Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Schwanger?

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Frage: Schwanger?

Mitglied inaktiv

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Lieber Herr Dr. Bluni, habe nun auch mal ein paar Fragen. Meine Freundin ist seit 2 Jahren KIWU nun endlich schwanger. Ihren Eisprung hatte sie am 15.11, die letzte Mens war am 28.10. Am 27.11 war der SS-Test noch negativ (wahrscheinlich viel zu früh). Am 03.12 nun war der SS-Test schwach positiv. Sie war gestern (4.12) bei ihrer FÄ, die auch einen schwach positiven Test bestätigte. Das Blut im HCG war wohl auch noch etwas schwach, aber vorhanden (wieviel weiß ich aber nicht). Die FÄ meinte, sie würde "Freie Flüssigkeit" im Bauchraum auf dem US sehen, aber keine Fruchthöhle in der Gebärmutter. Es könnte sich also auch um eine Eileiterschwangerschaft handeln. Natürlich kann es für den US noch viel zu früh gewesen sein, aber könnte die "Freie Flüssigkeit" auch etwas anderes als eine Blutung von einer ELSS sein oder ist die Chance auf eine normale SS bei den Befunden eher gering? Vielen lieben Dank und einen schönen Nikolaustag morgen :-)), Claudia


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Claudia, die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann. Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht. Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte. Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist. Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft. Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen. Aber, manchmal können wir auch ganz zu Anfang einer normal angelegten Schwangerschaft etwas freie Flüssigkeit im Bauch erkennen. Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen. Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei. Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach. Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen. Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen. VB


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