Wann sind Füße von Wasser dick und wann spricht man von Ödem?
Ich (fast 32. SSW) habe bereits seit vielen (mindestens 10) Wochen dicke Füße, an die ich mich schon fast gewöhnt habe. Ich trage daher weiche Sandalen oder weite Schlappen, so dass ich eigentlich damit zurecht komme. In den letzten Tagen sind die Füße jedoch nicht nur über den Span dick, sondern auch an den Knöcheln, insbesondere am rechten Fuß, aber rundherum, also nicht nur außen. Die Haut spannt und den Fuß nach vorne/unten dehnen ist unangenehm. Die dicke Stelle fühlt sich an wie eine Beule nach einem Stoß, so dass ich sie jetzt eine Woche lang mit Heparin eingecremt habe, aber ohne Erfolg. Muß ich mir Sorgen machen, oder kann nichts weiter passieren? Was kann ich dagegen noch unternehmen?
Danke vorab und Gruß - Sibylle
Mitglied inaktiv - 10.07.2004, 22:48
Antwort auf:
Wasser oder Ödem
hallo Sybille,
ein Oedem ist per definition die Einlagerung von Flüssigkeit; sprich "Gewebewasser".
Man nimmt an, dass die Ödeme in der Schwangerschaft Ausdruck einer gestörten Nierenfunktion sind, in deren Folge es zur Ansammlung von Natrium kommt und somit zur Wassereinlagerung im Gewebe außerhalb der Zellen, was dann zur Gewichtszunahme führt.
Wenn kein Bluthochdruck oder eine Eiweißausscheidung vorliegen, dann stellen die alleinigen Oedeme keinen Risikofaktor dar.
Die Beine sollten möglichst -wenn möglich - häufig hochgelagert werden.
Wechselduschen und Schwimmen sind hier sicher sinnvoll, da durch den hydrostatischen Druck des Wassers die Ödeme zurückgedrängt werden können.
Die Erfahrungen haben gezeigt, daß eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluß auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer Gestose in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden.
Nicht unerwähnt bleiben, sollten Möglichkeiten der Akupunktur, mit der man diese Oedeme sehr effektiv behandeln kann.
Die bisher übliche Behandlung mit Reis-/Obsttagen, salzarmer und flüssigkeitsreduzierter Kost sollte von jeder werdenden Mutter strikt abgelehnt werden, da sie nicht hilft und die Erkrankung sogar noch verschlimmern kann.
Entwässerungsmittel dürfen schon seit 1986 nicht mehr eingesetzt werden, auch pflanzliche Entwässerungsmittel, wie zum Beispiel Brennesseltee usw., sollten nicht statt dessen benutzt werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 12.07.2004