Zoe23
Hallo und guten Morgen Herr Dr. Karle, in der 19 ssw lag ich mit einer Schmierblutung im Krankenhaus. Ich bin Rhesus negativ, genauso wie mein Mann, was ich auch mehrmals erwähnt habe (hatte sogar seinen Blutspendeausweis dabei). Nach langem Hin- und Her wurde ich quasi dazu gezwungen, mich spritzen zu lassen, da ich sonst meinem Baby schaden würde. Jetzt in der 30 ssw meinte meine Frauenärztin, dass wir die Spritze nicht auffrischen müssen, weil mein Mann auch negativ ist. Auf die Frage, ob die erste Spritze dem Baby irgendwie geschadet haben konnte (zB. neurologisch - sieht man ja im US nicht), antwortete sie nur: eigentlich nicht. Danach habe ich aber mehrere Artikel im Internet gelesen, wo es von unnötiger Anti-D-Prophylaxe dringend abgeraten wird. Ich mache mir Sorgen. Wie sehen Sie das? Vielen Dank im Voraus!
Guten Tag, Ich sehe das in diesem Fall so, dass es mehr Frauen beziehungsweise Kinder gibt die durch eine Unterlassung der Rhesusprophylaxe einen Schaden davongetragen haben, als umgekehrt. Nichtsdestotrotz haben sie natürlich recht, dass eine unnötige Spritze vermieden werden sollte. In naher Zukunft werden solche Situation sicherlich seltener werden, da es mittlerweile Tests gibt, um die Rhesusgruppe des Kindes vor Geburt festzustellen. Da nur sie als werdende Mutter wissen, dass ihr Ehemann auch der Kindsvater ist, dürfen sie die Reaktion der Mediziner in der Klinik nicht als bösem Willen verstehen, sondern als reine Vorsichtsmaßnahme. Solange die medizinische Verantwortung einer Therapie beziehungsweise einer Behandlung bei den Ärzten liegt und nicht bei dem Patienten, muss hier von beiden Seiten in Zukunft ein gewisser Lernprozess stattfinden. Ich glaube nicht, dass mit der Rhesusprophylaxe Ihnen oder dem Kind geschadet wurde. Machen Sie sich bitte keine Sorgen. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle
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