Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

wg. Plexuszyste

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: wg. Plexuszyste

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Guten Tag Herr Dr. Bluni, beim Feindiagnostik in der 19.Wo. wurde eine Plexuszyste von 0,9mm entdeckt (rechte Seite). Ich lese seit 2 Tagen nur darüber. Was mich interessiert ist: 1-ob mein Gyn mit seinem Ultraschallgerät auch die Zyste sehen und richtig messen kann? Oder sind sie nur beim FD richtig zu sehen und zu beurteilen? Soll ich mich lieber in einem speziellen Zentrum überweisen lassen? Ich werde morgen eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen auch bei dem Arzt der den FD gemacht hat. Er sagte es ist eine Plexus Choroideus Zyste (re.). 2- Muss man vielleicht noch genauer untersuchen wo sie genau sitzt oder reicht seine Aussage? 3-Ist sie nicht zu groß? Wenn sie so bleibt, kann das Kind trotzdem sich normal entwickeln? Vielen Dank im Voraus, Andrea


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Andrea, 1. diese im Gehirn des Kindes vorkommenden Zysten sind in aller Regel Zysten des so genannten Plexus choroideus (bildet das Hirnwasser)und gehören, wie auch eine Erweiterung der Nierenbecken zu den so genannten Softmarkern (sonographische Hinweiszeichen auf eventuelle Fehlbildungen oder genetische Störungen). Und hierzu kann ich folgendes sagen: Eine einzelne Zyste im plexus choroideus bedeutet ein geringes Risiko für eine Chromosomenanomlie. Zahlenmäßig ist es so bei 1:200 anzusiedeln( 0,5%ige Wahrscheinlichkeit), vorausgesetzt, es gibt bisher keine anderen Hinweiszeichen („softmarker“). Sind mehrere Zysten zu sehen, dann ist das Risiko für eine genetische Störung und auch eine Trisomie 18 erhöht; nach Durchsicht der Literatur liegen mir hierzu jedoch keine Zahlen vor. Wichtig ist, dass man diese Dinge erklärt werden, und dass nach ultrasonographischen Hinweisen für eine genetische Störung geschaut wird, um das pro & contra einer invasiven Diagnostik zu besprechen. Dieses sollte in einer speziellen Einrichtung für Pränataldiagnostik erfolgen. Bitte denken Sie aber daran, dass der Ultraschall alleine eine chromosomale Störung nie 100%ig ausschließen kann. Dieses geht nur per Fruchtwasseruntersuchung, Chorionzottenbiopsie oder Entnahme von Nabelschnurblut. 2. unter normalen Umständen kann auch der Frauenarzt vor Ort eine solche Zyste sehen und ausmessen. VB


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