Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin in der 16. Woche und lebe in Südchina. Seit ca. 2 Wochen habe ich eine Scheidenpilzinfektion, die juckt, besonders stark nach dem Duschen. Manche Tage ist es ganz gut und dann wache ich wieder nachts auf, weil es so sehr juckt. Ich benutze schon keine Seife mehr, da es hier keine PH neutrale gibt. Die Ärztin hat mich nicht vaginal untersucht, sie wollte "nichts noch mehr durcheinander bringen". Sie hat mir geraten 3 x täglich Naturjoghurt einzuführen und/oder ein Sitzbad mit Backpulver zu machen um den Säurewert zu regernieren. Das alles scheint mir nicht so richtig zu helfen. Es juckt zwar nicht mehr so stark, ist aber auch nicht vollständig weg. Sollte das alles nichts helfen, habe ich dann noch Clotrimazole Vaginal Tablets Gyno Canestan erhalten. Darin ist allerdings nur eine Tablette, die ich vaginal so tief wie möglich einführen soll. 1. Kann ich die Tablette unbedenklich für unser Baby anwenden? In der Gebrauchsanweisung im Internet steht, dass man Clotrimazole auf keinen Fall im 1. Schwangerschaftsdrittel anwenden soll und auch später nicht vaginal? 2. Ist eine solche Pilzinfektion schädlich für das Baby? Ich habe sie ja nun schon 2 Wochen.... 3. Ist eine Tablette ausreichend? Viele Dank für Ihre Antwort. Grüsse, lee100
Hallo, ein Scheidenpilz stellt während der Schwangerschaft kein Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Liegt eine solche Pilzinfektion in der Schwangerschaft vor, können die zur Verfügung stehenden, antimykotischen Maßnahmen ergriffen werden. In der Schwangerschaft wird die Pilzinfektion allerdings immer behandelt, selbst bei Beschwerdefreiheit der Frau. Nach den geltenden Leitlinien zur Therapie der Vulvovaginalcandidose wird für die Schwangerschaft folgendes Vorgehen empfohlen: - ab der 34. Schwangerschaftswoche Anlegen einer Pilzkultur aus der Vagina (das mikroskopische Präparat hat bei symptomfreien eine zu geringe Aussagekraft) - Intravaginale Therapie spätestens 1 Woche vor Wehenbeginn mit geeigneten Polyen- oder Azolantimykotika, am besten als Eindosistherapie, bei positiver Pilzkultur unabhängig von den klinischen Beschwerden ohne Partnertherapie. - Frühgeborene, insbesondere unter 1500 g Geburtsgewicht, sind besonders gefährdet Für den Wirkstoff Nystatin und den Wirkstoff Clotrimazol (z.B. Kadefungin®) liegen die besten Erkenntnisse vor. Beide können zur Therapie eingesetzt werden. Wenn auch bei Clotrimazol ein entsprechender Vermerk im Beipackzettel vorhanden ist, gibt es bisher keine dokumentierten Schäden bei Kindern nach Anwendung von Clotrimazol. Bei vorsichtiger Handhabung dürfen hier auch Vaginaltabletten eingesetzt werden. Dieses ist für eine optimale Therapie häufig auch unerlässlich. VB Quellen: Blaschke-Hellmessen R (1972): Experimentelle Untersuchungen zur Epidemiologie der Hefepilzerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Mykosen 15: 23 - 26 Haram K, Digranes A., Vulvovaginal candidiasis in pregnancy treated with clotrimazole. Acta Obstet Gynecol Scand. 1978; 57(5):453-5. Mendling W, Koldovsky U (1996): Investigations by Cell-Mediated Immunologic Tests and Therapeutic Trials with Thymopentin in Vaginal Mycoses. Inf Dis Obstet Gynecol 4 (4): 225 – 231 Mendling W, Spitzbart H (1994): Empfehlungen zur antimykotischen Therapie der vaginalen Hefepilz-Kolonisation der Schwangeren zur Verhütung von Candidamykosen beim Neugeborenen. Frauenarzt 1: 35 - 36 Sobel JD, Faro S, Force RW, Foxman B, Ledger WJ, Nyirjesy PR, Reed BD, Summers PR. Vulvovaginal candidiasis: epidemiologic, diagnostic, and therapeutic considerations. Am J Obstet Gynecol. 1998 Feb;178(2):203-11. Watson MC, Grimshaw JM, Bond CM, Mollison J, Ludbrook A. Oral versus intra-vaginal imidazole and triazole anti-fungal treatment of uncomplicated vulvovaginal candidiasis (thrush) (Cochrane Review). The Cochrane Library, issue 2, 2001 Young G, Jewell D. Topical treatment for vaginal candidiasis (thrush) in pregnancy. Cochrane Database of Systematic Reviews 2001, Issue 4. Art. No.: CD000225. DOI: 10.1002/14651858.CD000225. http://www.dggg.de/_download/unprotected/g_01_04_01_vulvovaginalkandidose.pdf (Leitlinie 013/004 der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft für Infektionen und Infektionsimmunologie (AGII) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe: „Vulvovaginalkandidose“, Stand: 2007/2008, letzter Abruf: 27.3.2011)
Amy78
Hallo lee100, ich hab in diese SS auch schon 2 Pilzinfektionen gehabt, eine im 1. SS-Drittel, die zweite 3 Wochen später. Meine FÄ hat mir Biofenac mit 6 Tabletten verschrieben (Wirkstoff: Aceclofenac), die gut gewirkt haben. Diese sind auch im 1. SS-Drittel unbedenklich. Auch Kadefungin (Wirkstoff: Clotrimazol) darf in der SS verwendet werden - inkl. Tabletten. Der Pilz sollte in jedem Fall behandelt werden, da er für die Frau sehr unangenehm ist und zu Reizungen führen kann. Bei der Geburt kann sich auch das Baby mit dem Pilz anstecken. Die Behandlung mit 3 (Kadefungin) oder 3x2 (Biofenac) Tabletten sollte komplett durchgeführt werden, damit der Pilz vollständig verschwindet. Bei einer zu kurzen Behandlung gibt es zwar eine Besserung, aber der Pilz kann sich danach auch wieder ausbreiten (spreche da aus Erfahrung...). Meine FÄ hat mir vorsorglich auch noch ein weiteres Rezept für Biofenac ausgestellt, da ein Scheidenpilz in der SS relativ häufig auftritt, gerade wenn man dafür anfällig ist. Das sind zumindest die Aussagen meiner Frauenärztin. Ich wünsch dir alles Gute und noch eine beschwerdefreie Schwangerschaft. LG Amy
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