Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Progesteron-Einnahme

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Progesteron-Einnahme

Susanne78

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Sehr geehrter Dr. Bluni, ich bin heute Ende der 6. SSW (ca. 5+6) und war vor 2 Tagen beim Arzt. Es war die Fruchthöhle zu sehen, der hcg-Wert war bei ca. 13.000 und der Progesteron-Wert bei 18,2. Ich hatte selbst darum gebeten ihn mitzubestimmen, da ich in meiner letzten Schwangerschaft vor ca 3 Jahren Progesteron verordnet bekommen hatte (ohne den Wert zu testen), da dieser Schwangerschaft eine Fehlgeburt (9. SSW) vorausging. Ich habe das Medikament wirklich sehr schlecht vertragen, es aber bis zur 12. Woche genommen, da mir die Fehlgeburt noch so präsent war. Mit meiner Frauenärztin hatte ich damals schon besprochen, das eine erneute Einnahme bei normalen Werten in der nächsten Schwangere nicht notwendig wäre. Nun hat mir der Vertretungsarzt vor 2 Tagen Famenita 200 (täglich drei Tabletten vaginal) verordnet. Er meinte, mein Wert wäre zwar ok, aber der könnte ja schwanken und ich wolle doch bestimmt auf Nummer Sicher gehen – ich bin 41 und es hat länger als ein Jahr gedauert bis zu der aktuellen (spontan entstandenen) Schwangerschaft. Ich bin nun wirklich sehr verunsichert. Nun meine Frage: wie gut oder schlecht ist denn mein Progesteron-Wert? Reicht nicht sonst auch eine Dosis von einer Tablette täglich (ich meine, das war was ich bei der letzten Schwangerschaft genommen habe) oder könnte ich nicht vielleicht sogar auf alle zwei Tage eine Tablette reduzieren, wenn es nur darum geht mögliche Schwankungen auszugleichen? Eine zu hohe Dosierung soll ja auch negative Folgen haben. Vielen Dank für ihre Einschätzung!!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Susanne, 1. für die Bestimmung des Progesteronwertes haben der erstens keine orientierenden Normalwerte in der normalen Schwangerschaft und zweitens gibt es keinerlei Empfehlung, diese Bestimmung überhaupt durchzuführen. 2. die Verabreichung des Gelbkörperhormons in der Absicht, bei der spontan entstandenen Schwangerschaft eine frühe Fehlgeburt zu verhindern (ob nun bei Blutungen oder auch ohne) ist sicherlich in unserem Land eine sehr beliebte Vorgehensweise. Eine wissenschaftliche Evidenz liegt dafür bis heute aber überhaupt nicht vor. Herzliche Grüße VB


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