Moonali
Guten Tag! In Österreich wird mittlerweile die Covid-Impfung für Schwangere im 2. und 3. Trimenon empfohlen (nach Risiko/Nutzen-Abwägung). - Auf den Zeitpunkt des Impftermins hat man jedoch keinen Einfluss. Ist es problematisch, wenn die zweite Dosis knapp vor oder nach der Entbindung stattfindet? Bzw welcher Abstand wäre hier zu empfehlen? Ich denke dabei auch daran, dass eine Frau im Wochenbett evtl noch Erholung braucht bevor sie wieder geimpft wird. - Ich habe gelesen, dass die Plazenta in den letzten SSW durchgängiger wird, was bedeutet das für die Impfung? Kommt das Kind mit den verabreichten Spike-Proteinen überhaupt in Kontakt bzw. wird beim ungeborenen Kind dann ebenfalls eine Immunreaktion ausgelöst? - Wenn keine weiteren Risikofaktoren (Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck) bekannt sind und man sich weitgehend an Social Distancing hält (außer Elternbesuche) würden Sie trotzdem die Impfung empfehlen? Das Risiko von Nebenwirkungen scheint ja gering zu sein. Ich verstehe, wenn Sie keine individuellen Empfehlungen geben können, hoffe aber dennoch auf die eine oder andere Antwort. Vielen Dank und liebe Grüße!
Guten Morgen, ich verstehe ja sehr gut, dass es aktuell sehr viele Fragen zu Coronaimpfung in der Schwangerschaft gibt. Leider gibt es hierfür in Deutschland (noch) keine Empfehlung, sodass den Ärzten aktuell noch die Hände gebunden sind. Andere Länder sind (wie so oft in der Pandemie) da schon etwas weiter. Ich hoffe sehr, dass sich die Stiko in den nächsten Wochen dazu durchringen kann, auch in Deutschland den Impfstoff für Schwangere zu empfehlen, damit wir Ärzte auch eine rechtliche Grundlage und Sicherheit haben. Gerade bei Biontech Comirnaty Impfstoff ist auch der Impfabstand etwas kürzer (3-6 Wochen), sodass man hier auch vor der Entbindung einen vollen Schutz hinbekommen kann. Es kommt aber eben auch auf die Verfügbarkeit des Impfstoffes an. Da kann man sich einerseits bei der Politik bedanken, da zu wenig Impfstoff bestellt wurde, andererseits war und ist es fatal, dass sehr häufig der Impfstoff von Astra Zeneca abgelehnt wird und so der mRNA Impfstoff für die U 60 Generationen knapp geworden ist. Den Zeitpunkt der Impfung legt also die impfende Institution fest. Es gibt mittlerweile Untersuchungen, bei denen AK bei dem Neugeborene gefunden wurden. Sogar Viren wurde bei Kindern infizierter Frauen gefunden; aber das sind erst die ersten wenigen Daten. Schwere Covid 19 Verläufe bei Neugeborenen sind bisher nicht bekannt. Aus fachlicher Sicht würde ich die Impfung auch für Schwangere begrüßen und hoffe sehr, dass in den nächsten Wochen auch eine entsprechende Empfehlung offiziell wird. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle
Moonali
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Ein kleiner Zusatz noch: Ich hätte nun die Möglichkeit einer Impfung mit Moderna. Ist die Sicherheit dieses Impfstoffs in der Schwangerschaft mit jenem von Biontec/Pfizer vergleichbar? Die zweite Dosis bekäme ich erst am Ende der 38. Woche - ist das zu knapp vor dem Geburtstermin, angesichts der stärkeren Impfreaktionen bei der Zweitdosis? Danke und beste Grüße!
....Moderna oder Biontech sollte vergleichbar sicher sein. Wenn Sie sich in der SS komplett impfen lassen möchten, müssen Sie das Restrisiko einer evtl. Impfreaktion auch kurz vor Geburtstermin in Kauf nehmen. Sollte aber kein Problem sein. Wann es mit der Geburt losgeht, weiss man ja jetzt nicht. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle
Mahria
Entschuldige, dass ich mich hier einmische, aber warum möchtest du in der Schwangerschaft mit etwas geimpft werden, von dem wir rein gar nichts bezüglich Langzeitstudien wissen? Nicht zu impfen wäre für dich und dein Kind ganz bestimmt sicherer. Aber ja jedem dem seinen.