Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Wachstumsretadierung-Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Wachstumsretadierung-Schwangerschaft

Daniela_87

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Hallo Herr Dr. Bluni, Seit der 28 ssw ist mein Baby immer etwas kleiner als der Durchschnitt. Das verunsichert mich. Denn bei der Doppleruntersuchung stellte sich heraus das die Versorgung optimal sei und sonst sei auch alles unauffällig. Die Ärzte im KH diagnostizierten eine Wachstumsretadierung beim Baby bei folgenden Messwerten (31+3 ssw) dargestellt zum normalen Mittelwert und 5./95. Perzentile BPD: 77,3 FOD: 98,6 KU: 278,3 ATD: 86,9 ASD: 81,1 AU: 264,1 FL: 60,9 Gewichtsschätzung (Hadlock BPD-AU-FL) 1690 g / 21. Perz. Fruchtwasserindex: 14,0 cm, größer Durchmesser 4,0 cm ist das in Ordnung? Und was sagen Sie zu den Fetalen Maßen? Liegt da wirklich schon eine Wachstumsretadierung vor? Und an was könnte sonst die Ursache sein? Vielen lieben Dank für ihre Bemühungen im Voraus


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. wenn Sie einmal mal auf die Seite http://www.rund-ums-baby.de/40_wochen/bilder_und_daten.htm gehen, finden Sie Bilder und Daten zum Verlauf der Schwangerschaft. Dort sind die jeweiligen Mittelwerte der wichtigsten Ultraschallmaße zu finden. Dabei kann es natürlich immer mal Abweichungen nach oben oder unten geben. Kleinere Abweichungen von etwa einer Woche sind häufig harmlos und nicht beanstandenswert Allerdings empfiehlt es sich, bei solchen Abweichungen zunächst die untersuchende Frauenärztin oder Frauenarzt zu fragen, da nur sie / er zum individuellen Verlauf und zur individuellen Interpretation der Ultraschallwerte eine Auskunft geben kann. Eine Interpretation vorgegebener Werte, ohne, dass man den Gesamtzusammenhang und den Ultraschallbefund kennt, kann ein Außenstehender allerdings nicht vornehmen. Dieses sollte und kann auch nur der durchführende Arzt. Dieses allein schon deshalb, um Missinterpretationen, die sich hier ergeben können, zu vermeiden. Vielen Dank für Ihr Verständnis. 2. gewisse Differenzen im Ultraschall können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob diese schon seit Beginn der Schwangerschaft vorhanden war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt. Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer =leichter oder schwerer! ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären. Bei größeren Abweichungen, kann dieses ansonsten zu Beginn der Schwangerschaft ein Hinweis auf eine nicht reguläre Entwicklung des Feten auch genetisch bedingt sein; im weiteren Verlauf unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein. Hierbei würde aber die Kontrolle per Doppler-Ultraschall, ggf. durchgeführt durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin, schnell Sicherheit verschaffen. Wenn dieses aber erfolgt ist und unauffällig war, können wir meist beruhigen, wobei eine Gewichtsschätzung auf der 21.Perzentile bedeutet, dass etwa 79% der Kinder schwerer sind. Insofern sollte sich dazu in jedem Fall jemand vor Ort äußern. VB


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