Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Trisomie 21 - erhöhtes Risiko? -

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Trisomie 21 - erhöhtes Risiko? -

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Freundin (15. SSW) hat gestern das Ergebnis der in der 13. SSW stattgefunden Untersuchung der Nackentransparenz bekommen, das mit 1,8 mm ohne weitere Bedenken ausfiel. Im Zuge dieser Untersuchung wurde auch ein Bluttest gemacht, der folgende Werte brachte: Freies Beta hCG: 1,29 MoM und PAPP-A: 0,31 MoM. Nun hat sich wohl aufgrund dieser Blutwerte das Risiko für eine Trisomie 21 von 1:916 (Hintergrundrisiko) auf 1:468 (adjustiertes Risiko) erhöht. Meine Frage: Ist dies ein Wert, der für uns bedenklich sein muss oder liegt man mit diesen Werten noch im "Normalbereich"? Unsere Frauenärztin hat uns etwas verunsichert, da Sie nun die Möglichkeit einer Fruchtwasseruntersuchung ansprach, bei der aber das Risiko einer Fehlgeburt höher liegt als das derzeitige Trisomie-Risiko. Wir sind nun etwas verwirrt und wissen nicht genau, welche Vorgehensweise wohl am klügsten ist. Die untersuchende Frauenärztin der Klinik, die die Werte ermittelt hat, meinte wiederum, dass Sie von einer Fruchtwasseruntersuchung absehen würde und man zunächst das Ergebnis der Feindiagnostik in der 20. SSW abwarten solle. Nun stehen wir etwas zwischen den Stühlen... Vielleicht haben Sie einen Rat? Weitere Angaben: Alter: 26 Gewicht: ca. 62 kg Nichtraucherin (wie ich auch) Kein Alkohol


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Hallo, die sehr komplexen Vorgänge, die Grundlage des Ersttrimesterscreenings sind. führen dazu, dass ein Außenstehender nur mit der Vorgabe fixer Werte alleine keine Interpretation der Situation vornehmen kann und sollte. Es ist aber auch der Grund, dass besonderes Augenmerk darauf gelegt werden sollte, sich die Einrichtung, in der diese Untersuchung durchgeführt wird, rechtzeitig besonders gut auszusuchen. Sie sollte entsprechend qualifiziert sein, was auch heißt, dass vorher mindestens nach der Zertifizierung durch die Fetal-medicine-foundation in London gefragt wird, aber auch nach der Häufigkeit der Durchführung dieser Untersuchungsverfahren in der entsprechenden Einrichtung. Handelt es sich um eine spezielle Einrichtung für Pränataldiagnostik, ist von einer solchen Qualifikation erfahrungsgemäß auszugehen. Letztlich geht es ja auch darum, eine klare Aussage und Information zu den Ergebnissen und den Konsequenzen aus auffälligen Ergebnissen zu bekommen. Missinterpretationen oder falsche, klinische Konsequenzen sollten in jedem Fall vermieden werden. Und so sollte der Untersucher über die ihm zur Verfügung stehende Software anhand der Ultraschallwerte und Blutbefunde immer auch eine individuelle Risikoberechnung durchführen können. Wenn sich ein Risiko von 1:300 oder größer ergibt, sollte zum Ausschluss genetischer Störungen zu einer invasiven Diagnostik, wie der Amniozentese, geraten werden. Für den Fall, dass dann die Genetik unauffällig ist, wäre es ratsam, einen differenzierten Organultraschall zwischen 20. & 23. SSW in einer entsprechend qualifizierten Einrichtung für Pränataldiagnostik durchführen zu lassen, um unter anderem eine Herzfehlbildung auszuschließen. Sicher kann in einzelnen Fällen, wo es in einem Teil der Untersuchung (Nackentransparenzmessung oder biochemische Parameter) doch erhebliche Diskrepanzen gibt, davon abgewichen werden. Zu Veränderungen des freien ß-HCG und von PAPP-A ist folgendes anzumerken: Das PAPP_A im mütterlichen Serum steigt normalerweise mit zunehmendem Schwangerschaftsalter. Bei Trisomie 21-Schwangerschaften sind die Spiegel niedriger, aber die Differenz zwischen Trisomie 21 und normalen Schwangerschaften nimmt mit steigendem Schwangerschaftsalter ab. Das freie ß-hcg im mütterlichen Serum sinkt mit steigendem Schwangerschaftsalter nach der 10.SSW. Bei Trisomie 21- Schwangerschaften sind die Spiegel jedoch erhöht. Die Differenz zwischen diesen und normalen Schwangerschaften nimmt mit steigendem Schwangerschaftsalter zu. Wie hier nun am besten zu verfahren ist, besprechen Sie bitte mit den Experten vor Ort. VB


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Hallo, bei mir wurde aufgrund des Triple-Tests (16. SSW) ein erhöhtes Risiko festgestellt (1:900). Ich war dann in der 17. Woche zur Feindiagnostik wo zu allem Übel auch noch ein White Spot festgestellt worden ist. Das ist ein sog. SOFTMARKER für T 21. Dadurch stieg mein Risiko auf 1:400. Der Arzt hat mir von einer FU abgeraten da das Risiko einer Fehlgeburt bei 1:200 oder mehr liegen kann. An Eurer Stelle würde ich um eine Überweisung zur Feindiagnostik bitten. Dort wird das Baby komplett durchleuchtet. Das gibt zwar keine 100 %ige Sicherheit, aber es kann ungemein beruhigen. Ach ja, zu Eurer Info: Ich bin auch "erst" 28. Hoffe etwas geholfen zu haben.


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