Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Rektusdiastase und Beckenboden

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Rektusdiastase und Beckenboden

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Hallo Doc Bluni, 2 Jahre nach der Geburt kann ich immwer noch einen kleinen Spalt von 4-5 mm zwischen meinen geraden Bauchmuskeln ertasten. Wann sollten die Bauchmuskeln wieder zusammen gewachsen sein. Verfestigt sich das Gewebe irgendwann so, dass sich der Spalt nicht mehr schliesst? Ich mache übrigens 1-2 Mal pro Woche Bauchmuskeltraining- fachmännisch angeleitet. Ausserdem bin ich manchmal noch "undicht". Hüpfen, husten, niesen mit voller Blase zieht manchmal (nicht immer) den Verlust von ein paar Tröpfelchen Urin nach sich. Ist das nun noch normal? Ich meine manchmal ist mir so was auch schon vor der SS passiert, oder kann das im Alter richtig zu Problemen führen? Bekomme ich eigentlich auch noch 2 Jahre nach der Geburt ein Krankenkassenrezept für Beckenbodengymnastik. Vielen Dank Ina Q.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe INa, in seltenen Fällen kann mal ein kleiner Spalt verweilen. Dieses hat aber in der Regel keine klinische Konsequenz. Was die Verordnung von Beckenbodengymnastik angeht, so ist dieses durch den behandelnden Arzt zu indizieren, der hier aber klar budgetiert ist, was solche Verordnungen angeht. eine Vielzahl von Symptomen im Bereich des Kontinenzmechanismus sind durch physiologische, morphologische und funktionelle Veränderungen schon während der Schwangerschaft zu verzeichnen. 80% aller Frauen klagen im letzten Schwangerschaftsdrittel über häufiges Wasserlassen, insbesondere die Erstschwangeren. Hier spielt der Druck des kindlichen Köpfchens bei gleichzeitig verminderter Blasenkapazität im letzten Schwangerschaftsdrittel eine große Rolle. Etwa 85% der Frauen geben an, bei einem bestimmten Füllungsvolumen der Blase dem Druck nicht mehr stand halten zu können (sog. Stressinkontinenz). Diese wird häufig jedoch nicht als schwerwiegend empfunden. Hierzu zählen auch beschriebene Senkunsbeschwerden. In der Literatur finden sich in 2,3-17% der Fälle Frauen, bei denen diese Stressinkontinenz auch nach der Geburt anhält. Allerdings finden sich diese Veränderungen bei Frauen nach Kaiserschnitt seltener. Also Ursache nimmt man hier das "Trauma" der Geburt auf das Becken und die dabei entstandene Schädigung der Muskulatur und der Innervation der Blase an. Neben Verletzungen der Muskulatur durch Scheidenrisse oder ausgedehnte Dammschnitte ist die auch nur teilweise Verletzung von Nerven entweder durch Überdehnung mit die wesentliche Ursache für den Beckenbodenschaden. Eine in ihrer Wirkung nachweisbare Prophylaxe besteht nicht . Aber: hilfreich in der laufenden Schwangerschaft ist die Beckenbodengymnastik und nach der Geburt des Kindes natürlich deren Fortsetzung und die begleitende Rückbildungsgynmnastik. Wichtig wäre, dass man nach der Schwangerschaft frühzeitig nach einer Senkung schaut, die Frau auch dann zur Beckenbodengymnastik animiert und rechtzeitig entscheidet, ob man z.B. mit einem Würfelpessar dem entgegenwirken kann. Eine operative Behandlung würde man sicher sehr streng indizieren. VB


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