Frage: Was sagen Sie dazu?

Hallo Dr. Bluni, Ich bin in einer echt schwierigen Situation, völlig verzweifelt und verängstigt. Ich bin 25 Jahre alt. Das dritte Mal schwanger. Die ersten beiden Schwangerschaften waren frühe Fehlgeburten in Woche 11 mit Ausschabung. Dies liegt nun 5 Jahre zurück. Nun bin ich wieder schwanger und mittlerweile in Woche 24+4. Ich hab es schon so weit geschafft. Ab Woche 12 dachte ich es kann nur alles gut gehen und habe mich riesig gefreut. Dann bekam ich in Woche 13 Blutungen und wurde stationär aufgenommen. Ich dachte es ist jetzt wieder alles vorbei. Doch dem Baby ging es gut. Mit utrogest und strenger bettruhe dürfte ich 2 Tage später nach hause und von der Blutung War nichts mehr zu sehen. Im späteren Ultraschall War die tief sitzende plazenta wohl die Ursache dafür. Ich War wieder beruhigt und habe meine Schwangerschaft in vollen Zügen genossen. In Woche 22 bei einer Vorsorgeuntersuchung dann die Diagnose "Trichterbildung und Zervixlänge 1,2 cm. Schock und Angstgefühle, Tränenausbrüche. Musste sofort ins Krankenhaus. Verdacht auf Infektion, es wurde ein Abstrich gemacht und ich wurde stationär aufgenommen zur Beobachtung mit Bettruhe, utrogest, Magnesium und vagiflora Behandlung. Nach drei Tagen Aufenthalt, Abstrich positiv, leichte bakterielle Infektion. Anschließend Antibiotika verabreicht. Wurde untersucht, keine Änderung der Zervixlänge, keine Wehen, kein Fruchtwasser Austritt. Wurde mit strenger Bettruhe Verordnung nach Hause geschickt. Meine Hebamme fand das gar nicht gut, das hat mich verunsichert. Habe jede Woche einen Termin zur Messung der Zervixlänge beim Frauenarzt. Liege jetzt seit dem 11.12.15 überwiegend, nur zur Toilette und zum Duschen aufstehen. Letzte Woche hat sich immer noch nichts geändert. Aber heute War ich da und meine Zervixlänge ist nur noch 0,9 cm. Ich fühle mich so undicht und habe angst vor jeder Bewegung. Keine wehen weiterhin. Letzte Woche wurde ein erneuter Abstrich gemacht. Falls dieser nun keine Bakterien mehr aufweist, könnte man eine cerclage oder ein pessar in Erwägung ziehen. Ohne das Ergebnis kann nichts gemacht werden. Habe meinen Frauenarzt nach Lungenreifespritze angesprochen, jedoch sagte er, diese gibt man nur wenn das Baby überlebensfähig ist. Ca ab Woche 26. Ich lese natürlich viel. Schwangere in Woche 22 oder 23 bekommen diese spritzen verabreicht. . Und ich lese, dass das Baby bereits in Woche 24 lebensfähig sein kann. . Natürlich Viel zu früh für eine Geburt, ich hoffe ich halte noch ein paar Wochen durch. Jedoch fühle ich mich so allein gelassen. . Keiner der Ärzte spricht mir Mut zu, dass ich es schaffen könnte. . Sie sehen es als so kritisch an, das mein Kind es nicht schaffen würde wenn es jetzt zu einer Geburt kommen würde. .. allerdings hatte ich in Woche 22 schon angst, und habe es jetzt 2 ein halb Wochen so durchgehalten. Könne Sie mir vielleicht einen ärztlichen Rat geben. Was könnte man in meinem Fall tun? Ich kann im Moment nichts anderes als liegen machen. Ich wünsche mir dieses Kind so sehr. Meine kleine Hannah. .. Freundliche grüße Susanne

von Susiloveshannah am 30.12.2015, 00:15



Antwort auf: Was sagen Sie dazu?

Hallo Susanne, 1. zunächst einmal rate ich Ihnen dazu, sich mit einer solchen Veränderung des Gebärmuttershalses in jedem Fall direkt an ein ein größeres Zentrum (Perinatalzentrum) zu wenden. Das sind in aller Regel große Frauenkliniken, die eine entsprechend ausgewiesene Erfahrung in der Betreuung von Frauen mit Frühgeburtsbestrebungen haben. Und das eben viel mehr, als jeder Arzt in der Praxis. 2. dort lässt sich dann Ihre persönliche Situation am besten einschätzen und auch eine Prognose stellen. 3. es ist natürlich richtig, dass die ein oder anderen Maßnahmen erst dann ergriffen werden, wenn von einer Lebensfähigkeit des Kindes auszugehen ist, was etwa ab der 24. Woche der Fall ist. Sicher können die Kinder heute schon entsprechend früh geboren werden. Jedoch ist der Preis dafür eben auch sehr hoch, was bedeutet das das Risiko, dass diese Kinder versterben sehr hoch ist und dass diese Kinder neurologische Spätschäden haben ist ebenfalls sehr hoch. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 30.12.2015