Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, meine Schwester hatte im Januar eine Totgeburt in der 29 SSW. Das Kind war normal entwickelt, bei der Untersuchung des Frauenarztes 4 Tage vor der Totgeburt, war noch alles OK (Herztöne Ok, Ultraschall wurde nicht gemacht). Nun nach langem Warten liegt der Bericht der Pathologie vor. Der besagt, daß eine Infektion vorgelegen hat, die auf den Mutterkuchen übergegangen ist, und das Baby getötet hat. (mehr konnte mir meine Schwester nicht dazu sagen). Ich überlege jetzt schon die ganze Zeit, wie es sein kann, daß diese Infektion nicht erkannt wurde. Meine Schwester meinte, sie hätte keine Beschwerden gehabt (mehr Ausfluß oder Schmerzen). Kann man mittels des PH-Tests erkennen, ob eine Infektion vorliegt? Oder wie kann man verhindern, daß sowas nochmal passiert? Vielen Dank für Ihre Hilfe, Sonja
hallo, wenn denn hier eine Infektion für dieses traurige Ereignis verantwortlich war, so kann ich dazu ausführen, dass es hier auch Infektionen gibt, die eben im Bereich der Eihäute angesiedelt sein können, ohne, dass sie Symptome machen und ohne, dass dieses in der Untersuchung auffallen muss. Der pH liegt normalerweise so bei 3,8-4,0. Ist er hier nach oben hin verändert, so ist das zunächst mal Ausdruck einer gestörten Scheidenflora, was entweder auf einen Mangel an Milchsäurebakterien zurückzuführen ist - deshalb die Emfpfehlung der Einnahme eines Joghurts - oder es kann Ausdruck eine bakteriellen Infektion sein. Dieses lässt sich aber im Mikroskop schon recht schnell beurteilen. Und nur wenn hier bestimmte Keime vorhanden sind, dann natürlich behandelt werden, kann hier ein Risiko für vorzeitige Wehen und Frühgeburtlichkeit gegeben sein. Mit einer Messung des Scheiden-Ph-Wertes soll eine bakterielle Besiedlung der Vagina in d. Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Neben Teststreifen gibt es mittlerweile auch Handschuhe zu kaufen. Da neben diversen anderen (zum Teil noch unbekannten) Ursachen diese bakterielle Veränderung im Verdacht steht, eben auch für vorzeitige Wehen, vorzeitigen Blasensprung und Frühgeburtlichkeit verantwortlich zu sein, resultierte aus dieser Erkenntnis und die Empfehlung, bei den Frauen in der Schwangerschaft, den ph-Wert regelmäßig zu kontrollieren. Dieses alleine ist aber sicher nicht der Weisheit letzter Schluss und das Problem ist viel komplexer. Dieses hat Herr Prof. Petersen in einem im Deutschen Ärzteblattes in einem Leserbrief auch noch einmal geschrieben. Insofern ist jeder schwangeren Frau zu empfehlen, das für sie individuelle Vorgehen zu erörtern. VB
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