Mitglied inaktiv
Guten Morgen Haette da mal eine frage da ich in verschiedenen Forums von DE lese das man bei euch Utrogest verschreibt bei Blutungen in den ersten 12 Wo einer ss. Ich bin aus der CH aber wohne seid 4 Jahren hier in Italien ( Gardasee ).Meine erste ss war mit 17 da wohnte ich noch in der CH, meine 2 ss war vor 4 Jahren da war ich hier da alles ok. Bei der 3 ss hatte ich leider eine FG vor einer Wo. Nun lese ich das viele Frauen Utrogest verschrieben bekommen bei Blutungen,muss sagen bei mir nicht habe mich so hilflos gefuehlt man schickt mich nach Hause (war im KH nicht bei meinem FA )man hat gar nichts versucht zu verhindrn das endtaeuscht mich sehr.Ich weiss wenn es sein muss dann hilft auch Utrogest nicht.Aber ich fuehle mich so schlecht weill ich mir sage ich so wie das Kh hat es nicht mal versucht. Nun will ich am Donnerstag mit meinem FA darueber reden, Da ich evt es nochmals versuchen will aber moechte dieses mal alles moegliche machen es nicht zu einer Fg kommen zu lassen, weiss nur nicht ob dieses Medicamente auch hier so heisst bin ( 40 Jahre alt )und habe gehoert waere vielleicht nicht schlecht es von anfang an zu nehmen.Ich habe leider das vertrauen in den KH hier in Itlien das Vertrauen verloren, darum brauche ich Ihren Rat. Ich Danke im voraus. LG Claudia
Liebe Claudia, 1.die Gepflogenheiten in Italien sind sicher in mancherlei Hinsicht etwas anders und gewöhnungsbedürfig. 2. allerdings brauchen Sie sich von den Erfahrungsberichten hier nicht verunsichern lassen: nach einem solchen Erlebnis darauf hinzuweisen, dass ein nicht ungewöhnlicher Vorgang ist, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufes nach einer frühen Fehlgeburt liegt aber bei etwa 85-90%! Wenn auch das Fehlgeburtsrisiko bei einer Frau mit 40 Jahren höher ist, als das jüngerer Frauen. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache einer frühen Fehlgeburt. Deshalb ist eine rein prophylaktische Substitution eines Gelbkörperhormons, in der Absicht, eine frühe Fehlgeburt zu verhindern, in aller Regel nicht indiziert. Auch, wenn es nach wie vor häufig so gehandhabt wird, gibt es für den Sinn dieses Vorgehens keine harten wissenschaftlich bewiesenen Daten ("evidence based"), die das rechtfertigen würden. Allerdings ist dieses im Rahmen der Maßnahmen einer künstlichen Befruchtung sicher anders zu betrachten. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, früher glaube man, ein Progesteron-Mangel könne zur Fehlgeburt führen. Deshalb verschrieb man künstliches Progesteron (z.B. Utrogestan). Du brauchst aber überhaupt keine Angst zu haben, wegen Progesteronmangels eine frühe Fehlgeburt zu erleiden. Denn neuere Studien haben längst gezeigt, dass frühe Fehlgeburten NICHT auf einen solchen Mangel, sondern auf Fehler bei der frühen Zellteilung und andere Fehlentwicklungen zurückgehen. Man kann eine Fehlgeburt (ich hatte auch schon eine, 9. Woche) deshalb nicht verhindern! Aus diesem Grunde verschreiben die allermeisten Frauenärzte heute KEIN Utrogest mehr in der Früh-Schwangerschaft. Die Untersuchungen konnten zeigen, dass die Fehlgeburten-Rate dadurch NICHT sinkt. Es hat sich aber noch nicht bei allen Ärzten herumgesprochen, und manche verschreiben es auch noch, um die Frau einfach ein wenig zu beruhigen. Meine eigene Gynäkologin hat mir bei den nächsten Schwangerschaften nach der Fehlgeburt kein Utrogestan aufgeschrieben, obwohl ich auch mehrere leichte Blutungen hatte. Und tatsächlich verliefen beide Folgeschwangerschaften trotzdem prima! Wenn Du unbedingt Utrogestan verschrieben haben möchtest, kannst Du den Arzt statt nach dem Handelsnamen einfach nach dem Wirkstoff fragen. Die betreffenden Präparate enthalten entweder synthetisches Gestagen oder natürliches Progestern (beides chemisch fast identisch). Jeder Gyn weiß dann sofort, was Du meinst! Wie gesagt, nötig ist das aber nicht. Grüßle, Mimi