sehr hoher TSH-Wert Frühschwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: sehr hoher TSH-Wert Frühschwangerschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich habe Hashimoto mit sehr hohen TPO-Antikörper und nehme täglich 112 Euthyrox. Vor der Schwangerschaft lag mein TSH-Wert bei 0,59 (Wert vom 03.02.16). Ich bin im letzten Monat im Zuge einer ICSI schwanger geworden und nun in der 7. SSW (6+2). Als ich vor 2 Wochen von der Schwangerschaft erfahren habe, habe ich vorsorglich 1/4 Tablette Euthyrox mehr genommen, somit eine tägliche Dosis von 140 eingenommen. Gestern war ich beim 1. Ultraschall, alles ist in Ordnung und das Herz schlägt auch schon. Es geht mir auch gut und ich habe keine Beschwerden, besser gesagt kaum Schwangerschaftsanzeichen. Die Ärztin hat den TSH-Wert messen lassen und heute habe ich das Ergebnis bekommen: 4,63. Ich bin total schockiert, wie kann der Wert in so kurzer Zeit derart nach oben schießen? Ich hatte schon einmal eine Fehlgeburt, obwohl damals mein TSH-Wert in Ordnung war und mache mir nun natürlich sehr viele Sorgen bei diesem hohen Wert. Was kann ich tun, um den Wert so schnell wie möglich runter zu bekommen? Die Dosis verdreifachen? Das dauert doch auch einige Wochen, bis sich der Wert wieder reguliert, schadet das nicht meinem Baby? Vielen Dank für Ihre Antwort!

von Sternenkind2013 am 01.04.2016, 14:15



Antwort auf: sehr hoher TSH-Wert Frühschwangerschaft

Hallo, Dass es bei einer solchen Grunderkrankung prinzipiell natürlich möglich, wird aber erfahrungsgemäß nicht gleich irgendwelche Folgen haben. Wir empfehlen schwangeren Frauenmit einer solchen Funktionsstörung dann immer, sich bei einem entsprechend qualifizierten Facharzt für Innere Medizin oder Allgemeinmedizin dazu betreuen zu lassen. Ganz bestimmt ist es nicht Aufgabe, der Frauenärztin oder des Frauenarztes. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 01.04.2016



Antwort auf: sehr hoher TSH-Wert Frühschwangerschaft

Du solltest deine Medikamente nicht ohne ärztliche Überwachung und Anordnung einfach ändern! Wenn Du Hashimoto hast bist Du doch bestimmt auch in fachärztlicher Behandlung (Endokrinologe/Internist), oder? Falls nicht, dann such dir da bitte jemand Kompetenten! Mein Endokrinologe (hab auch Hashimoto) prüft normalerweise im ersten Trimester alle 4-6 Wochen. Das ist bei Dir ja mit dem ersten Screening schon vorbei. Während dieser Zeit steigt der Wert typischerweise an, weshalb man versucht da möglichst früh gegenzusteuern. Ich bin diesmal auch plötzlich von 0,5 auf 2,5 hochgesprungen. Das ist halt etwas eher bemerkt worden als bei Dir. Meine Medikamente wurden unter Überwachung angepasst und inzwischen ist der Wert wieder bei etwa 1, wo er hingehört... 4,6 ist zwar relativ hoch aber Du solltest deshalb jetzt nicht in Panik verfallen. Das kann das Baby noch sehr gut bis zum Ende der Schwangerschaft ausgleichen, wenn der Wert in den nächsten Wochen angepasst wird. Bisher ist die Zeit ja relativ kurz gewesen, in der der Wert so hoch gewesen sein kann. Auf keinen Fall solltest Du die Dosis einfach verdreifachen. Schon gar nicht ohne dass ein Facharzt alle Schilddrüsenwerte (TSH, fT3, fT4, TPO, TRAK,...) beurteilt hat. Hier ist ja nicht nur der TSH von Bedeutung... Du kannst mit einer leichtfertigen und selbständigen Dosisanpassung da sehr leicht ins Gegenteil umschlagen und dann ist der TSH zu niedrig! Außerdem kannst Du durch die hohe Dosis selbst auch Probleme bekommen, das weißt Du sicherlich, wenn Du schon mal deutlich überdosiert gewesen bist. Also ich merke sofort, wenn ich deutlich überdosiert bin, das mag aber bei jedem anders sein. Vertrau Deinen Ärzten, geh am Besten zum Spezialisten und dann lass die Schilddrüse in einer vernünftigen Geschwindigkeit einstellen. Dein Baby ist bisher ja offenbar gut entwickelt. Es gibt also keinen Grund zur Panik. LG Lilly

Mitglied inaktiv - 01.04.2016, 15:20



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