damit keineswegs, man verlagert sie bloß zeitlich nach hinten. Ich hatte selbst einen Kaiserschnitt und bin froh, wenn ich dieses Mal keinen brauche. Es ist eine der sog. Großen Bauchoperationen mit all ihren Risiken, und das merkt man auch: Es tut hinterher sehr weh, weil ja sieben verschiedene Gewebeschichten durchtrennt und wieder vernäht werden müssen. Die Müttersterblichkeit ist wegen der OP-Risiken (Thrombose, Lungenembolie, plötzliche schwere Blutungen etc.) immer noch deutlich erhöht gegenüber Spontangeburten. Auch ist es nicht schön, anfangs per Tropf ernährt zu werden, nicht aufstehen zu dürfen, einen Blasenkatheter gelegt zu bekommen und in ein schickes Beutelchen zu pinkeln, das schmuck am Bett hängt - und sich vor Schmerz nicht von rechts nach links drehen zu können (von Husten oder Lachen ganz zu schweigen). Man geht nach dem ersten Aufstehen, das mit durchschnittenen Bauchmuskeln sehr, sehr fies ist, noch tagelang leicht gekrümmt. Anfangs darf man sein Baby nicht selbst wickeln oder gar herumtragen, weil der Kreislauf noch so lädiert ist, dass man es fallen lassen könnte. Noch Wochen nach der OP haben viele Frauen Ärger mit schlecht heilenden oder eiternden KS-Narben, die zum Teil sogar nachoperiert werden müssen. Die schmerzlose Geburt gibt es leider noch nicht wirklich. Der Kaiserschnitt ist - wenn es um die Schmerzen geht - keine Alternative. Ich selbst kenne übrigens beide Varianten, die spontane Geburt (auch mit misslungener PDA, seufz!) und den Kaiserschnitt. Die spontane Geburt ist mir immer noch 1000 mal lieber. Wenn Frauen nach KS erzählen, es wäre gar nicht so schlimm gewesen, verdrängen sie einfach die ersten Tage, die sehr wohl sehr fies sind. Vielleicht überlegst Du es Dir ja doch noch? Liebe Grüße, Astrid
Mitglied inaktiv
Ja kannst du machen mußt aber alles selber zahlen.Hat man mir bei meiner Krankenkasse gesagt. LG Nicole
Mitglied inaktiv
Hallo! Du kannst sicher nachfragen, ob ein Kaiserschnitt möglich wäre, aber da ich selbst einen hatte, kann ich Astrid nur zustimmen. Kaiserschnitt ist nicht schmerzfrei! Sicher, im Moment der OP merkst Du nichts, aber die Tage danach sind ziemlich schlimm. Vor allem die sogenannten Rückbildungskontraktionen merkt man doppelt so intensiv, weil die Narbe sehr weh tut. Vom Aufstehen ganz zu schweigen! In Anbetracht der Tatsache, dass Du im Anschluß gleich eine Sterilisation vornehmen willst, würde ich mich aber auch dazu entscheiden, weil beides zusammen erledigt werden kann. Allerdinge wäre es möglich, dass Du von Beginn an eine Vollnarkose bekommst und dann erlebst Du von der Geburt überhaupt nichts. Ich hatte eine Notsectio und als man mir meinen Sohn das erste Mal zeigte, dachte ich, es könnte auch das Kind einer anderen Frau sein. Ist schon komisch, Du wachst auf, der Bauch ist leer und Du hast ein Kind im Arm, ohne dass Du weißt, wie es passiert ist.
Mitglied inaktiv
Also ich hatte auch einen KS und empfand es nicht als sehr schlimm, und ich verdränge dabei nichts. Ich musste sobald die Spinal-Anaästhesie nicht mehr gewirkt hatte (nach 6 Std.) gleich auftehen und einmal um das Bett gehen. Das ging. Klar tut es weh, aber nicht so sehr. Vielleicht ist das auch von Frau zu Frau verschieden. Ich musste auch NICHT per Tropf ernährt werden. Am 5. Tag bin ich bereits entlassen worden und bin da auch schon gleich wieder Auto gefahren. Ich empfand es als nicht schlimm.
Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte im januar diesen Jahres einen KS und mußte auch noch am selben Tag aufstehen. Meine Kleine durfte ich in den ersten beiden Tagen nur zum anlegen behalten. Das tat mir im Herzen mehr weh als alles andere. Allerdings hatte ich mich schon in der ersten Nacht vom Rücken auf die Seite gedreht. Der Urinkatheter wurde mir eine Stunde nach der OP wieder rausgenommen und essen und trinken konnte und mußte ich normal. Ich wurde auch 6 Tage nach dem KS entlassen. Okay, ich gebe zu ich hatte noch ca. 6 Wochen nach dem KS schmerzen bzw. Probleme. Bei mir ist aber auch die Narbe ca. 5 cm wieder aufgegangen und total unschön zusammen geheilt (hab jetzt wie ein Loch an der Stelle). Letztenendes muß es jeder für sich entscheiden, aber ich denke man hat bei jeder Art von Geburt, ob normal oder KS, Schmerzen. Eine komplett schmerzfreie Geburt gibt es nicht. Viele Grüße Sylvana
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