Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin jetzt in der 26. SSW und hatte gestern einen Glukosetoleranztest. Heute morgen habe ich nun erfahren, dass meine Werte grenzwertig seien und dass ich auf Zucker und Kohlenhydrate verzichten soll (es war nur die Sprechstundenhilfe, konnte mir nicht mehr sagen, soll mich auch nicht nochmal melden und die nächste VU ist erst in 3 Wochen). Mein FA selbst ist telefonisch nicht erreichbar (auch wenn ich es trotzdem noch mal versuchen werde). Fühle mich gerade ziemlich alleine gelassen. Ist es normal, dass man nur diese Info bekommt? Wäre es nicht sinnvoll, den BZ regelmäßig zu überprüfen? Was bedeutet das jetzt genau? Welche Lebensmittel darf ich denn überhaupt noch essen? Zucker oder Stärke ist ja fast überall irgendwie enthalten! Gibt es da irgendeine gute Internetseite? Bisher (letzte US-Untersuchung vor 2 Wochen)liegen alle Werte im Normbereich, ich selbst habe bisher 2 kg zugenommen. Vielen Dank für Ihre/Eure Hilfe!
Hallo, 1. eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen lässt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieht als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres sollte mit den Experten vor Ort besprochen werden. 2. die Mutterschaftsvorsorge bei Diabetikerinnen ist während der ganzen Schwangerschaft intensiver als bei stoffwechselgesunden Frauen. Die Zusammenarbeit mit einem Perinatalzentrum, das in der Betreuung diabetischer Schwangerer Erfahrung hat, ist zumindest geboten. Neben dem Frühultraschall zur genauen Berechnung des SS-Alters sollte in der 20.-22.SSW eine eingehende US-Untersuchung zum Ausschluss von Organfehlbildungen durchgeführt werden. Das zunächst vierwöchentliche Intervall von US-Untersuchungen sollte in der Spätschwangerschaft durch zweiwöchige Intervalle ersetzt werden. Hier sollte neben dem Gewicht des Kindes auch die Fruchtwassermenge beurteilt werden. Ab der 28. SSW wird eine intensivierte fetale Zustandsdiagnostik mit Kontrolle der fetalen Bewegungen, einem CTG (Cardiotokogramm) und eine Doppler-Untersuchung empfohlen. Die Häufigkeit sollte individuelle festgelegt werden. Das CTG sollte ab der 32.-33. SSW 2x/Woche und ab der 35. SSW 3x/Woche durchgeführt werden. Bei problemlosem Verlauf ist eine vaginale Entbindung am Termin anzustreben. Ein Austragen über den Termin hinaus sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Die letzten Empfehlungen stammen von der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Schwangerschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. 3. Frauen, die einen Schwangerschaftsdiabetes hatten, haben im Verlauf der folgenden 10 Jahre ein bis zu 30%iges Risiko, einen Diabetes zu entwickeln. Deshalb sollten die Betroffenen mit ihrem Diabetologen vor Ort über ihr Risiko und die sinnvollsten Kontrollen sprechen. Regelmäßige Nachkontrollen sind hier also extrem wichtig. Von einigen Fachvertretern wird deshalb für diese Frauen gefordert, jährlich einen oralen Glucosetoleranztest zu wiederholen. 4. auf den Internetseiten der Deutschen Diabetes-Klinik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/download/DDFI_Broschuere_Schwangerschaft.pdf Können Sie dazu eine sehr informative Broschüre für Betroffene downloaden. VB
Mitglied inaktiv
Traue mich eigentlich überhaupt nicht mehr, überhaupt irgendwas zu essen, obwohl ich schon jetzt (4 h nach dem Frühstück schon wieder Hunger hätte)!
Mitglied inaktiv
Auf keinen Fall hungern! - Das hat mein Diabetologe immer gesagt. Natürlich sollte man Dich nicht so allein lassen, da drehst Du ja am Rad bei. Also: Hast Du schon eine Hebamme? Wenn ja, frag die (sonst such Dir eine Hebammenpraxis aus dem Telefonbuch und höre dort nach), welcher Diabetologe sich speziell mit Schwangerschaftsdiabetes auskennt. Da sind nicht alle gleich. Dann machst Du Dir dort einen Termin - eine gute Praxis hat den kurzfristig für Dich, wenn Du sagst, warum. Der Hausarzt kann die Überweisung schreiben. Wenn es nun ein paar Tage bis zum Termin beim Diabetologen dauert, könntest Du schonmal jetzt aufschreiben, was Du isst und trinkst - so mit Uhrzeit und Menge und so, quasi als Tagebuch. Dann kann sich der Diabetologe ein besseres Bild machen. Trinken am besten nur Wasser und Tee, Limo (das denkt frau sich), aber auch die ach so gesunden Säfte haben viel zu viel Zucker. Dann bekommst Du normalerweise in der Praxis des Diabetologen eine Ernährungsberatung, was geht und was nicht. Wenn sich wirklich ein Schwangerschaftsdiabetes ausbilden sollte, kann es sein, dass Du auch Insulin spritzen musst, was aber nicht schlimm ist. Wichtig ist nur, dass alles richtig eingestellt ist und kontrolliert wird, dann kann es Deinem Baby und Dir gutgehen. Also: Ohren steifhalten! LG Heike
Mitglied inaktiv
Danke für Deine Antwort! Gerade habe ich meinen FA doch erreicht, anscheinend soll ich zunächst nur weniger Kohlenhydrate und natürlich weniger Zucker zu mir nehmen. Er meint, dass das evtl. ausreicht, da nur der 2h Wert etwas zu hoch sei. Meine Werte sind: Nüchtern 77, 1 h 162, 2. h 129 (nehme an, die übliche Einheit).
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