Kullerbauch34
Hallo, Herr Doktor Bluni! Ich bin jetzt in der 35. Woche schwanger und bei meinem Kleinen waren schon zum zweiten Mal beim CTG die Herztöne recht niedrig. Beim ersten Mal lagen sie im Schnitt bei 100, aber da hat er wohl geschlafen, und zwei Tage später war der niedrigste Wert 105 und der höchste knapp 140, im Schnitt 120. Die Bewegungskurve ist aber immer super und der Kleine bewegt sich sehr viel und sehr regelmäßig. Meine Ärztin sagt, ich soll mir keine Sorgen machen, mein Kleiner sei nur sehr entspannt. Ich habe immer einen sehr niedrigen Blutdruck und habe bisher bei CTGs immer auf dem Rücken gelegen. Jetzt mache ich mir aber doch Sorgen. Woran kann das liegen? Vielen Dank und liebe Grüße!
Hallo, Ihr Bedürfnis, zum CTG eine kurzfristige Einschätzung zu bekommen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber, dazu benötigen wir immer den Gesamtzusammenhang, um eine entsprechende Interpretation und Einschätzung vornehmen zu können. Das liegt eben auch daran, dass manche Besonderheiten vielleicht nur als einmaliges Ereignis zu werten sind. Und hier kann dann Ihre Frauenärztin/Frauenarzt immer noch die beste Einschätzung vornehmen und im Zweifel wird sie/er die Frauenklinik hinzuziehen oder ggf. weiterführende Untersuchungen, wie eine Ultraschall- und Dopplerkontrolle, veranlassen. 2. Für die optimale Einschätzung benötigen wir folgende Kenntnisse - wie sieht das CTG mit der Auffälligkeit genau aus und gibt es einen Herztonabfall? Wenn ein Hertzonabfall bejaht wird, ist die Frage, wie lange, wie tief und gibt es dabei eine gute Aktivität (Oszillation)? -gab es vorher schon Auffälligkeiten im CTG und wie sahen die vorherigen Kontrollen im CTG genau aus? - wie gestaltet sich der Schwangerschaftsverlauf? Liegt ein hoher Blutdruck, ein Schwangerschaftsdiabetes oder sonstige Auffälligkeiten vor und gab es ggf. in einer vorherigen Schwangerschaft Besonderheiten? - ist das Kind immer zeitgerecht entwickelt gewesen, ist die Fruchtwassermenge ausreichend? Erst nachdem wir all diese Fakten ähnlich einem Puzzle zusammensetzen, kommt der klinisch erfahrene Arzt zu einer klinischen Einschätzung, die lauten kann: Kontrolle in zwei Stunden oder am nächsten Tag oder ggf. stationäre Überwachung für ein paar Tage mit der Frage, ob sich daraus ein Handlungsbedarf ergibt. Wie Sie sehen, handelt es sich bei der Interpretation des CTG um ein komplexes Geschehen , das viel klinische Erfahrung erfordert und aus diesem Grund kann es manchmal sinnvoll sein, noch zusätzlich eine erfahrene Fachärztin/Facharzt in einer Frauenklinik in die Entscheidungsfindung einzubinden. Stimmen Sie dazu bitte das Vorgehen mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. Liebe Grüße VB
Bonnie
Hallo, bei meinem Sohn war es genauso, und ich habe vor Jahren hier fast dieselbe Frage gestellt. Er hatte im CTG auch ständig eine so niedrige Herzfrequenz, dass sie immer noch so gerade an der unteren Grenze der Norm war. Bei meiner Tochter dagegen war die Frequenz immer so um die 144 gewesen, deshalb war ich bei ihm so beunruhigt. Letztlich hatte es aber nichts zu bedeuten, obwohl ich sogar einmal extra ins Krankenhaus gefahren bin, weil meine Vorsorge-Hebamme auch unsicher war. Auch dort hieß es: "grenzwertig", und ich durfte wieder nach Hause gehen. Mein Sohn wurde fit und gesund geboren. Trotzdem - man macht sich etwas Sorgen. Ich bin daher damals in den letzten Wochen der Schwangerschaft deutlich öfter bei der Frauenärztin und meiner Hebamme zum CTG aufgelaufen, als normalerweise üblich. Schaden kann's nicht, und man fühlt sich sicherer. LG
Kullerbauch34
Das beruhigt mich ja etwas. Meine Ärztin hat ja auch gesagt, ich soll mir keine Sorgen machen, aber die macht man sich ja dann doch. Wenigstens ist der Kleine ziemlich munter. Vielleicht sollte ich das nächste CTG mal in der Seitenlage machen lassen...
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