Mitglied inaktiv
Hallo, hab gestern von folgenden Untersuchungen gehört: -Tandemuntersuchung -Nackenfaltenuntersuchung -Doppleruntersuchung -Grosses Ultraschall leider wurden wir von unserem Frauenarzt auf keine dieser Untersuchungen hin angesprochen. Sind die o.g. Untersuchungen sinnvoll ? Wo und wann kann und sollte man sie durchführen lassen ? Besteht durch die Untersuchungen eine Gefärdung für das Baby ? Welche Information liefern die Untersuchungen ? Vielen dank -holger-
hallo Holger, sofern kein besonderes familiäres Risiko vorliegt und die Frau nicht 35 Jahre oder älter ist, würde sicher nicht generell zu einer weiterführenden Diagnostik geraten werden. Die Besprechung zu diesem Thema kann sicher auch schon zu jedem Zeitpunkt vor diesem Alter stattfinden. Sofern die Frau 35 Jahre oder älter ist und/oder es ein familiäres Risiko für genetische Erkrankungen oder Missbildungen gibt, sollte man mit ihr bei Kinderwunsch oder zu Beginn einer Schwangerschaft schon über die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind sprechen und dazu gehört eben auch das Thema Pränataldiagnostik inklusive der Möglichkeit einer genetischen Beratung. Über die nicht invasiven Verfahren der Pränataldiagnostik, wie z.B. das Ersttrimeesterscreening oder Triple-Test sollte man, sofern gewünscht, ebenso mit der Schwangeren/ dem Paar sprechen, wie auch über die invasiven Verfahren, wie Amniozentese (Fruchtwasserpunktion) oder Chorionzottenbiopsie. Dazu gehört dann auch die individuelle Information über mögliche Konsequenzen und Risiken, so dass die Eltern den Sachverhalt gut nachvollziehen können, um ihnen die Möglichkeit zu geben, dann eine eigene Entscheidung für oder gegen eine weiterführende Diagnostik zu treffen. Das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer Trisomie 21 ("mongoloide Störung" oder Down-Syndrom) liegt bei einer 25jährigen (keine familiäres Risiko vorausgesetzt) bei 1: 1352, bei einer 30jährigen bei 1:895,bei einer 32jährigen 1:659, bei einer 36jährigen bei 1:280, bei einer 38jährigen 1: 167 und bei einer 40jährigen bei 1:97. Ebenso steigt bei einer Frau ab dem 35. Lebensjahr das Risiko für schwangerschaftsspezifische Komplikationen, wozu auch Fehlgeburten gehören, an. Das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Fruchtwasserpunktion oder einer Chorionzottenbiopsie liegt in etwa bei 1:100, was dem Risiko einer 40jährigen für die Geburt eines Kindes mit einem Down-Syndrom entspricht. Wenn die Frau/die Eltern sich gegen eine invasive Diagnostik wie der Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie zum Ausschluss einer Trisomie oder ähnlicher Chromosomenstörungen entscheiden, weil sie das Risiko z.B. für eine Fehlgeburt nicht eingehen möchten, dann ist der Frau (insbesondere, wenn sie älter ist, als 35 Jahre) in erster Linie die Messung der Nackentransparenz oder das Ersttrimesterscreening zwischen der 11.+14. SSW zu empfehlen. Auf den Triple-Test muss man zumindest hinweisen, dass es ihn auch gibt. Zu diesen beiden Möglichkeiten der Pränataldiagnostik finden Sie ausführliche Erläuterungen, wenn Sie die Stichworte in der Suchfunktion auf dieser Seite eingeben. Die Untersuchung per Ultraschalldoppler ist ein Verfahren, bei dem man mittels Ultraschallwellen die Blutflußgeschwindigkeit in den Blutgefäßen des Kindes und der mütterlichen Gebärmutter mißt und dann Rückschlüsse auf die Versorgungssituation des Kindes ziehen kann. Diese Untersuchung wird durchgeführt, um eine Unterversorgung des Kindes, eine Wachstumsretardierung,einen Herzfehler oder Hinweise auf eine sich später entwickelnde Gestose auszuschließen. Sie kann Teil des sogenannten Feinultraschalls sein, oder unabhängig davon - z.B. zu einem späteren SS-Zeitpunkt - durchgeführt