Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Thrombozyten bei Spinalanästhesie

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Thrombozyten bei Spinalanästhesie

Engelneu

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Hallo! Ich war heute zu einem 2. Geburtsplanungsgespräch im KH. Der Arzt hat mir aufgrund der beiden anderen Geburten zu einer geplanten Sectio geraten, die ich dann heute terminlich für 39+0 am 15.11.2012 festgemacht habe. Grund: Meine erste Tochter wog 3040 g und trotz Wehentropf und Co kam sie mit Saugglocke zur Welt. Die zweite Tochter wog 3470 g und ist während der ganzen Geburt nicht ansatzweise in mein Becken gerutscht. Es endete im KS mit Vollnarkose. Der Chefarzt hat mir aufgrund dieser Erfahrung zu einem geplanten KS geraten, da er nicht denkt unser Sohnemann wird da nun mal eben so "durchflutschen". Sein Gewicht heute wurde auf 3100 g geschätzt, KU aktuell 30,9 cm - somit wird er tendenziell noch schwerer. Was mich allerdings verwirrt ist, dass eine andere Ärztin vor 8 Tagen ca. 2500 g gemessen hat. Ich frage den Chefarzt ob er heute "großzügig" mit dem Messen war. Er sagte: Nein...und hält dies für einen realistischen Wert. Danach traf ich beim CTG noch eine Hebamme. Ich berichtete ihr von der Messdifferenz. Aber sie sagte: Wenn ich sie so anschaue dann denke ich, dass der Chefarzt durchaus recht hat. Der liegt immer gut mit den Schätzwerten vom Gewicht. Ein weiteres Problem stellen meine Thrombozyten dar. Diese sind ja nur bei knapp 100 tsd.(letzte Messung vor 1 Woche bei 100 tsd, zwei Tage später bei 108 tsd). Erst gestern gab es in dem KH einen Fall wo die Anästhesisten bei unter 100 tsd keine Spinalanästhesie machen wollten und hier lieber Werte von 110 tsd aufwärts haben (im Citratblut). Ich möchte allerdings nicht noch einmal einen KS in Vollnarkose. Nun drei Fragen: - Wo liegt das Risiko bei einer Spinalanästhesie wenn die Thrombos bei unter 100 tsd liegen? Ist hier eine Spinale tatsächlich kontraindiziert? - Evtl. würde ich dann noch zu einem Hämatologen gehen - kann dieser irgendetwas machen um meine Thrombozyten OP-tauglich hochzupushen? - Wie groß ist die Gefahr von Blutungen während/nach der OP bei Thrombozyten um die 100 tsd? Vielen Dank für eine Antwort.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, hier ist das Vorgehen sicher bei vielen Abteilungen unterschiedlich. Viele führen noch eine Peridural- oder Spinalanästhesie bis 50.000 Thrombozyten durch. Andere hingegen sind deutlich zurückhaltender. Dass dieses schon bei unter 100.000 nicht mehr gemacht wird, habe ich noch nicht gehört. Letztlich muss aber immer der Anästhesist dieses entscheiden und verantworten. Wenn es zu Blutungen in den Spinalkanal kommt, kann dieses eben mit Risiken verbunden sein und das will bestimmt der Arzt vermeiden. Beeinflussen lassen sich diese Werte nicht mehr. Wie groß das Blutungsrisiko letztlich dann ist, vermag ich zahlenmäßig nicht zu sagen. Einzig bliebe Ihnen, einen Anästhesisten in einem anderen Haus zu fragen. Liebe Grüße VB


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