Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Risikoschwangerschaft

Frage: Risikoschwangerschaft

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Hallo, ich bin 33 Jahre alt und habe einen fast 5jährigen Sohn. Ende 2007 hatte ich einen spätabort in der 23. SSW. Ursache konnte nicht geklärt werden. Danach wurde bei mir das Asherman-Fritsch-Syndrom festgestellt. Bei 2 Hysteroskopien (März und Aug 2008) wurden alle Vernarbungen und Verwachsungen gelöst. nun bin ich wieder in der schwanger in der 10. SSW. Meine FÄ hat die SS leider nicht als Risikoss eingestuft und auf nachfrage und Bitte meinerseits die Untersuchungsintervalle kürzer zu fassen hat sie gesagt öfter als 3 Wochen würde sie nicht abrechnen können. bin ich mit meiner Vorgeschichte nicht als Risikoschwanger einzustufen und wenn doch könnte man dann nicht untersuchungen von zb allen 2 Wochen abrechnen können.? Dies wäre für mich auch psychisch wichtig.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. werdende Mütter zählen dann zu den so genannten Risikoschwangeren, wenn es während der Schwangerschaft oder Geburt auf Grund der aktuellen Situation oder der Vorgeschichte eher zu Komplikationen kommen kann oder wenn das Risiko für eine kindliche Störung erhöht ist. Die jeweiligen Risiken ergeben sich aus einer längeren Liste, die Sie im Mutterpass nachlesen können und in der etwa 50 Kriterien aufgeführt sind. Dazu zählen zum Beispiel eine sehr junge Schwangere mit weniger als 18 Jahren genauso wie eine Schwangere mit über 35 Jahren, eine Vorgeschichte mit einem Kaiserschnitt oder mit einer Fehlgeburt ebenso wie z.B. Wirbesäulenfehlstellungen oder Übelkeit in der Schwangerschaft. Der ursprüngliche Gedanke bei der Implementierung dieser Risikofaktoren war, dass die Schwangere dann ggf. besonders aufmerksam überwacht wird, was in manchen Situationen in jedem Fall sinnvoll ist, in anderen aber weniger. Hier kann dann schon das offene und klärende Gespräch mit der betreuenden Frauenärztin/Frauenarzt helfen, die persönliche Situation genauer einzuschätzen und das jeweils beste Vorgehen abzustimmen. Damit lassen sich dann aber auch schnelle unnötige Ängste nehmen bzw. wir können in sehr vielen Fällen auch beruhigen und Entwarnung geben. Wenn wir den Katalog streng auslegen, so ist praktisch jede zweite Schwangere eine Risikoschwangere. Dieses erscheint dann manchmal doch etwas realitätsfern. Die jeweiligen Risiken sind auf den Seiten 5& 6 des Mutterpasses aufgelistet. Sie können dieses bei Rund-ums-Baby.de nachlesen unter http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaft/mutterpass/mutterpass-05.htm http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaft/mutterpass/mutterpass-06.htm 2. nach einem Spätabort wäre eine Schwangerschaft in der Tat berechtigterweise als Risikoschwangerschaft einzuordnen 3. daraus lässt sich aber keine allgemein gültige und häufigere Untersuchung im Sinne von 2wöchigen Intervallen rechtfertigen. Dieses ist gerade in der Frühschwangerschaft meist nicht indiziert, medizinisch nicht sinnvoll und abrechnen lässt sich dieses schon gar nicht, da es für die Betreuung der Schwangerschaft eine Pauschale gibt. 4. das Ereignis einer solch späten Fehlgeburt ist ein sehr trauriges Ereignis für die Betroffenen, aber nicht immer lassen sich hier Ursachen finden. Dieses auch trotz einer eventuellen Obduktion des Kindes. Neben einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes infolge einer Plazentainsuffizienz, können Herzfehler, eine kurze Nabelschnur, ein Nabelschnurknoten oder eine Nabelschnurumschlingung, andere gröbere Missbildungen oder genetische Störungen in Frage kommen. Sofern der Verlauf einer kommenden Schwangerschaft unauffällig ist - nach einer entsprechenden Vorgeschichte, bei der man keine konkrete Ursache fand, würde man um so aufmerksamer nach Warnhinweisen schauen - sollte die Frau sich bestimmt erst mal nicht sorgen. Weitere Gründe für eine späte Fehlgeburt können u.a. sein: anatomische infektiöse Gebärmutterhalsschwäche, vorz. Blasensprung hormonell bedingte Allgemeinerkrankungen der Mutter Wachstumsminderungen Sicher wäre in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und eventuell auch der Entbindungsklinik über die notwendigen und sinnvollen Kontrollen zu sprechen. Dazu gehört z.B. zumindest eine zusätzliche Ultraschallkontrolle per Doppler, um nach der Versorgungslage des Kindes zu schauen. VB


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wenn ich mich mal kurz einmischen darf :) ich hatte eine frühgeburt und in beiden ss in der 9. und 11.ssw den zwilling meienr kinder verloren. desweiteren hatte ich in miener ersten ss ein sehr großes hämatom weswegen ich da schon eine risikoss hatte. die ss endete dann in der 34.ssw. nun bin ich wieder schwanger mit genau den gleichen komplikationen. deshalb wurde bei mir von anfang an aller 2wochen untersuchung gemacht. wenn deine fä nach deiner vorgeschichte nicht wenigstens aller 2wochen vorsorge macht dann solltest du über einen wechsel nachdenken. das sie es nciht abrechnen kann ist quatsch.... liebe grüße und alles gute jule 28.ssw


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Hol dir doch eine Zweitmeinung ein, wenn du so unzufrieden bist. Aber eigentlich schreibt es ja nicht die FÄ vor, wieviel Zeit zwischen den Untersuchungen ist, sondern die Mutterschaftsrichtlinien. Ich bekomme mein 3. Kind. Hab schon 2 KS hinter mir, bei der letzten Schwangerschaft hatte ich ne starke SS-Diabetes und ich hatte bei meinen Jungs durchgängig bis zur 14. SSW Blutungen und musste mich schonen. Ich wurde als Risikoschwangere eingestuft und musste trotzdem 4 Wochen zwischen den Terminen warten (außer natürlich es war etwas wie Blutungen, dann durfte ich immer sofort kommen). Im Oktober hatte ich noch einen Abgang in der 6. SSW und bin im Dezember wieder schwanger geworden. Hab wieder ne SS-Diabetes und weil meine Plazenta zu tief saß, hatte ich wieder Blutung und musste mich schonen. Ich bin wieder Risikoschwanger und trotzdem musste ich bis jetzt immer nur alle 4 Wochen hin. Es ist wirklich hart, aber man muss halt lernen sich nicht zu viel Sorgen zu machen. Immerhin, wenn sich starke Komplikationen ergeben, kann deine FÄ die Abstände immer noch verringern, wenn sie es für notwendig hält. Aber wie gesagt, hol dir ne Zweitmeinung ein. Wenn das Ergebnis das gleiche ist, dann musst du die Untersuchungsabstände eben akzeptieren und positiv denken. Lg. Melanie (30. SSW)


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Also meine auch als Risikoschwangerschaft eingeschätzt und ich war teilweise wöchentlich bzw. auf jeden Fall immer zweiwöchentlich beim FA. Allerdings wurde nur alle vier Wochen in den Mutterpass eingetragen. Trotzdem wurde bei jeder Untersuchung das komplette Programm gemacht.


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