KielSprotte
Lieber Dr. Bruni, ich hoffe das sie mir helfen können, bei mir fahren die Gefühle gerade Achterbahn. Aber der Reihe nach: Ich habe am 08.08. (ET + 11) unser erstes Baby bekommen, die Schwangerschaft und die (ungeplante) Hausgeburt sind völlig komplikationslos verlaufen. Gestern Abend hatten wir das erste Mal nach der Geburt wieder Sex, ohne Schmerzen oder sonstige Probleme meinerseits. Heute Morgen stand nun meine Nachsorgehebamme auf der Matte und entdeckte mit Adleraugen die Kondompackung auf dem Nachttisch meines Mannes……….und es hagelte eine Gardinenpredigt vom Feinsten (viel zu früh, dein Körper braucht noch Zeit etc. pp). Als nächstes gab es dann einen Vortrag über Verhütung nach der Schwangerschaft. Als ich ihr dann ehrlich gesagt habe, dass wir planen/hoffen so schnell wie möglich wieder schwanger zu werden und deshalb (wenn bei der Nachuntersuchung bei meinem FA am 10.09. alles OK ist) der Natur ihren Lauf lassen werden, ist sie fast ausgeflippt und hat mir quasi verboten innerhalb des nächsten halben Jahres erneut schwanger zu werden. Mein Mann und ich und unsere jeweiligen Geschwister sind allerdings auch nur 11 bzw. 13 Monate auseinander und wir fanden es alle 4 toll fast gleichaltrige Geschwister zu haben. Unsere Eltern geben zwar zu, dass es bei ihnen nicht geplant war und die erste Zeit wohl auch mehr als anstrengend war, aber im Nachhinein waren sie eigentlich froh nicht nach 2 oder 3 Jahren noch einmal bei Null anfangen zu müssen. Deshalb nun meine Frage: Ist es wirklich soooo verantwortungslos und „gefährlich“, wenn ich evtl. (ist ja gar nicht gesagt, dass es auch schnell klappt) schon bald wieder schwanger werden würde? Meine Oma z.B. hat 5 Kinder, die ersten beiden gerade mal 10,5 Monate auseinander, das dritte dann weitere 12 Monate später und damals war die medizinische Kontrolle in der Schwangerschaft quasi nicht vorhanden und trotzdem ist alles gut verlaufen. Bin ich zu sorglos, oder meine Hebamme zu vorsichtig??? Danke, Conny
Liebe Conny, es ist natürlich richtig, dass wir nach einer vaginalen Geburt eine Wartezeit von etwa einem Jahr empfehlen werden und nach Kaiserschnitt von etwa 18 Monaten. Der Grund liegt einfach darin, dass bei einer deutlich kürzeren Wartezeit die Wahrscheinlichkeit für mögliche Komplikationen steigen wird. Ob es dann am Ende nach der vaginalen Geburt genau ein Jahr ist, möchte ich einmal dahingestellt lassen. Letztlich entscheidet das dann natürlich die Patientin selbst. Herzliche Grüße VB
Andrea6
Beide Parteien haben irgendwo Recht - die Wahrheit liegt, wie so oft, in der Mitte. Zum GV: "erlaubt" ist, was gefällt, d.h. es gibt keinerlei Einschränkungen zur Aufnahme des GV nach einer Geburt. Zum Abstand zwischen Geburten: nicht umsonst hat der Körper es so eingerichtet, daß in der (möglichst langen) Stillzeit eine weitere Schwangerschaft nur bedingt entsteht - Ausnahmen bestätigen die Regel. In den meisten Fällen verhindert das Stillhormon einen Eisprung. Der Körper braucht tatsächlich eine gewisse Schonzeit zur Regeneration. Auch das vorhandene Baby braucht ungeteilte Zuwendung. Es gibt zwar genügend Paare, die (mehrere) Kinder im Abstand von unter einem Jahr "irgendwie" wuppen, aber angestrebt haben das tatsächlich die wenigsten. Die Anstrengung, mehrere Kleinstkinder zu versorgen, sollte man nicht unterschätzen, und 3 Wochen nach der Geburt schon das nächste Kind zu planen ist in meinen Augen etwas blauäugig. Die Kinder haben garantiert auch viel davon, wenn sie eineinhalb bis zwei Jahre auseinander sind - wenn es denn überhaup so schnell klappt.
