Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Wehen

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Frage: Wehen

Mitglied inaktiv

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Hallo an alle und an Dr. Bluni, bin in der 40.SSW mit meinem ersten Kind und warte täglich, dass sich etwas tut. Da mein Baby sehr groß sein wird und vor 3 Wochen schon 3,5 kg wog, würde ich gern wissen, ob es ein ungefährliches Mittel gibt, um die Wehen so ein klein wenig anzuschubsen (außer Sex, Rotwein und heißen Bädern).Mein Mumu ist zu und die Cervix noch lang. Ich habe einfach Angst zu übertragen und dann mit einem 5kg-Baby eine Hammergeburt zu durchleben. Wenn Ihr irgendwelche Erfahrungen gemacht habt, bitte schreibt!Hat z.B. jemand schon mal den Wehencocktail aus Rizinusöl probiert, und wenn ja, wie war das? vielen Dank, Susanne


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Susy, das Befürfnis,die Abläufe zu beschleunigen, kennt jeder Gebursthelfer sehr gut, aber leider haben wir bis heute keine patentierten Mittel zur Geburtseinleitung. Die Frau kann es sicher mal in Absprache mit Frauenarzt oder Frauenärztin mit Himbeerblättertee oder Frauenmanteltee versuchen. Das Treppensteigen und sich lieben kann auch ein wenig unterstützend wirken. Ein Wehencocktail sollte am besten im Beisein der Hebamme oder unter klinischen Bedingungen verabreicht werden, da es hierbei doch immer mal zu unerwartet plötzlichen und heftigen Wehen kommen kann. Für die Geburt alles Gute. VB


Mitglied inaktiv

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Morgen!Den Cocktail solltest Du nur unter Aufsicht trinken bzw. wenn ne Hebi in der Nähe ist und schnell kommen kann, weil unkontrollierte Wehen auftreten können. Ganz abgehsehen davon, ist es ein Geburtsunreifer Befund wenn der Mumu noch lang und alles zu ist, da helfen dann auch alle Mittelchen nix. Offensichtlich ist Dein kleines noch nicht soweit. Laut einem Bericht in der letzten Eltern, geben die Kinder das Signal, nämlich dann wenn die Lunge ausgereift ist. Es wird dann wohl eine Hormonmischung ausgeschüttet die die Geburt in Gang setzt. Geniess doch einfach noch die letzten Tage, unternimm was schönes, entspann Dich, geh mit Deinem Mann noch mal schön essen, bummeln ect. Wenn das kleine da ist, wirst Du dazu keine Gelegenheit mehr bekommen (jedenfalls nicht so schnell). Die Gewichtsangaben sind auch nur Schätzungen, meist sind die Babys ne ganze Ecke leichter. LG Susi


