Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

SS-Diabetes - Wie geht es jetzt weiter?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: SS-Diabetes - Wie geht es jetzt weiter?

melene

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Hallo Dr. Bluni, schon früh in der Schwangerschaft stellte ich bei mir Symptome einer möglichen Diabetes fest. Meine Frauenärztin nahm dies leider nicht ernst, machte ein normales Blutbild und meinte es gäbe keine Auffälligkeiten. Beim Ultraschall in der 22+6 meinte sie die Entwicklung sei vollkommen zeitgemäß und es gäbe keine Auffälligkeiten. Einen Tag später hatte ich die Feindiagnostik. Soweit war auch alles unauffällig, allerdings wies mich die untersuchende Ärztin darauf hin, dass entweder der errechnete Geburtstermin nicht stimmte und mein Baby mindestens 5-7 Tage älter sei oder aber eine Diabetes vorliegen könnte und das Kind deshalb größer wäre. Einen Termin für den Glucose-Schnell-test habe ich dann allerdings auch erst für 4 Wochen später bekommem. Knapp 2 Wochen nach der Feindiagnostik müsste ich wegen leichten Blutungen und starken Unterleibsschmerzen für ein paar Tage zur Beobachtung ins Krankenhaus. Die zunächst vermutete eventuelle Plazentaablösung konnte durch die Spezialistin nicht bestätigt werden, Sie verordnete dennoch viel Ruhe und die Vermeidung körperlich belastender Aktivitäten. Bei ihrer Untersuchung war ich bei 24+3 auf den Ultraschallbildern jedoch bei 26+6 (niedrigste Schätzung) bis hin zu 27+2. Da dies am Tag der Entlassung festgestellt wurde, sollte ich nochmal einen Termin bei meiner Ärztin ausmachen. Einmal zur Kontrolle und für den Glucose-Test. Meine Ärztin vertröstete mich jedoch auf den ursprünglich ausgemachten Termin und ich würde mich unnötig Sorgen und das bei verschiedenen Ärzten nunmal verschiedene Ergebnisse herauskommen würden. Ich muss dazu sagen, dass meine Frauenärztin nicht auf Feindiagnostik geschult ist und auch nicht gerade hochmodern ausgestattet ist. Zur Kontrolle wegen der Blutung sollte ich zu einer Vertretung gehen, da sie die darauffolgende Woche eh im Urlaub sei. Also würde letztendlich erst letzte Woche bei 26+6 der Test gemacht, der dann tatsächlich positiv ausfiel. Daraufhin nochmal der große Glucose-Toleranz-Test - auch positiv. Als Info wie es jetzt weiter geht bekam ich mir die Auskunft der Sprechstundenhilfe, dass ich mir eine Überweisung zum Diabetologen abholen kann zwecks Ernährungsberatung. Nun meine Frage: ist dies das übliche Vorgehen? Müssten nun nicht weiter Untersuchungen zwecks Gesundheit des Kindes erfolgen bzw wie "groß" es sich entwickelt? Ich bin völlig überfordert und auch erschrocken über das was ich im Netz lese welche Folgen eine über einen längeren Zeitraum unerkannte Diabetes für Mutter und Kind haben kann. Ich lese allgemein sehr unterschiedliche Sachen. Meist ist von engmaschigeren Kontrollen die Rede, vorzeitiger Einleitung der Geburt, Kaiserschnitten und dass die Kinder oft nicht direkt gestillt werden können oder sogar direkt auf die Intensivstation müssen. Was, außer der richtigen Ernährung, ist denn nun zusätzlich zu beachten? Ich habe mich direkt für ein Krankenhaus mit Kinderklinik angemeldet und wurde gebeten einen Stillberatungskurs zu besuchen und dort anzugeben dass eine Schwangerschaftsdiabetes vorliegt damit ich dementsprechend beraten und vorbereitet werde. Das Vertrauen in meine Ärztin habe ich verloren und bisher bleibt es auch beim nächsten Termin am Ende der 1. Aprilwoche. Allerdings habe ich vor nach Möglichkeit - auch wegen des Vertrauensverlustes - zum nächsten Quartal dann auch die Ärztin zu wechseln. Entschuldigen Sie die ausführliche Ausführung. Ich möchte mich vorab schonmal für ihre Antwort bedanken. Liebe Grüße


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Melene, 1. natürlich kommt dem Schwangerschaftsdiabetes, wenn einen vorliegt, eine große klinische Bedeutung zu 2. wie diese Diagnose gestellt, dann endet auch schon der Inhalt der Vorsorge bei den aktuellen Mutterschaftsrichtlinien, und diesen diesbezüglich in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts stehen geblieben. 3. orientieren können hier die ein oder anderen Empfehlungen der Fachgesellschaften sein, die bei dieser Diagnose eine individuell und risikoorientierte Begleitung empfehlen. Dazu werden im späteren Verlauf dann auch der ein oder andere zusätzliche Ultraschall, gegebenenfalls mit Doppler und auch ein CTG gehören. Des weiteren wird es sinnvoll sein, die Situation zumindest einmal im späteren Verlauf in einem größeren Zentrum vorzustellen. Und natürlich sollte die Patientin dann eng an einer diabetologische Schwerpunkteinrichtung angebunden sein, die sich insbesondere in der Betreuung schwangerer Frauen gut auskennt und eben nicht nur mit Patienten die einen Altersdiabetes haben. 4. insofern ist das Vorgehen völlig in acht. Und natürlich kann jeder Art seiner Praxis für sich entscheiden, welches Vorgehen er orientiert an den Empfehlungen für sinnvoll erachtet. 5. umfassend beschrieben finden sie dieses Thema in unserer Stichwortsuche unter der Adresse https://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/schwangerschaftsdiabetes-mutterschaftsvorsorge.htm Herzliche Grüße VB


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