Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Prävention CMV

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Frage: Prävention CMV

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Sehr geehrter Dr. Karle, wie kann man sich in der Schwangerschaft realistisch vor CMV schützen, wenn man ein Kleinkind hat? Mein Sohn geht seit ca. 2 Monaten in die Krippe und seit dem läuft seine Nase eigentlich permanent. Natürlich wasche ich mir nach dem Naseputzen und Wickeln die Hände, küsse nicht auf den Mund und teile kein Besteck/ Lebensmittel. In der Empfehlung wird ja auch gesagt, dass Oberflächen und Gegenstände die bespeichelt wurden gründlich gereinigt werden sollen. Da Kleinkinder ja quasi permanent speicheln wäre man dann ja nur noch mit Putzen beschäftigt. Wie relevant für eine Ansteckung sind angeniest und gehustet werden oder Hände im Gesicht, die zuvor garantiert in Mund oder Nase des Kindes waren? Wie kann man sich denn schützen und einen normalen Alltag mit Kind führen?


Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle

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Guten Abend, Sie machen ja schon alles richtig. Statistisch gesehen besteht eine Risikowahrscheinlichkeit von ca 1-4%, dass Sie sich während der SS mit dem CMV Virus infizieren, was bei Ihrem ungeborenen Kind bleibende Schäden verursachen kann, nicht muss! Das Virus ist sehr häufig und wird in aller Regel über Speichel, Urin, Genitalsekret oder Blut von infizierten Personen übertragen. Nach einer Infektion bleibt das Virus lebenslang im Körper. Im Blut werden aber Antikörper gebildet, sodass eine erneute Erkrankung nicht stattfinden kann bzw keine Symptome verursacht. Meistens verläuft eine Infektion mit dem CMV völlig unbemerkt. Mögliche Symptome können sein: Lymphknotenschwellung, Fieber, grippeähnliche Symptome. Hauptansteckungsort für Schwangere ist übrigens der Geschlechtsverkehr mit einem CMV positiven Partner (meist ohne es zu wissen). Daher sollte auch der Partner einen entsprechenden Labortest durchführen lassen. Eine weitere Infektionsquelle ist Urin und Speichel von Säuglingen und Kleinkindern. Bei einer Infektion mit CMV in der SS bis zu 20. SSW können schwerwiegende Schäden beim Kind auftreten. Nach der 20. SSW ist das deutlich seltener. Daher sollten Sie sich bis dahin besonders schützen, indem Sie Kondome verwende und intensives Küssen mit ihrem Partner vermeiden (wenn dieser seropositiv ist). Nach Berührung mit Urin oder Speichel beim Kleinkind (z. B Windelwechsel) vermeiden Sie Mund und Augenkontakt und waschen sich gründlich die Hände. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es im Alltag zu einer Infektion kommen. Daher wird die Laboruntersuchung auf CMV in der SS alle 2 Monate empfohlen. Es wäre auch sehr hilfreich, wenn wir unsere Kinder nicht als "Keimschleudern" wahrnehmen würden. Einen 100% Schutz gibt es eben nicht. Man sollte sich der Möglichkeit einer Infektion nur bewusst sein und die normalen Hygieneregeln beachten. Machen Sie sich nicht allzu viele Sorgen. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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