Nicht funktionierende Verhütung durch Wechselwirkung

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Nicht funktionierende Verhütung durch Wechselwirkung

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, meine Frage hat eigentlich eher mit der Verhütung zu tun, vielleicht helfen Sie mir ja trotzdem, das wäre super. Leider bin ich eines von den PCO-Mädels und noch dazu ein Spezialfall, da bei mir zwei verschiedene "medizinische Probleme" aufeinandertreffen, die für sich jeweils super behandelt werden könnten, allerdings die Medikamente nicht zusammenpassen. Da ich aktuell NOCH keinen Kinderwunsch habe (bin erst 24), schlägt mein Frauenarzt vor, das PCO-Syndrom mit einer antiandrogenen Pille zu behandeln. Diese nehme ich gerade im ersten Einnahmezyklus (heute 8.Pille). Das zweite Problem ist allerdings, dass ich aufgrund verschiedener familiärer Probleme (Krankheiten, Sterbefälle) seit Anfang des Jahres eine leichte Depression habe. Meine Hausärztin hat mir Johanniskraut verschrieben, ich nehme also seit 7 Wochen Laif 900 und es geht mir deutlich besser. Ich wollte es nun eigentlich absetzen, meine Hausärztin empfahl mir heute allerdings, es - aufgrund dessen, dass es mir hilft (und sei es der Placebo-Effekt, was ja auch egal wäre) - bis zum Sommer weiter zu nehmen um mich zu stabilisieren. Sie meint auch, man würde mir ansehen, dass das Johanniskraut bei mir ein Erfolg ist. Letzte Woche sprach ich mit einer Apothekerin, ob ich Laif und Pille kurze Zeit zusammen nehmen kann. Sie meinte, mit zusätzlicher Verhütung ja, die Hormone würden zwar schneller verstoffwechselt werden, aber da meine Pille sowieso höher dosiert ist (Jennifer 35), sollte es für eine Zeit lang gehen (allerdings ist das Laif 900 auch hochdosiert). Meine Hausärztin meinte dasselbe, meinen Frauenarzt sehe ich erst in zwei Wochen wieder. Jetzt sollte ich Ihnen vielleicht noch kurz sagen, was ich mir erhoffe: Ich möchte natürlich psychisch wieder stabil werden, also das Laif eigentlich weiter nehmen. Ich brauche aber auch eine sichere Verhütung, da ich einen Partner habe und Kondom alleine zwar ok ist, Pille aber eben sicherer. Dann kommt noch dazu, dass ich trotz seltener Regel immer starke Schmerzen habe und alleine deshalb schon gerne wieder die Pille nehmen würde (vor einigen Jahren war das die besten Therapie dagegen). Ich möchte auch gerne einen ausgeglichenen Hormonhaushalt und alles dafür tun, in ein paar Jahren (vielleicht sogar von selbst?) schwanger zu werden. Mein Frauenarzt meinte das letzte Mal, ich sollte die Pille selbst ohne Partner nehmen, da sie alleine zwecks PCO-Syndrom gut ist. Zugegeben, ich will einen leicht eckigen Kreis. Können Sie mir trotzdem einen Ratschlag geben? Sollte ich tatsächlich beides zusammen nehmen (einige Monate) und zusätzlich verhüten? Momentan tue ich das. Um den Hormonhaushalt auszugleichen, müssten doch noch genügend Hormone wirken???!!!! Meine Hausärztin meinte auch, die Wirkung der Pille sei nicht aufgehoben, nur etwas reduziert (daher zur Sicherheit zusätzlich verhüten), aber für einen hormonellen Ausgleich sollte es noch reichen (bei 0,035mg Östrogenen). Das wäre mir eigentlich schon das Wichtigste. Oder ist es gar nicht nötig, den Hormonhaushalt bei PCO auszugleichen? Ich möchte psychisch stabil, hormonell ausgeglichen sein (gute Ausgangsbedingungen für Kinder schaffen), sicher verhüten und weniger Regelschmerzen haben. Bin Ihnen um jede Idee dankbar und entschuldige mich für meine lange Schilderung. Freundliche Grüße

von Sandra1989! am 07.04.2013, 00:06



Antwort auf: Nicht funktionierende Verhütung durch Wechselwirkung

Hallo, wir raten von der parallelen Einnahme einer Pille und eines Johanniskraupräparates ab, da letzteres die Wirkung abschwächen kann. In dem Fall stimmen Sie bitte mit der Psychotherapeutin/Psychotherapeuten ab, sich eben nur auf ein Antidepressivum und die Psychotherapie zu beschränken. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 07.04.2013



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