Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

nicht Stillen - welche Medikamente?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: nicht Stillen - welche Medikamente?

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Hallo an Alle! Ich bekomme im Juni mein 2. Kind und habe mir einige Gedanken wg. dem Stillen gemacht. Nachdem es bei meiner Tochter mit dem Stillen nicht geklappt hat (habe nach 3 Wochen aufgegeben, da ich höllische Schmerzen dabei hatte und keine Aussicht auf Besserung in Sicht war) möchte ich es beim 2. erst gar nicht versuchen. Ich weiß zwar das es besser wäre, aber mein Entschluß steht fest und ich möchte nun gerne wissen, was für Medikamente man im Krankenhaus (oder evtl. schon vorher) bekommt, damit die Milch nicht "einschießt". Wie sieht es aus mit Nebenwirkungen? Danke und liebe Grüße Dina


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Dina, wenn es um die Frage des Abstillens auf natürliche Art geht, klappt es, wenn die Frau unter Anleitung einer Hebamme oder Stillberaterin immer weniger anlegt, natürlich einen Still-BH verwendet, die Brust bei Bedarf hochbindet und kühlt, jedoch darauf achtet, dass kein Milchstau entsteht oder sich gar Entzündungszeichen einstellen. Abstilltabletten sind hier nicht immer erforderlich. Sie sollten auch nur mit sehr strenger Indikation eingesetzt werden, da sie zum Teil stärkere Kreislaufnebenwirkungen verursachen können. Gegebenenfalls sollte die Frau sich ihrem Frauenarzt/Frauenärztin oder einer Hebamme absprechen. Unsere Stillberaterin bei Rund-ums-Baby, Biggi Welter, kann hier sicher gute Tipps geben. VB


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ob du stillen willst oder nicht,dass ist ganz alleine deine entscheidung.ich hab mein erstes kind auch nicht gestillt.beim 2.werde ich es auf jeden fall versuchen.ich bekam damals abstilltabletten.gibts verschiedene sorten.meine hießen kirim.war nicht so toll.mir wurds immer seeehr schwindelig davon und schwarz vor augen.dini


