Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schwangerschaftsdiabetis

Frage: Schwangerschaftsdiabetis

Mitglied inaktiv

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Hallo, eine frage kennt sich einer von euch mit Schwangerschaftsdiabetis aus?? Was läuft da ab und was sollte man beachten. bin in der 27 SSW hate gestern meinen doppler bei dem eine erhöhte fruchtwasser menge festgesellt wurde und auch das vom entwicklungsgrad das kind 2 wochen weiter wäre bzw. zu schnell wächst was ein hinweis auf die diabetis wäre. Habe nächste woche einen Zuckertest. würde gerne vorab schon wissen was ich tun kann bzw. was dort passiert. gruß marina P.S. danke für eure Hilfe


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Marina, der Schwangerschaftsdiabetes ist eine bedeutende Komplikation der Schwangerschaft. Er wird meist zu spät entdeckt, da es bis heute kein vernünftiges Suchverfahren gibt, das Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien wäre. Der Test beinhaltet das Trinken einer Zuckerlösung und die Bestimmung des Blutzuckers zu drei verschiedenen Zeitpunkten. Anhand der gewonnen Messwerte kann der Diabetologe dann sagen, ob ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegt oder nicht. Der Gestationsdiabetes (Diabetes in der Schwangerschaft) resultiert aus einer gestörten Glukosetoleranz (Glucose=Zucker), die erstmals in der Schwangerschaft entdeckt wird. Ebenso wie der insulinabhängige Diabetes in der Pubertät ist die Schwangerschaft eine mehr oder weniger starke Herausforderung für die Stoffwechselsysteme der werdenden Mutter. In der Schwangerschaft kommt es zur Mobilisierung von Energiereserven mit dem Ergebnis einer erhöhten mütterlichen Glukosebelastung, begleitet von erhöhten Insulinspiegeln. Die ursächlichen Mechanismen Schwangerschaftsdiabetes sind nicht endgültig geklärt. Der Gestationsdiabetes gehört zu den häufigsten Erkrankungen in der Schwangerschaft, dennoch wird ein Screening in den Mutterschaftsrichtlinien in Deutschland noch nicht berücksichtigt. Auf Grund der in den Mutterschaftsrichtlinien angegebenen Urinzucker - Bestimmungen als Diabetes - Suchtest und damit verbunden ein unzureichendes Gestationsdiabetes-Screening, streuen die Angaben zur Häufigkeit des Gestationsdiabetes in Deutschland zwischen 1 -3 (5) %. Das Risiko "Gestationsdiabetes" sollte nicht unterschätzt werden. Im Zusammenhang mit einem Gestationsdiabetes können Unterzuckerungen bei Neugeborenen nach der Geburt zu Entwicklungsstörungen der Kinder führen. Folgende Risiken sind u.a. bei Müttern mit einem Schwangerschaftsdiabetes, der nicht optimal eingestellt ist, erhöht: -Vorzeitige Wehen + Frühgeburtlichkeit vor der vollendeten 37. SSW -kindliche Fehlbildungen -Neigung zu Bluthochdruck, Infekten der Harnwege, der Scheide und des Gebärmutterhalses bei der Mutter in der Schwangerschaft -Plazentainsuffizienz -Zustände der Unterzuckerung -diabetisch bedingte Mitbeteiligung der Augen und/oder der Nieren kann sich verschlechtern. Aber: Eine Diabetikerin oder Schwangere mit einem Schwangerschaftsdiabetes kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Voraussetzung ist aber sicherlich die Mitbetreuung durch einen diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Frauenarzt oder Frauenärztin. VB


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