Mitglied inaktiv
Huhu! Das musst du selber wissen, ob ihr das stemmen könnt. Na klar sind eure Eltern froh! Aber frage doch mal Eltern, die einen größeren Abstand haben, die sind genauso froh über ihre Kinder! Von daher würde ich mich von dieser Idealvorstellung verabschieden, das sollte nicht der Grund sein, dass ihr schnell wieder nachlegt! Das kann klappen, kann aber auch schief gehen! Vor allem wenn man ein pflegeleichtes Neugeborenes hat, denk man schnell an ein weitereres Kind - das war bei uns auch so. Wir haben uns aber entscheiden zu warten und ich bin auch zufrieden mit der Entscheidung. Ich hab auch bei einigen Freunden und in der Familie gesehen, dass die schnelle Geburtsfolge heftig ist. Leider geht ja auch nicht immer alles gut, es kann ja sein, dass du im der zweiten Schwangerschaft lange liegen musst oder das zweite Kind viel schreit. Und auch wenn alles komplikationslos verläuft, gerade wenn Eltern und/oder Kind(er) krank sind, ist man oft auf Hilfe angewiesen. Wenn der Altersunterschied größer ist, ist das erste Kind halt schon etwas selbstständiger und vielleicht schon stundenweise/vormittags in der Kita... das macht vieles einfacher. Und es stimmt, dein Körper braucht auch Zeit, um sich zu regenerieren. Die ersten Wochen gab es bei mir sehr große Fortschritte, jetzt stagniert es seit Monaten. Ich hab aber auch 14 Monate gestillt ubd das hilft dem Gewebe ja nicht wirklich. Ein, zwei Monate hin oder her machen schon einen Unterschied! Ich kenne ehrlich gesagt keine Familie, bei der es mit der kurzen Geburtsfolge (unter 18 Monate) gut geklappt hat/klappt. Mit deiner Oma kannst du es auch nicht unbedingt vergleichen, was muss, das muss - aber hätte deine Oma es damals darauf angelegt? Klar, sicher ist sie froh über jedes ihrer Kinder - aber im Rückblick wird sowas immer harmonischer beschrieben, als es damals wirklich war. Das ist ganz normal, das Gehirn erinnert sich mehr an die guten Dinge, das schwierige bleibt im Hintergrund! Und früher war der Alltag auch einfach anders als heute. Und von so Sachen wie Gebährmuttervorfall, Backenbodenorobleme, Inkontinenz will ich mal gar nicht anfangen - sowas wird nämlich meistens gar nicht erzählt oder gerade ältere Frauen denken, das ist normal. Es kommt natürlich auch darauf an, ob ihr Familie vor Ort habt, die euch unterstützen kann. Und ob ihr euch einen Babysitter/Haushaltshilfe leisten könnt, falls du nicht mehr kannst. Und auch, ob dein Mann spontan zu Hause bleiben kann, Home Office möglich ist und wie es mit der Elternzeit aussieht. Das sind alles Faktoren, die ihr bei der Entscheidung einbeziehen solltet! Wenn, dann solltest du mit Familie reden, die jetzt in der Situation mit zwei kleinen Kindern sind. Dann kannst du dir ein besseres Bild machen.
