Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

was ist los?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: was ist los?

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Lieber Dc. Bluni, weiß mir nicht mehr zu helfen, unser sohn 22 wochen alt ist ein aufgewecktes kleines kerlchen. schläft allerdings nur höchsten 3 std. am stück. manchmal ist er so unruhig das er stdl. wach wird. Habe vor 4 tagen abgestillt, weil mein kreißlauf nicht mehr mit macht. (denke ich). bin jetzt total am ende, leide unter angstzustände wenn ich alleine bin, schweißausbrüchen und appetitlosigkeit. habe jetzt schon angst das mein mann morgen wieder arbeiten geht und ich alleine mit dem kleinen bin, und mich nicht richtig um ihn kümmern kann.kommt es nach dem abstillen schon mal zu so einem zustand?habe überhaupt keine kraft mehr, würde am liebsten nur schlafen. habe angst agrressiv zu werden dem kind gegenüber. brauche ich hilfe?wie lange kann das andauern?oder kann es auch sein das ich einfach nur mal schlafen muß?Habe wirklich angst das ich verrückt werde, bin glaube ich kurz davor.weine viel.warum weiß ich nicht.bitte helfen sie mir.muß ich zu einem arzt?ich denke wenn es nicht besser wird geht kein weg daran vorbei. Vielen lieben dank monk


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, psychische Veränderungen im Wochenbett können sehr vielgestaltig sein und die Übergänge des so genannten Wochenbett-Blues in eine therapiebedürftige Depression oder andere Erkrankung können fließend sein. Im Schnitt kommt es bei etwa 10% der Frauen zu einer Depression im Wochenbett. Sie beginnt meistens in den ersten Wochen nach der Geburt mit wiederkehrenden Episoden für zwei bis sechs Monate. Für eine biologische Ursache gibt es bis heute noch keine hinreichenden Beweise. Viel wichtiger für die Entstehung sind persönliche und soziale Faktoren insbesondere aus der Zeit vor der Geburt. Risikofaktoren wie eine frühere Depression in Kombination mit geburtshilflichen Problemen wären hier z.B. zu nennen. Frühzeichen können häufig übersehen werden, da die Warnzeichen sehr diskret sind oder sein können. Das Mittel der Wahl bei einer postnatalen Depression ist die konsiliarische Betreuung durch einen Psychiater oder Pschotherapeuten. Neben einer eventuellen Gabe von Psychopharmaka haben sich die Verabreichung von Östrogenen in einer Übersichtsarbeit als wirksam gezeigt. Wichtig zu erwähnen bleibt auch die Erkenntnis, dass es infolge der postanatalen Depression zu einer gestörten Beziehung zwischen der Mutter und ihrem Kind kommen kann, was wiederum negative Auswirkungen auf die kognitive und emotionale Entwicklung des Kindes haben kann. VB


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