Mitglied inaktiv
hallo ich wollte mal wissen was bei dieser nackentranzparenzmessung eigendlich gemacht wird ? lg bea
liebe Bea, neben dem seit vielen Jahren etablierten Triple-Test ermöglicht inzwischen die Ausmessung der Nackentransparenz („nuchal translucency“) oder besser noch das Ersttrimester-Screening (Messung der Nackentransparenz in Kombination mit dem Alter der Mutter und den biochemischen Parametern free ß-hcg und PAPP-A) eine deutlich bessere Risikoabschätzung für das Down-Syndrom oder ähnlicher Störungen. Im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung wird die so genannte Nackentransparenz des Feten bestimmt. Hierbei handelt es sich um die sonographische Darstellung und Messung einer unter der Haut liegenden Flüssigkeitsansammlung am fetalen Nacken, die sonographisch als Nackentransparenz (englisch: nuchal translucency) imponiert. Hierbei sollten vorweg aber zwei Dinge klar unterschieden werden: die Nackentransparenz (nuchal translucency) und das im Mutterpass beim ersten Pflichtultraschall (zwischen 9.-12.SSW) aufgeführte dorsonuchale Ödem: Der im Mutterpass aufgeführte Befund eines "dorsonuchalen Ödems" ist missverständlich, in den Mutterschaftsrichtlinien nicht definiert und nicht mit der "Nackentransparenz" identisch. Die Nackentransparenz ist eine Struktur, die bei allen Feten erhoben werden kann, deren pathophysiologische Relevanz jedoch von ihrer Ausprägung abhängt. Dagegen beschreibt der Begriff des Ödems immer einen pathologischen Befund. Die sonographische Messung der Nackentransparenz zwischen 11 und 14 Schwangerschaftswochen mit konsekutiver Risikoberatung bezüglich des Vorliegens einer chromosomalen Störung oder einer Fehlbildung ist eine Leistung, die zu einer vorher durchgeführten Aufklärung verpflichtet. Sie ist gemäß den Mutterschaftsrichlinien nicht Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge und somit eine Privatleistung. Hier gibt es aber in den Begriffen und den Erklärungen immer wieder Missverständnisse. Nach einem so genannten Nackenödem sollte beim Ultraschall durch den niedergelassenen Frauenarzt/Frauenärztin immer geschaut werden. Die Nackentransparenz (nuchal translucency, NT) resultiert aus einer subkutanen Flüssigkeitsansammlung im Bereich des fetalen Nackens, welche bei nahezu allen Feten sonographisch darstellbar ist. Die Nackentransparenz ist eine physiologische Erscheinung im Bereich des Nackens, die man per Ultraschall darstellen kann, und die in Abhängigkeit der Ausdehnung in Bezug auf das Schwangerschaftsalter und das Alter der Mutter(Tabelle wird hier demnächst zur Verfügung gestellt) einen Hinweis auf eine genetische Störung des Kindes, zum Beispiel eine Trisomie 21 (Down-Syndrom) geben kann oder auch ein Hinweis auf eine Missbildung im Bereich des Herzens oder einer Mißbildung anderer Natur sein. Die Messung der Nackentransparenz (nuchal translucency) erfolgt zwischen der 10+3 SSW und 13+6 SSW (minimale fetale Scheitel-Steiß-Länge sind 45 mm, die maximale 84 mm). Durch die Messung der Nackentransparenz kann heute eine Risikoberechnung unter Berücksichtigung von Alter und Anamnese in Bezug auf die Trisomie 21 durchgeführt werden, die nach Angaben der Literatur bis zu 80% der erkrankten Feten erkennt. Unter Kenntnis der Werte (Alter der Mutter, Hintergrundrisiko und Nackentransparenz bei bekannter Scheitel-Steiß-Länge) wird durch die von der Fetal Medicine foundation in London zugelassenen und qualifizierten Ärzte mittels einer speziellen software das Risiko für eine genetische Störung berechnet. Die erhöhte Nackentransparenz stellt per se keine Fehlbildung dar. Wenn chromosomale Anomalien ausgeschlossen werden können, werden etwa 90% der Schwangerschaften mit einer Nackentransparenz unterhalb von 4,5 mm zur Geburt eines gesunden Kindes führen, die Prozentsätze für eine Nackentransparenz von 4,5 mm und 6,5 mm oder mehr betragen jeweils etwa 80% und 45%. Normalerweise vergrößert sich die Nackentransparenz mit dem Schwangerschaftsalter bzw. der Scheitel-Steiß-Länge. Das kombinierte Risiko errechnet sich aus der Multiplikation des mütterlichen Hintergrundrisikos und des schwangerschaftsalter-entsprechenden Risikos mit dem Multiplikationsfaktor, der sich aus der Zunahme des Messwertes für die Nackentransparenz errechnet. Da eine Verbreiterung der fetalen Nackentransparenz in der 11.