werden. Neben den üblicherweise drei vorgesehenen Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft wird bei besonderen Indikationen (Risiko aus der Vorgechichte oder dem Alter, Auffälligkeiten, Wachstumsretardierung, andere Besonderheiten) ein so genannter differenzierter Organultraschall/Feinultraschall/Mißbildungsultraschall zwischen der 19. + 23. SSW von einem Arzt mit entsprechender Qualifikation in der Pränataldiagnostik durchgeführt. Meist in einer Spezialpraxis oder einem Perinatalzentrum. Hierbei wird nach Fehlbildungen im Bereich der Weichteile, Organe, Knochen, des Zentralnervensystems, des Herzens und der Extremitäten geschaut. Dieser Ultraschall kann aber nicht ausschließen, dass das Kind z.B. eine genetische Störung hat. Ansonsten gibt es bei www.praenatal.de dazu ausführliche Beschreibungen, die auch für Laien geschrieben sind. Hier ist also zunächst die ausführliche Information der jeweiligen Methoden im Vordergrund stehend. Die Entscheidung selbst kann aber nur das betroffene Elternpaar selbst fällen. VB
Mitglied inaktiv
Hallo! Bei der Nackenfaltenmessung, wird geschaut, ob im Nacken des babys eine "Beule" ist. Die Größe ist ein Hinweis ob evtl. ein Downsyndrom vorliegt. Das wird mit US gemacht so in der 10.-12. SSW, gehört nicht zur normalen Vorsorge und wird nicht von der KK bezahlt. Doppleruntersuchung ist ebenfalls eine US Untersuchung, dabei wird mit einem hochauflösenden US Gerät die Durchblutung der Plazenta und der Nabelschnur und damit die Versorgung des Babys untersucht. Das wird nur gemacht, wenn ein Grund vorliegt, z.B. der Verdacht, das die Plazenta nicht richtig arbeitet, bei Verdacht, zahlt die KK. Großer US findet meist um die 20. SSW rum statt, auch Feindiagnostik genannt. Dabei wird das Baby gründlichst unter die Lupe genommen. Herz, Magen, Blase, Blutzufuhr ect. werden dort kontrolliert. Hier ist es nun von FA zu FA verschieden. Manche ( meine FÄ z.B.) schicken die Mamis generell dorthin ( KK zahlt), manche sagen, ist unnötig, dann musst Du, wenn Du keine Überweisung hast, selbst zahlen, wenn Du das machen lassen möchtest. Nackenfaltenmessung ist eigentlich nur sinnvoll, wenn ein Risiko vorliegt, Du also älter als 35 bist oder in Deiner Familie schonmal was in der Richtung war. Doppler wird eh nur bei begründetem Verdacht gemacht, die Feindiagnostik ( großer US) würd ich aber schon in Anspruch nehmen. Man ist dann viel beruhigter, weil viele Sachen dann schon ausgeschlossen werden können. Hoffe ich konnte Dir etwas helfen, von einer Tandemuntersuchung, hab ich allerdings noch nix gehört. LG Susi
Mitglied inaktiv
Erst mal vielen Dank. Eine Tandemuntersuchung ist eine Untersuchung ca. 2 Tage nach der Geburt des Kindes. Es wird Blut aus der Ferse abgenommen um damit dann irgendwas zu analysieren. Hast Du eine Ahnung wieso Doppler und Nackenuntersuchung nicht mit den normalen Ultraschalluntersuchungen gleich mitgemacht werden ??? Es gibt einem doch nur beruhigende Infos und schadet eigentlich nicht !?!?!
Mitglied inaktiv
Hallo! Jetzt weiß ich was Du meinst, das ist der Gyrie-Test ( hoffe ist richtig geschrieben). Der wird bei allen Baby gemacht. Dazu werden aus der Ferse 5 Tropfen Blut auf eine Trägerkarte gegeben und im Labor kann man dann feststellen, ob evtl. Stoffwechselstörungen vorliegen, das ist aber eher selten der Fall. Für Nacken und Doppler, braucht man ein spezielleres US Gerät, das haben nur wenige, darauf spezialisierte Praxen. Warum das nicht zur normalen Vorsorge gehört? Gute Frage, aber da solltest Du Dich mal an unsere Gesundheitsministerin wenden :o/. Ich denke, die Ärzte würden es schon machen, nur kriegen sie es von der Kasse in unbegründeten Fällen eben nicht bezahlt und deswegen muss man dann selber löhnen. LG Susi