KielSprotte
Danke für eure Antworten! Familie im 10 km Umkreis ist vorhanden: 2 fitte Großelternpaare, meine Schwester mit Familie (ihr „Großer“ wird nächste Woche ein Jahr alt und sie ist im fast 7. Monat schwanger), sowie Schwägerin mit Familie (bei ihr Abstand zwischen den Kindern etwas über 3 Jahre und sie meint, dass sie eher zwei Einzelkinder hat). Mein Mann ist selbstständig, hat also sicherlich fixe Termine und auch keine 35 Std.-Woche, kann aber seine Arbeitszeiten flexibel gestalten. Ich selbst habe nicht vor in absehbarer Zeit wieder ins richtige Berufsleben einzusteigen (wenn das zweite fix kommt eh nicht), momentan mache ich die Buchführung für meinen Mann – halt zwischendurch, wenn es gerade paßt und wenn nicht, dann nicht. Klar kann es immer Probleme in der Schwangerschaft geben, aber ob es nun einfacher ist, eine dann vielleicht Zweijährige zu wuppen, als ein Kleinkind – weiß ich nicht. Noch ist es ja eh Theorie, aber ich denke, wenn mein Körper bereit für eine weitere Schwangerschaft ist (trotz Stillen), dann klappt es, wenn nicht, dann wird es erst gar nicht klappen. Aber diese blöde Nachsorgehebamme hat mich echt kirre gemacht, hat sich angestellt, als ob ich ihr erzählt hätte, ohne Fallschirm aus´m Flugzeug springen zu wollen. Und meine erste Schwangerschaft ist nun wirklich mustergültig verlaufen, von daher muss ich nicht unbedingt davon ausgehen, dass eine zweite mit größeren als den üblichen Risiken verbunden sein muss. Und wie ich ja auch schon im ersten Beitrag erwähnt hatte – wenn mein FA mir am 10.09. wirkliche Gründe nennen kann, die gegen eine zweite Schwangerschaft sprechen, würden wir es eh nicht wagen. Äußerlich hat sich mein Körper bereits wieder super regeneriert man sieht mir die Schwangerschaft eigentlich nur noch an meinen Mega-Stillbrüsten an. Ich hatte echt Glück, habe wirklich nur einen Megabauch vor mir hergeschoben und 2 Körbchengrößen zugelegt. Letzte Woche meinte meine Hebamme bereits, dass meine Gebärmutter fast komplett zurückgebildet wäre (jedenfalls von der Größe her), da haben sich die Bauchkrämpfe beim Stillen wenigstens gelohnt, die hat meine Hebamme nämlich immer mit der Anregung der Rückbildung der Gebärmutter erklärt. Gewichtstechnisch liege ich jetzt nur noch 1-2 kg Über meinem Ausgangsgewicht – und die kann man leicht mit meinen Brüsten erklären, die seit dem Milcheinschuss nochmals 2 Größen zugelegt haben.
Mitglied inaktiv
Ich kenne genug Leute, bei denen ein etwas größerer Altersunterschied bestens funktioniert. Grade bei drei Jahren von zwei Einzelkindern zu reden, find ich krass und kann ich gar nicht nachvollziehen. Aber sicherlich wird das deine Schwägerin (?) so empfinden. Das ist aber einfach sehr unterschiedlich. Es kann auch sein, dass zwei Geschwister mit geringem Altersunterschied sich nur zoffen und eifersüchtig sind, das kann dir bei einem großen Altersunterschied genauso passieren. Sicherlich ist es die Aufgabe der Eltern, egal wie groß oder klein der Altersunterschied ist, eine Grundlage für alle zu schaffen! Du solltest dich nicht von solchen fixen Gedanken treiben lassen. Wenn ihr das so wollt, weil ihr wieder den Wunsch habt nach einem kleinen Baby, dann ist es der richtige Zeitpunkt - aber der Grund sollte nicht sein, dass ihr dann denkt, die Kinder würden bei größeren Abstand nicht miteinander spielen! .... oder weil irgendjemand auch so schnell wieder schwanger geworden ist. Meine Freundin hat übrigens erst ein Kind, danach Zwillinge bekommen, Altersunterschied 2 1/2 Jahre. Der Zwillingsjunge spielt fast ausschließlich mit seinem großen Bruder, fast gar nicht mit seiner Zwillingsschwester. Das kann halt so oder so sei ... das weiß man vorher nicht. Alles Gute, ihr werdet die richtige Entscheidung treffen!
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