Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, ich habe eine Frage zum Thema Rötelnschutz. Ich habe gestern meinen Mutterpass bekommen. Der Arzt meinte dazu, dass mein Schutz nicht optimal wäre, aber vorhanden. Ich sollte nur nicht unbedingt mit vielen Kindern in Kontakt kommen. Ist ein wenig schwierig, weil ich viele Freundinnen mit kleinen Kindern habe, die schon in der schule sind, oder jetzt in den Kiga kommen. Ich hatte zweimal die Röteln. Einmal als Kind und einmal als Teeni... Das ist schon seltsam. Bei meiner ersten ss stand folgendes im Pass: 1:16 39 lU/ml Immunität wahrscheinlich bei der jetzigen: 1:16 Immunität anzunehmen 30 lU/ml Ich bin jetzt 8+0. Soll ich mich bis zur 13. Woche von den Kindern fernhalten? Und danach? Was könnte die Erkrankung dann anrichten? Liebe Grüße Vera
Liebe Vera, die Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission) beinhalten bei Berücksichtigung dieses Risikos die Indikation von Röteln- und Varizellenimpfung für seronegative Frauen mit Kinderwunsch. Als schützender Titer (seropositiv) gilt bei Röteln ein HAH-Titer von größer/gleich 1:32. Bei niedrigeren HAH-Titern ist die Spezifität des Antikörpernachweises durch eine andere Methode, für welche die Reagienzen staatlich zugelassen sind, zu sichern. Mit Enzymimmunoessays (EIA), die am internationalen Standard kalibriert sind, größer/gleich 15 IU/ml erreicht werden. Insofern ist bei einem Titer von 1:16 nicht unbedingt ausgeschlossen, dass die Frau Schutz hat. Dieses sollte aber aus dem Laborbefund eindeutig hervorgehen. Im Zweifel wäre dann zunächst (nicht erst nach einer Woche) der Titer zu kontrollieren. Dennoch sollte man die Schwangere beruhigen: Die Infektionsrate beträgt bei fehlender Immunität ansonsten in der 13. bis 14. SSW noch 54% und 25-30% zum Ende des zweiten Schwangerschaftsdrittels. VB