-14.SSW mit einem breiten Spektrum fetaler Fehlbildungen assoziiert ist, sollte man mit der Schwangeren und ihrem Partner eine weiterführende Diagnostik, z.B. Ersttrimesterscreening , eine Fruchtwasserpunktion oder Chorionzottenbiopsie besprechen, ebenso wie einen differenzierten Organultraschall zwischen 20. & 23. SSW bei unauffälliger Genetik, um unter anderem eine Herzfehlbildung auszuschließen. Die Entdeckungsrate für das Down-Syndrom ist abhängig von der Anzahl der einbezogenen Faktoren und von der Sorgfalt, mit der die Untersuchung durchgeführt wird: Für das Alter der Mutter allein 30-50% Alter und o.g. Laborwerte 60% Alter plus Nackentransparenz 80% Alter plus o.g. Laborwerte + Nackentransparenz 90% Dieses setzt voraus, dass es sich bei dem Untersucher/Untersucherin um einen entsprechend der Vorgaben der Fetal Medicine foundation in London zugelassenen und qualifizierten Arzt handelt. Diese(r) kann dann unter Kenntnis der Werte (Alter der Mutter, Hintergrundrisiko, Nackentransparenz bei bekannter Scheitel-Steiß-Länge und eventuell der o.g. biochemischem Parameter) mittels einer speziellen Software das individuelle Risiko berechnen. Die hohe Zuverlässigkeit dieser Methode hängt also ganz wesentlich von der Qualifikation und Erfahrung des Untersuchers, sowie des Ultraschallgerätes ab. Diese Voraussetzungen erfüllen deshalb vor allem Ärzte für Pränataldiagnostik in den dafür spezialisierten Zentren. Bitte nicht vergessen: Der sichere Ausschluss von Chromosomenstörungen ist nur durch eine Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion möglich. VB
Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe dir einen interessanten Link zum Thema herein kopiert, bis Dr. Bluni wieder kommt. Er kann dir vermutlich Genaueres sagen. Quelle: http://www.mta-verband.at/zytogenetikforum/theorie/prenatal-klinik.htm#4 Nackentransparenzmessung (NT) Im Englischen als „Nuchal translucency“ bezeichnet, ist die Messung der Nackendicke ein wichtiger Bestandteil des Combined-Testes. Der Embryo wird im Ultraschall so eingestellt, dass er sich genau in der medianen Sagittalebene befindet. Danach wird die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) ermittelt, um das genaue Schwangerschaftsalter zu bestimmen. Weiters dient die SSL dazu, festzustellen, ob eine Nackentransparenzmessung sinnvoll ist. Liegen die Maße zwischen 38 und 84 mm, sollten sich bei der NT-Messung keine Probleme ergeben. Bei Maßen unter 45 mm können allerdings einige Missbildungen nicht erkannt werden. Der ideale Zeitpunkt für die Ultraschalluntersuchung liegt in der Mitte der 13. Schwangerschaftswoche. Die Ermittlung der Nackendicke kann entweder abdominal oder vaginal durchgeführt werden. Bei der Messung muss zuerst darauf geachtet werden, dass die Amnionmembran und die fetale Haut gut voneinander unterschieden werden können. Die Maße der Nackendicke werden anschließend an der dicksten Stelle zwischen dorsalen Rumpfteilen und fetaler Haut genommen. Es werden mehrere Messungen durchgeführt und der größte Wert für die Berechnung herangezogen. Der Grenzwert für die Nackendicke liegt zwischen 2,5 und 3 mm. Nach Nikolaides steigt das Risiko für Trisomie 13, 18 und 21 bei > 2,5 mm um das 12- 17 fache, bei < 2,5 mm ist eine Risikoverminderung um das 4,5-fache zu erkennen. Wird bei der Ultraschalluntersuchung ein Nackenödem festgestellt, ist dies noch kein sicheres Zeichen für eine Chromosomenabberation. Umgekehrt bedeutet eine normale Nackendicke nicht den Ausschluss einer Chromosomenstörung. Die Entdeckungsrate kann durch die Kombination von mütterlichem Alter und Nackentransparenzmessung auf 80% erhöht werden. Durch das Miteinbeziehen des biochemischen Screenings kann man die Erkennungsrate auf 90% steigern.
Mitglied inaktiv
Sorry, Bea, ich habe dir den falschen Beitrag kopiert. Hier eine verständlichere Erklärung: Bei der Nackentransparenzmessung wird eine flüssigkeitsgefüllte Zone im Nacken gemessen, die jedes Kind in der Frühschwangerschaft hat (dies geschieht meist um die 12. SSW). Bei Chromosomenstörungen oder bestimmten Erkrankungen ist sie verdickt. Mit dieser Methode wird keine Diagnose gestellt, sondern eine statistische Wahrscheinlichkeit für eine Trisomie errechnet (Erkennungsrate bis zu 80%). Auch ein Herzfehler kann Ursache für diese vermehrte Flüssigkeitsansammlung sein.