Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni! Ich bin mit dem 3. Kind in der 31. Woche schwanger. In der vorherigen Schwangerschaften hatte ich einen Gestationsdiabetes, die Kinder waren fit und nicht zu schwer (ET-20 2500g, ET-1 3200g). Jetzt habe ich schon 4 OGTTs gemacht, immer in Ordnung, der letzte in der 30. SSW. Die Diabetologe meint, dass es nicht sein kann, in der dritten Schwangerschaft ohne Diabetes zu bleiben und bestellt mich immer wieder zum Test ein. Mein Hausarzt sagt, wenn bis jetzt alles okay ist, bräuchte ich keinen Test mehr zu machen, außer, das Kind wäre zu groß oder ich hätte Zucker im Urin. Was ist denn jetzt richtig? Erwähnenswert wäre vielleicht noch, dass mein jetziger Diabetologe sich an die üblichen Grenzwerte (1h < 180, 2h < 155) hält, der vorherige andere Werte (1h < 160, 2h < 120) hatte. Nach den jetzt angewandten Grenzwerten hatte ich in den vorherigen Schwangerschaften ebenfalls keinen Diabetes. Danke und viele Grüße, Silke
Liebe Silke, 1. nach den offiziellen Vorgaben " Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes" liegt nach einer Belastung mit 75 Gramm Glucose ein Gestationsdiabetes in der Schwangerschaft (GDM) vor, wenn mindestens zwei der folgenden drei Grenzwerte erreicht oder überschritten werden (Werte aus dem kapillären Vollblut) nüchtern: größer/gleich 90 mg/dl nach 1 Std: größer/gleich 180 mg/dl nach 2 Std :größer/gleich 155 mg/dl Erreicht oder überschreitet nur ein Wert die oben angegebenen Grenzen, so liegt definitionsgemäß eine eingeschränkte Glucosetoleranz (IGT) vor, diese wird, bezogen auf die Behandlungsbedürftigkeit, wie ein diagnostizierter GDM gewertet. 2. wenn Sie nun beim Diabetologen diese Werte nicht erreichen, ist das erfreulich. Mehrere Teste, die keinen Schwangerschaftsdiabetes erbracht haben, sollten dann nicht dazu führen, die Teste unendlich zu wiederholen, zumal das Wiederholungsrisiko auch "nur" bei 50% liegt. 3. insofern ist die Aussage von Frauenärztin/Frauenarzt richtig, dass in dieser Situation bei gleichzeitig unauffälliger Sonographie kein Handlungsbedarf besteht. 3. mit den nach unten veränderten Werten aus den vorherigen Schwangerschaft ist sicher zu fragen, ob dort ein Schwangerschaftsdiabetes vorgelegen hat. VB
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