Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Stichwunden zufügen - schreckliche Angst

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Frage: Stichwunden zufügen - schreckliche Angst

herzipinki

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sg.Hr.Dr.Bluni! Ich erwarte mein 3.Kind und bin in der 30.SSW. Zu meinen schrecklichen Kreuzschmerzen und dem Umstand, daß ich ständig umfalle, weil mein Baby einen Nerv abdrückt, kommen jetzt ständig Angstattacken dazu. Heute zb. wollte ich mir am liebsten ein Messer in den Bauch stoßen, damit die Schmerzen aufhören!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Meine ältere Tochter (12) hat mir gut zugeredet und mich abgelenkt, bis ich mich wieder beruhigt habe...Das darf doch alles nicht wahr sein.....??? Unser 3. Kind ist ein Wunschkind und diese Schwangerschaft kostet mir alles ab! Ich bin total verzweifelt und weiß nicht mehr was tun! Ich gehe jeden Tag mehrere Tage spazieren, bin so gut wie immer an der frischen Luft, gönne mir Auszeiten, höre beruhigende Musik, rede mit meinem Baby und meine beiden anderen Töchter, freuen sich schon sehr aufs Baby. Was ist los mit mir? Mein FA meint, "ich sei ja noch jung (36 !) und das sei normal u. wird sich wieder legen!!! So ein Idiot. Bei meinen vorherigen SSch hatte ich keine der Probleme. Mir macht das Angst! Bitte helfen Sie mir!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, bei bis zu 80% aller Frauen kann es in der Schwangerschaft zu irgendeiner Form der Stimmungsbeeinträchtigung oder kurz danach kommen. Jedoch nicht immer liegt gleich eine behandlungsbedürftige Depression vor. Die Übergänge zur Depression können dabei fließend sein. Deshalb wird es für Sie am besten sein, wenn Sie zu diesen Verstimmungen mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt sprechen, die/der wohl am besten die Situation einschätzen kann. Leichte Formen von depressiven Verstimmungen treten bei etwa 25 bis 35% der Schwangeren und bei etwa 13% der Frauen im Wochenbett auf. Die Kriterien für eine so genannte Minor oder Major Depression finden sich jedoch nur bei weniger als 20% der Schwangeren. Ungeachtet dieser Häufigkeiten werden diese psychischen Störungen sowohl von den betroffenen Frauen als auch von Ihren Hebammen und Ärztinnen/Ärzten häufig nicht als Erkrankung wahrgenommen und bleiben damit in bis zu 50% der Fälle unerkannt. Die adäquate und fachgerechte Behandlung der Depression in der Schwangerschaft ist auch deshalb wichtig, weil Depressionen in der Schwangerschaft einen Risikofaktor für die Wochenbettdepression darstellen. Darüber hinaus zeigen zahlreiche Untersuchungen, dass psychische Erkrankungen der Mütter in der Schwangerschaft und im Wochenbett zu Entwicklungsverzögerungen ihrer Kinder führen und dass Kinder depressiver Mütter nicht unerhebliche gesundheitliche Folgen davontragen können: • Verringertes Geburtsgewicht und Gesundheitsprobleme innerhalb des ersten Lebensjahres • Verminderte kognitive Leistungen • Verminderte sprachliche Entwicklung • Verringerte Anpassung an schulische Anforderungen Bei bereits vorbelasteten Frauen ermöglicht die rechtzeitige Beratung – schon vor Beginn der Schwangerschaft - eine Risiko- Nutzen-Abwägung sowie das Erstellen eines Behandlungsplans für den Fall eines Wiederauftretens der Depression. Im Fall von schweren oder sich wiederholenden Depressionen ist heute neben der begleitenden Psychotherapie auch eine Fortsetzung der Pharmakotherapie möglich und erforderlich. Die Auswahl des Wirkstoffs hängt von dessen möglichen Risiken für den Fetus in angemessenem Verhältnis zu den Vorteilen für die antidepressive bzw. rezidivprophylaktische Behandlung der Schwangeren ab. Werden diese therapeutischen Chancen verpasst, so besteht neben den beschriebenen Folgen für die Kinder eine erhebliche Chronifizierungsgefahr für die betroffene Frau. Eine hilfreiche Anlaufstelle für Betroffene ist die Internetseite der Selbsthilfe-Organisation zu peripartalen psychischen Erkrankungen „Schatten & Licht e. V.