Mitglied inaktiv

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Hallo Susanne, wenn Dein Kind noch nicht soweit ist, hilft "Anschubsen" absolut nichts. Das erste Kind kommt ja eh fast immer etwas später (meine Tochter kam Ende der 41. Woche), das ist normal. Es ist schade, dass Dein Arzt Dich mit der angeblichen Größe Deines Kindes so verunsichert und ängstigt. Das ist völlig unnötig! Dein Kind ist genau richtig für Dich, so wie es ist. Die Natur ist ja nicht so blöd, wie die Ärzte es gern darstellen. Auch meine Ärztin hat mit wegen der Größe meiner Tochter (ging angeblich auch auf vier Kilo zu) immer Angst gemacht. Ein anderer, befreundeter Gynäkologe (Oberarzt in Klinik) sagte mir dann, dass er das Gerede um die Größe des Ungeborenen für eine schlimme Unsitte unter Gynäkologen hält. Er sagt immer, ob eine Geburt gut klappt, hängt nicht von der Größe des Kindes ab. Sondern davon, ob es sich unter der Geburt optimal in den Geburtskanal dreht. Ein 2,5-Kilokind, das dies nicht tut, klemmt fest und macht einen Kaiserschnitt nötig. Ein 4-Kilo-Baby, das gut "mitmacht" und sich richtig ins Becken einstellt, flutscht dagegen ganz normal durch - sogar bei einer schmalen Frau! Meine eigene Tochter wog trotz schrecklichster Prognosen letztlich dann 3750 g, war also nicht so schlimm schwer. Man kann nämlich per Ultraschall nur sehr grob schätzen, und meistens wird das Baby dann gar nicht so groß wie angekündigt. Ein zu schweres Kind (5 Kilo) wirst Du nicht bekommen, denn diese Kinder gehen auf eine Schwangerschafts-Diabetes der Mutter zurück, bei der sie durch das Zuviel an Zucker und Kohlehydraten regelrecht gemästet wurden. Wenn Du keine Diabetes hast, wird das bei Dir auch nicht der Fall sein. Und selbst wenn Deine Kleine auf vier Kilo zugeht, macht das nix! Geh davon aus, dass die Geburt wunderbar klappen wird, denn die innere Einstellung ist das Allerwichtigste an einer guten Geburt. Wenn man aus lauter Angst vor der Größe des Kindes eine negative Erwartungshaltung hat, ist dies viel geburtsentscheidender, als die tatsächliche Größe! Eine Geburt hängt nicht von Zahlen und Daten ab, sie ist keine Kopf-, sondern im wahrsten Wortsinn eine reine Bauchsache. Gelassenheit und die Fähigkeit, sich innerlich zu öffnen, der Geburt ganz zu überlassen und dem natürlichen Vorgang hinzugeben, sind nicht nur wichtig, sie sind entscheidend! Dabei kann einem kein Arzt helfen, das muss man selbst tun. Leider wird dieses uralte Wissen den Frauen von den Ärzten (die ja meist Männer und daher sehr kopflastig sind) nicht ausreichend vermittelt. Ärzte möchten messen, kontrollieren, steuern, Prognosen abgeben. Bei einer Geburt kommt es aber vor allem anderen darauf an zu vertrauen. Wenn man sich seelisch öffnet, öffnen sich nämlich auch der Muttermund und die Geburtswege. Vertrau also Deiner angeborenen Fähigkeit, Kinder zu bekommen. Und vertraue der Natur, dass sie seit uralten Zeiten weiß, wie eine Frau auch ein größeres Baby problemlos bekommt! Dass dies keine besonders schwierige Sache ist, sieht man übrigens auch an den Lebenserinnerungen alter Landhebammen: Sie haben oft hunderten von Babies auf die Welt geholfen, ohne dass auch nur eines gestorben wäre. Und das alles ohne Klinik und Kaiserschnitt. Sie brachten Querlagen in die richtige Stellung, haben Beckenendlagen-Babies auf die Welt geholfen, haben unendlich viele große und kleine Babies gesehen. Auch daran sieht man, dass eine gute Geburtsbegleitung sowie die Besinnung der Gebärenden auf ihre ureigenste, angeborene Fähigkeit viel wichtiger sind als alle Technik (die natürlich in Notfällen ihr Gutes hat, keine Frage, aber heute einfach zu schnell eingesetzt wird). Viele Geburtsstillstände und Kaiserschnitte ließen sich vermeiden, wenn Frauen mehr Vertrauen in den natürlichen Geburtsvorgang hätten. Liebe Grüße und eine schöne Geburt, Bonnie


Mitglied inaktiv

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liebe Bonnie, danke für deine lange Antwort.Deine Einstellung ist so natürlich und sorglos, dennoch mache ich mir große Sorgen bezgl. der Größe meines Sohnes. Ich weiß, es ist sinnlos, sich darum so viele Gedanken zu machen, da man es sowieso nicht beeinflussen kann. Aber jeden Tag, der vergeht, ohne dass sich hier was tut, nimmt er weiter an Gewicht zu und ich kann nichts tun. Wie groß bzw. schwer wurde denn Deine Tochter geschätzt? Die US-Messungen können ja auch heftig nach oben (oder unten) divergieren. Mir fehlt einfach die Geduld. Vielen Dank für Deine lange Mail, schönes WE, Susanne


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