Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
bei mir wurde in ssw 22+4 ein Fehlbildungsultraschall durchgeführt, der Befund lautet sonographisch unauffällig, lediglich eine Plexus choroideus Zyste (0,4 x 0,4 mm). Der Harmony Test bzgl. Trisomien 13/18/21 war ebenfalls negativ.
Mich machen nun allerdings die einzelnen Werte des Ultraschallbefundes stutzig, und zwar liegt die Speiche (Radius) bei 27,6 mm, die Elle (Ulna) bei 36,2 mm. Beide Werte befinden sich innerhalb der 5./95. Perzentile, allerdings liegt der Ulna-Wert etwas über dem Mittelwert, während der Radius-Wert deutlich darunter liegt, d.h. es der Radius wäre ja im Vergleich zur Ulna verkürzt. Läßt dies auf eine Fehlbildung mit tatsächlich verkürzter Speiche schließen oder liegt das an der Messgenauigkeit und hat keine Bedeutung?
Vielen Dank!
von
Niobe78
am 08.05.2020, 15:31
Antwort auf:
Relative Verkürzung des Radius
Hallo,
Wenn diese Untersuchung in einem Zentrum für pränatale Diagnostik durchgeführt wurde, dann gehe ich erstens davon aus, dass die fachliche Kompetenz extrem hoch ist und zweitens, dass bei Besonderheiten diese Ärzte mit ihnen dazu besprochen hätten.
Von hier lässt sich dazu natürlich keine adäquate Einschätzung vornehmen.
Die beschriebene Zyste im Gehirn wird zumindest meist keine weitere Bedeutung haben, wenn es ansonsten keine Auffälligkeiten gibt und es sich um eine einzelne Zyste handelt.
Letztlich kann der Ultraschall eine genetische Auffälligkeit (unabhängig von dem Test in der Frühschwangerschaft) natürlich nie mit absoluter Sicherheit ausschließen.
Ganz bestimmt kann unser Experte, Professor Dr. Hackeloer in seinem Forum dazu mehr sagen.
Herzliche Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 08.05.2020