Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

wehen - partussisten? - 19.ssw

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: wehen - partussisten? - 19.ssw

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Hallo Dr. Bluni, Ich hatte bei meiner 1. Schwangerschaft ( mein Sohn ist jetzt 18 Monate alt) schon ab der 20. SSW Probleme mit wehen und lag auch 3 wochen zur toco-Infusion im Krankenhaus. Mein Sohn kam letztlich 10 Tage ueber dem Termin und haette fast noch eingeleitet werden muessen. Jetzt bin ich wieder Schwanger in der 19. woche. In dieser Schwangerschaft habe ich Probleme mit Blutungen. In der Fruehscwnagerschaft 2 mal und vor 4 Tagen wieder, weshalb ich jetzt auch 4 Tage im Krankenhaus lag und erst gestern entlassen wurde. Da der Krankenhausaufenthalt fuer mich psychisch sehr schlimm war (die Trennung von meinem Sohn) habe ich panische angst wieder wochenlang wegen wehen dorthin zu muessen!! Jetzt habe ich heute mein Frauenaerztin gefragt - weil ich jetzt schon oefters einen harten bauch habe, ob wir es diesmal zuerst mit partussisten versuchen koennten, falls es sich verschlimmert. Sie meinte jedoch, dass man diese Tabletten heute gar nicht geben wuerde, weil sie sehr viele nebenwirkungen haetten und meist nicht helfen wuerden. Sehen sie das genauso? Ich wuerde um mir einen Krankenhausaufenthalt zu sparen sogar den FA wechseln. Denken sie ein anderer FA koennte anders darueber denken? Ausserdem mache ich mir sorgen, da im KKh am Montag der Gebaermutterhals noch mit 3.5 cm gemessen wurde und heute bei meiner Frauenaerztin nur noch mit 2.9. Meine FA meinte jedoch jeder wuerde anders messen.. Ist das Grund zur Besorgnis? Entschuldigung fuer die laenge meiner Frage!!! Wuerde mich ueber Antwort sehr freuen!!! Einen schoenen Tag und vielen Dank im Voraus Jessica


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Jessica, Die Vorgeschichte stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit, wobei ich dieses so zahlenmäßig nicht benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist dann neben der ausreichenden Aufklärung durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin das Gespräch über die mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, prophylaktische Einnahme von MAgnesium, Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und Verkürzung des Gebärmutterhalses. Und diese Messung sollte heute per vaginalem Ultraschall erfolgen und unter gleichen Bedingungen sollte es dort keine großen Differenzen zwischen den Untersuchern geben. So denn welche da sind, sollte diese sich erst mal miteinander unterhalten, was denn nun die gegebene Situation ist und wie man am sinnvollsten vorgeht. Die Länge alleine lässt hier keine Rückschlüsse zu, ausser, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Man muss dieses aber immer im Gesamtzusammenhang sehen: Sehr hilfreicht ist hier, wenn man weiss, ob die Frau Beschwerden (Kontraktionen oder gar Wehen hat)hat, ob sich Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide finden, die auch der Auslöser sein können oder ob sich im vaginalen US Hinweise auf eine weitere Verkürzung des Gebärmutterhalses finden. Unter entsprechender Schonung kann es hier zu einer Verbesserung der Situation kommmen. Die orale GAbe von Wehenhemmern hat bekannte Nebenwirkungen, wie Herzrasen und Unruhe. Aus diesem Grund und des fehlenden wissenschaftlichen Nachweises eines schwangerschaftsverlängernden Effektes wird sie mittlerweile von vielen Fachvertretern, wenn überhaupt, sehr streng indiziert oder komplett abgelehnt. Von vielen wird deshalb nur noch die intravenöse Gabe in der Akutsituation für sinnvoll erachtet und praktiziert. VB


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