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Hallo, wenn du solche Probleme hattest, hattest du Hilfe? Es ist nämlich nicht normal, dass es so weh tut. Es gibt gute Stillberaterinnen, die einen Unterstützen. Man sollte die Zeitersparnis des Stillens beim 2. Kind nicht unterschätzen. Ich war wirklich froh das 2. und 3. Kind zu stillen, weil man immer eine Hand für das andere Kind frei hat. Abstillmedikamente sind mittlerweile fast überall verboten. Deutschland ist nich eines der sehr wenigen Ländern, die den Vertrieb noch gestattet. Zu der ganzen Problematik möchte ich dir hier nur einen Text an die Hand geben. Entscheide selber. Ich für meinen Teil würde meinen Körper mit so einem Hormonhammer nicht belasten wollen ;-) Tschö Mary ****** Leserbrief Pädiatrische Praxis 60, 561 562 (2001/2002) Abstillen - natürlich oder medikamentös Zu Umfrage in Pädiatrische Praxis 59, 583 587 (2001) In der Umfrage haben Vertreter namhafter Geburtskliniken Stellung genommen. Zu den Risiken der Einnahme von Ergotaminabkömmlingen - und das sind alle dort genannten Medikamente zum medikamentösen Abstillen - hat sich kein Experte sachgerecht geäußert. Die Umfrage erweckt den Eindruck, als seien früher einmal in den USA Zwischenfälle aufgetreten, die jedoch in Europa nie Bedeutung erlangt haben und vernachlässigbar sind. Ein Studium der verfügbaren Literatur vermittelt jedoch ein etwas anderes Bild. Hinzu kommen immer wieder mündliche Berichte von Hebammen sowie Kolleginnen und Kollegen über Herzinfarkte und zerebrale Krampfanfälle im Zusammenhang mit der Einnahme von Bromocriptin. Die jüngste Veröffentlichung aus Deutschland über solche Zwischenfälle stammt aus dem Jahr 2000 (1). Sie arbeitet auch die derzeitig verfügbare Literatur auf. Danach sind folgende berichtete Nebenwirkungen von Bromocriptin postpartal bisher beobachtet worden: Herzinfarkt (1, 2), Bluthochdruck (3), Schlaganfall (4), Krampfanfall (5), Psychose (6). Außerdem konnte von Larazet et al. (7) erstmals ein Koronararterienspasmus nach Bromocriptingabe oral im Herzkatheterlabor nachgewiesen werden. Unter einer Einmalgabe von Bromocriptin war ein Vasospasmus der rechten Koronararterie mit einer Lumeneinengung von 70 % angiographisch nachweisbar. Es besteht also kein Zweifel daran, dass Ergotaminerderivate zu Vasospasmen führen können und damit auch zu den genannten erheblichen Nebenwirkungen teilweise mit Todesfolge. Das Potenzial zu diesen Nebenwirkungen haben auch alle neueren Ergotaminderivate (z.B. Cabergolin), da sie der gleichen Stoffgruppe entstammen. Sie sind lediglich noch nicht über so lange Zeit und so gründlich untersucht worden. Freilich sind die genannten erheblichen Risiken gering; sie haben aber immerhin dazu geführt, dass die Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung von Bromocriptin zum Abstillen widerrufen hat. Offenbar unbeachtet geblieben ist die Empfehlung der Arzneimittelkommission der Bundesärztekammer von 1989, die die Anwendung von Bromocriptin zum Abstillen nur in medizinisch begründeten Situationen empfiehlt (8). In den Umfragen wurde festgestellt, dass das Abstillen häufig auf Wunsch der Mütter erfolgt und es selten medizinische Gründe zum Abstillen gibt. Dementsprechend dürften auch Ergotamtinabkömmlinge zum Abstillen nur selten angewendet werden, würde man der Empfehlung der Arzneimittelkommission folgen. Dass dem nicht so ist, ist seit Jahren bekannt. Der Grund liegt darin, dass das "natürliche Abstillen" erst in den letzten Jahren bekannter geworden ist. Es ist mühsamer als das medikamentöse Abstillen, und es dauert länger. Die Befürchtung, es könnte sich eine Mastitis entwickeln ist nur selten berechtigt, da die Übertragung der Keime aus dem Mund des Kindes auf die Brustwarze (immer noch der häufigste Übertragungsweg!) normalerweise nicht wirksam ist. Aufgrund der Datenlage habe ich keinen Zweifel, dass es ein juristisches Erfordernis ist, die betroffenen Mütter über die alternativen Möglichkeiten zum Abstillen aufzuklären und die seltenen Risiken auch zu nennen. Die Begründung, es fehle die Kontrollmöglichkeit des gewünschten Effektes bei natürlichem Abstillen greift nicht, da heute jeder betroffenen Frau eine Nachsorgehebamme und eine Frauenarztpraxis zur Verfügung stehen, die diese Kontrolle ausüben können. Bei den Ausführungen über natürliches Abstillen verwundert es immer wieder, dass die Reduktion der Flüssigkeitsaufnahme durch die Mutter immer noch genannt wird. Schon seit vielen Jahren ist aus der Literatur bekannt, dass eine Einschränkung der Trinkmenge nur eine eingeschränkte Harnproduktion, jedoch keine Verminderung der Milchproduktion zur Folge hat. Zusätzlich verschlechtert sich auch noch das Allgemeinbefinden der betroffenen Mutter, so dass diese unnütze Maßnahme endlich aus dem Repertoire gestrichen werden sollte! Literatur: Arzneimittelkommission Bundesärztekammer: Medikamentöses Abstillen nur in medizinisch begründeten Fällen. Dtsch. Ärzteblatt 86 (1989), 1232. Canterbury, R. J., et al: Post partum psychosis Induced by Bromocriptine. South Med J. 1987; 80:1463 4. Hopp, L., et al: Myocardial infarction post partum in patients taking Bromocriptine for the prevention of breast engorgement. Int J. cardiol 1996; 1957: 227 32. Iffy, L.: Post partum intracerebral haemorrhag in a patients receiving Bromocriptine. Pharmacoepidem Drug Safety 1994; 3: 247 9. Katz, M., et al: Puerperal hypertension, stroke and Seizures after suppression of lactation with Bromocriptine. Obstet gynecol. 1985; 66: 822 4. Lindner, M., et al: Ergotamininduzierter postpartaler Myocardinfarkt. Herz/Kreisl. 2/2000; 32: 65 68. Larrazet, F. et al; Possible bromocriptine induced myocardial infarction. Ann. Int. Med. 1993, 118: 199 200. Lawrence, R.A.: Breastfeding: Mosby Baltimore, Berlin 1999, 305. Dr. Michale Scheele Stillberater IBCLC Stillbeauftragter des Berufsverbandes der Frauenärzte und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe


