Mitglied inaktiv
Hallo Dr.Bluni, wollt mich einfach mal Erkundigen, nach der Gabe von Silbernitrat AT nach der Geburt, da man so verschiedene Meinungen dazu hört. Kann man davon ausgehen, wenn keiner der Elternteile bisher Kontakt mit Tripper hatte, das dann auch die AT nicht notwenig sind oder sollte man es doch vorsichtshalber geben? Vielen Dank.
Hallo, die so genannte Credesche Augenprophylaxe mit Silbernitrattropfen sollen eventuell sich von der Mutter auf das Kind übertragene Keime wie die Chlamydien und Gonokokken ("Tripper") abgetötet werden, da diese sowohl zu schweren Entzündungen in schlimmen Fällen sogar zur Erblindung führen könnten. Die gesetzliche Vorschrift zur Durchführung der Credéschen Prophylaxe mit Silbernitrat (1 %) ist aufgehoben, so dass sie nur im Einverständnis mit den Eltern vorgenommen werden darf. Dennoch wird eine möglichst frühe postnatale Durchführung bei allen Neugeborenen überwiegend empfohlen. Sofern man nicht ganz darauf verzichtet, gibt es wohl Untersuchungen mit Jodverbindungen als 2,5% Lösungen. In jedem Fall ist es sinnvoll, vorher mit der zuständigen Entbindungsklinik zu sprechen. Erfahrungsgemäß wird deshalb die Prophylaxe heute nicht mehr standardmäßig durchgeführt und es ist in aller Regel berechtigt, insbesondere dann darauf zu verzichten, wenn bei beiden Eltern bekanntermaßen keine Gonokokken vorhanden sind. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, wenn die Mutter keine schwerwiegende Infektion, wie eben z.B. Tripper hat, sind die Silbernitrattropfen nicht nötig. Sie verursachen gemeinste Schmerzen im Auge des Babys und nicht selten eine fiese Bindehautentzündung mit zugeschwollenen Augenlidern etc. Ich habe daher vor beiden Entbindungen gesagt, dass wir keine Silbernitrattropfen wünschen. Dies wird notiert, und daran halten sich die Hebammen und Ärzte dann auch. Eine anwesende Ärztin sagte noch zu mir: "Das kann ich gut verstehen, ich habe das bei meinen Kindern auch nicht gemacht." Grüßle B.