Frage: nochmal VagiHex

Hallo Dr.Bluni, danke für ihre Antwort. Meinen Sie ich sollte lieber dann nur die Milchsäure-Gele verwenden? Befund war: vermindert Döderleinstäbchen bei Nachweis von Ureaplasmen und Darmbakterien (E.c.) Ureaplasmen können ja Frühgeburten auslösen, obwohl sie im Normalfall die Schleimhaut auch besiedeln. Im Befund steht als Therapie Antiseptika (Vagi-Hex nicht im 1.Trimenon der SS) und Milchsäuregabe für Scheidenmilieu. Kultureller Hinweis auf bakterielle Vaginose. Vielen Dank nochmal

von schnecke1 am 01.04.2011, 18:35



Antwort auf: nochmal VagiHex

Hallo, 1.die für Sie beste Therapie stimmen Sie bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt vor Ort ab. 2. für die Schwangerschaft sind Ureaplasmen insofern von Bedeutung, als in Studien gezeigt werden konnte, dass sie auch mit Fehl- und Frühgeburten in Zusammenhang gebracht werden können. Darüber hinaus können sie einem vorzeitigen Blasensprung mit Entzündung der Eihäute und Erkrankungen beim Neugeborenen führen. Betroffen sind aber offensichtlich überwiegend Frühgeborene und mangelentwickelte Kinder. Am Termin geborene und normalgewichtige Kinder sind davon eher nicht betroffen. Aus diesem Grund wird bei deren Nachweis eine Therapie in Schwangerschaft und Wochenbett mit anschließender Abstrichkontrolle empfohlen. Mittel der Wahl in der Schwangerschaft ist Erythromycin. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt bzw. der Frauenklinik ab. Quellen: 1. Abele-Horn M. et al: Vaginal Ureaplasma urealyticum colonization: Influence on pregnancy outcome and neonatal morbidity. Infection 1997. 25:286-291. 2. Abele-Horn M. and Hentschel J.:Ureaplasma urealyticum bei Neu- und Frühgeborenen: Assoziation mit der bronchopulmonalen Dysplasie. DMW 1992. 117:408-414. 3. Pararas M.V., Skevaki C.L., Kafetzis D.A.:Preterm birth due to maternal infection: Causative pathogens and modes of prevention. Eur J Clin Microbiol Infect Dis. 2006.25:562-569 4. WAITES, K. B., B. KATZ u. R. L. SCHELONKA (2005): Mycoplasmas and Ureaplasmas as neonatal pathogens. Clin. Microbiol. Rev. 18, 757 - 789 VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 01.04.2011