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Hallo! Als ich merkte, daß es mit dem Stillen nicht klappt, habe ich die Milch nur noch abgepumpt, in immer größeren Abständen. Ich hatte eh wenig Milch - nach 1 1/2 Wochen war sie weg. Und das ohne Medikamente. LG Antje


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Hallo und Danke erst mal für die Antworten. Mit mir im Krankenhaus lagen damals 2 Frauen, die irgendwelche Medikamente bekommen hatten, die extreme Nebenwirkungen hatten, deshalb möchte ich mich jetzt schon schlau machen, welche Möglichkeiten ich habe und ob sich etwas in dieser Hinsicht in den letzten 4 Jahren etwas geändert hat. Vielleicht gibt es jetzt verträglichere Medikamente? Bei meiner Tochter hatte ich beim STillen Hilfe von einer Hebamme, allerdings waren oder sind meine Brustwarzen so empfindlich, das es höllische Schmerzen waren und sämtliche Versuche mit Stillhütchen oder was nicht allem sind fehl geschlagen. Ich hatte jedesmal beim Stillen eine Wut auf das Kind und wurde richtig aggressiv wenn sich der Stillzeitpunkt näherte. Mir blieb nichts anders übrig als schnellstens abzustillen. Diesmal möchte ich es gar nicht erst so weit kommen lassen, deshalb nehme ich in Kauf, das das Abstillmedikament ein Hormonhammer ist und es einige Nebenwirkungen gibt. Ich hätte halt gerne noch nähere Infos darüber. Danke nochmal an Alle und Gruß Dina


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Hallo, ich werde keinen Versuch unternehmen Dich umzustimmen...keine SOrge. Ich lese nur eindeutig raus was bei Dir höchstwarscheinlich das Problem war. 1. die Hebamme...wenn sie eine richtige Ausbildung genossen hätte und vom Stillen Ahnung gehabt hätte hättest Du durch sie die Probleme überwinden können 2. Stillhütchen waren bei uns (meinem 1. Kind und mir) eine der Hauptursachen für die Stillprobleme. Bei nem Stillhütchen wird alleine die Brustwarze stimuliert und da ist es kein Wunder dass Deine so arg gereizt waren ...bei mir haben sie vorhandene Risse noch weiter aufgerissen sodass ich klaffende Wunden hatte. Ohne Stillhütchen verteilt sich der "Sog" auf den Warzenvorhof und an den Brustwarzen spürt man eigendlich kaum noch was. Auch wenn ichs schade finde dass Dus beim 2. Kind garnicht erst versuchen möchtest... Ich wünsche Dir alles Gute und eine schöne Geburt lg Käferchen


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hallo dina, mir ging es ganuso.ich hab nur 6 wochen gestillt,wurde auch immer agressiv wenn ich stillen sollte,mußte immer meinen mann rausschicken"grins".das mit sitllhütchen stimt nicht,meine brustwarzen waren am anfang und immer wenn ich stillhütchen nicht benutzt habe wund aber mein problem war daß meine warzen zu klein waren und meine tochter die nie richtig im mund hatte, so war die nacht die hölle 1 stunde war ich wach mit ihr davon hat ca.10 minuten getrunken und ich habe ganz tolle hebamme und in der klinik wurde alles super erklärt aber meine brustwarzen und meine tocher sind doch keine automaten daß sie auf knopfdruck reagieren.Dann habe ich auch abgestillt,ohne probleme,habe immer größere abstände gemacht so 2mal am tag angelegt und pfeffermintee getrunken statt fencheltee weil fenchel die milchbildung anregt und pfefferminz das gegenteil bewirkt. Alles Gute!


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