“. Zu erreichen unter der Internetadresse http://www.schatten-und-licht.de/main.html (letzter Abruf:25.12.2010) VB Quellen: Beck, CT. The effects of postpartum depression on child development: a meta-analysis. Arch Psychiatr Nurs. 1998;12:12–20. Cooper,PJ; Campbell, EA; Day, A; Kennerley, H. and Bond, A., Non-psychotic psychiatric disorder after childbirth. A prospective study of prevalence, incidence, course and nature. Br J Psychiatry. 1988 Jun;152:799-806. Cox A. D.; Puckering, C.; Pound, M., THE IMPACT OF MATERNAL DEPRESSION IN YOUNG CHILDREN, Journal of Child Psychology and Psychiatry, Volume 28, Issue 6, pages 917–928, November 1987 Da Costa D, Larouche J, Dritsa M, Brender W., Psychosocial correlates of prepartum and postpartum depressed mood, J Affect Disord. 2000 Jul;59(1):31-40. Evans, J.; Heron, J.; Cohort study of depressed mood during pregnancy and after childbirth. BMJ 2001;323:257-260 Kemp B, Bongartz K, Rath W. Postpartale psychische Störungen - ein unterschätztes Problem in der Geburtshilfe. Z Geburtsh Neonatol 2003; 207: 159-165 . Murray L,; Cooper PJ . Effects of postnatal depression on infant development. Arch Dis Child 1997; 77: 99-101. Murray L,; Fiori-Cowley A,; Hooper R,; Cooper PJ. 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N Engl J Med 2002; 347: 194-199. http://www.sign.ac.uk/guidelines/fulltext/60/index.html (Guidelines des Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN), SIGN Publication No. 60, Postnatal Depression and Puerperal Psychosis, Stand: Juni 2002, letzter Abruf: 25.12.2010) http://www.fda.gov/Drugs/DrugSafety/PostmarketDrugSafetyInformationforPatientsandProviders/DrugSafetyInformationforHeathcareProfessionals/PublicHealthAdvisories/ucm051731.htm (Food and Drug Administration (FDA), US Department of Health an Human Services: Public Health Advisory: Paroxetine,12/8/2005, letzter Abruf: 25.12.2010)


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Hallo, dein Arzt ist wirklich ein Idiot und zwar ganz gewaltig ! Angstattacken in der Schwangerschaft sind nicht normal und da muss man dir helfen und zwar so schnell wie möglich, bevor sich eine Schwangerschaftsdepression einschleicht, wenn sie nicht schon da ist. Bitte wende dich an eine Beratungstelle oder einen Psychotherapeuten, ggf. auch Neurologe mit dem du darüber sprechen kannst. Diese Angstgefühle sind ganz schrecklich und du brauchst Hilfe, bitte nehme das so schnell wie möglich in Angriff. Sollte es wieder so schlimm werden und du weißt nicht mehr weiter ist es auch gut wenn du dich ins Krankenhaus begibst und dort mal für eine Zeit Stationär betreut wirst. Das können auch nur die Ängste sein die dich jetzt verunsichern und sehr stark ausgeprägt sein ob alles gut geht, ob du alles schaffst demnächst. Das wirst du schaffen, aber jetzt brauchst du erstmal Hilfe das diese Angst abgebaut wird. Ich wünsche dir alles liebe und wenn was ist dann melde dich im Schwanger wer noch Forum, da können wir dann auch per PN schreiben wenn du magst. Lg Mia


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