Unbemerkte Blutung und rhesus-negativ?

Dr. med. Christian Karle Frage an Dr. med. Christian Karle Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Unbemerkte Blutung und rhesus-negativ?

Lieber Herr Dr. Karle, vielen Dank, dass Sie sich hier im Forum engagieren, das hilft vielen wirklich sehr! Ich bin in der 6. SSW (5+2), rhesus-negativ und hatte Anfang Juni 2020 eine Missed Abortion in der 8./9. SSW mit Ausschabung und einen ganz frühen Abgang Anfang September 2020 (Schwangerschaftstest positiv an NMT+14 und zwei Tage später wieder negativ). Im Mai 2020 habe ich wegen einer Blutung in der Schwangerschaft eine Anti-D-Prophylaxespritze bekommen. Ich habe diesmal natürlich große Angst, dass wieder etwas schief gehen könnte - und unter anderem auch Angst davor, dass ich ggf. eine ganz minimale Blutung nicht mitbekommen könnte (z.B., wenn ich dunkle Unterwäsche trage und nachts im Dunkeln auf die Toilette gehe) - und mir dementsprechend keine Prophylaxespritze geben lasse. Wäre es bei einer minimalen Blutung schlimm, keine Spritze zu bekommen - und falls ja, sollte ich mir diese ggf. vorsichtshalber schon geben lassen? Ganz herzlichen Dank und viele Grüße, T.

von Tess86 am 03.11.2020, 07:32

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Antwort auf: Unbemerkte Blutung und rhesus-negativ?

Schönen guten Morgen, die Gabe einer Rhesusprophylaxe in der Frühschwangerschaft wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert. In einigen europäischen Ländern wird vor der 12. Schwangerschaftswoche keine Rhesusprophylaxe gegeben. In Deutschland ist dies anders obwohl ein definitiver Nutzen nicht nachgewiesen ist. Bei einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf ohne sichtbare Blutung wird die Rhesusprophylaxe routinemäßig in der ca. 30. Schwangerschaftswoche gegeben. Sie müssen sich also in einer so frühen Schwangerschaftswoche in der sie sich gerade befinden und ohne erkennbare Blutung keine Sorgen machen. Eine prophylaktische Gabe der Rhesusprophylaxe zu Beginn einer Schwangerschaft ohne erkennbare Indikation ist nicht sinnvoll. Alles Gute wünscht Ihnen Dr. Christian Karle

von Dr. med. Christian Karle am 03.11.2020

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