Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Nackenfalte ausmessen und anderes (gerne auch alle)

Frage: Nackenfalte ausmessen und anderes (gerne auch alle)

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni, ich hoffe, Sie können mir weiter helfen. Also ich bin schwer am überlegen, ob ich das machen soll bzw. wir, mit der Nackenfaltmessung bis zum nächsten Termin - Montag - muss ich das wissen. Also es kostet, hat mir meine FA ausgerechnet um die 250 Euro - Geld, dass wir eigentlich nicht haben. Wenn ich ehrlich sein soll. So weit ich weiß, bezahlen das keine Krankenkassen. Wir haben schon für die KIWU Behandlung 280 Euro gezahlt und die US Untersuchungen müssen wir auch Zahlen, dass sind jedesmal um die 25 bis 30 Euro für einen US. Und ich weiß jetzt nicht mal, wer das alles bezahlen soll. Meine FA meinte, sie würde versuchen, dass ich auch vor der Krankenkasse als Risikopatienten eingestuft werde, auf Grund meiner Krankheit ich hatte zwei mal Thrombose und hatte letztes Jahr im Juni sehr, sehr schlechte Blutwerte. In der Schwangerschaft nehme ich ASS 100 und Utrogest (6 mal Täglich) Aber bisher ist das immer noch nicht geklärt und das bereitet mir um ehrlich zu sein große Bauchschmerzen. Nicht dass wir dann am Ende der SS eine hohe Rechnung haben, die wir gar nicht bezahlen können. Habe wirklich Angst. Wo kann ich mich hin wenden, um nachzufragen, wie ich das klären kann ob wir weiterhin so viel bezahlen müssen? Denn meine FA macht alle zwei/drei Wochen einen US, wegen dem Risiko. Auch weil ich schon eine FG hatte. Denken Sie, die Nackenfaltmessung sollten wir machen lassen? Ich bin 26 Jahre alt. Auf Grund der FG und meiner Krankheitsgeschichte? Ich bin für jede Antwort Dankbar. Zooey


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Zooey, 1. eine Vorgeschichte mit einer frühen Fehlgeburt und einem erhöhten Thromboserisiko ist zunächst einmal keine Indikation für eine Missbildungsdiagnostik, wie der Nackentransparenzmessung. 2. diese Untersuchungsverfahren sind bis heute kein Bestandteil der Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung und sie werden es auf Grund der Höhe der Kosten auch sicher nie werden. Dieses auch ohne Ausnahme. Wenn hier die ein oder andere Krankenkasse Ihnen die Rechnung nachträglich erstattet als eine Art Service - was immer mal sein kann - dann ist das für Sie umso erfreulicher. Aus diesem Grund können Sie in jedem Fall auch mit Ihrer Krankenkasse sprechen. 3. Pränataldiagnostik (vorgeburtliche Diagnostik zum Ausschluss oder Risikoeinschätzung genetischer Störungen und Missbildungen) ist sicher immer mehr auch ein sehr sensibles Thema, bei dem die objektive Information und Aufklärung durch Frauenärztin/Frauenarzt im Vordergrund stehen sollte, wenn die schwangere Frau dieses anspricht oder sich aus der Vorgeschichte die Notwendigkeit ergibt, darüber zumindest zu sprechen. Sofern kein besonderes familiäres Risiko für genetische Störungen oder Missbildungen vorliegt, die Frau nicht 35 Jahre oder älter ist und sie auch nicht schon vorweg ein entsprechendes Bedürfnis nach Informationen zur vorgeburtlichen Missbildungsdiagnostik äußert, würde sicher nicht generell zu einer weiterführenden Diagnostik geraten werden. Dem behandelnden Arzt obliegt hier eher die Aufgabe, objektiv zu informieren; weniger, zu einer bestimmten Entscheidung oder einem bestimmten Verfahren zu drängen. Die Besprechung zu diesem Thema kann natürlich auch schon zu jedem Zeitpunkt vor diesem Alter stattfinden. Ist die schwangere Frau 35 Jahre oder älter und/oder gibt es ein familiäres Risiko für genetische Erkrankungen oder Missbildungen, sollte man mit ihr bei Kinderwunsch oder zu Beginn einer Schwangerschaft schon über die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind sprechen und dazu gehört eben auch das Thema Pränataldiagnostik inklusive der Möglichkeit einer unabhängigen genetischen und ggf. psychosozialen Beratung in einer unabhängigen Einrichtung. Bestandteil der Aufklärung/Information von Frauenärztin/Frauenarzt zu diesem Themenkomplex sollte immer auch die individuelle Information über mögliche Konsequenzen, Grenzen der Verfahren und Risiken sein, so dass die Eltern den Sachverhalt gut nachvollziehen können, um ihnen die Möglichkeit zu geben, dann eine eigene Entscheidung für oder gegen eine weiterführende Diagnostik zu treffen. Es steht meines Erachtens also zunächst die ausführliche Information der jeweiligen Methoden im Vordergrund stehend. Die Entscheidung selbst kann und sollte aber nur das betroffene Elternpaar selbst fällen. Über die nicht invasiven Verfahren der Pränataldiagnostik, wie z.B. die Nackentransparenzmessung, das Ersttrimesterscreening, differenzierter Organultraschall/Missbildungsultraschall um die 22. SSW sollte man, sofern gewünscht, ebenso mit der Schwangeren/ dem Paar sprechen, wie auch über die invasiven Verfahren, wie Amniozentese (Fruchtwasserpunktion) oder Chorionzottenbiopsie. Über den Triple-Test muss man zumindest informieren; empfehlen kann man dieses Verfahren kaum mehr. Das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer Trisomie 21 (Down-Syndrom) liegt bei einer 25jährigen (keine familiäres Risiko vorausgesetzt) bei 1: 1352, bei einer 30jährigen bei 1:895,bei einer 32jährigen 1:659, bei einer 36jährigen bei 1:280, bei einer 38jährigen 1: 167 und bei einer 40jährigen bei 1:97. Ebenso steigt bei einer Frau ab dem 35. Lebensjahr das Risiko für schwangerschaftsspezifische Komplikationen, wozu auch Fehlgeburten gehören, an. Das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Fruchtwasserpunktion oder einer Chorionzottenbiopsie liegt in etwa bei 1:100, was dem Risiko einer 40jährigen für die Geburt eines Kindes mit einem Down-Syndrom entspricht. Wenn die Frau/die Eltern sich gegen eine invasive Diagnostik wie der Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie zum Ausschluss einer Trisomie oder ähnlicher Chromosomenstörungen entscheiden, weil sie das Risiko z.B. für eine Fehlgeburt nicht eingehen möchten, dann ist der Frau (insbesondere, wenn sie älter ist, als 35 Jahre) in erster Linie die Messung der Nackentransparenz oder das Ersttrimesterscreening zwischen der 11.+14. SSW zu empfehlen. Bitte nicht vergessen: 1.der sichere Ausschluss von Chromosomenstörungen ist nur durch eine Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion möglich. 2. mit der Amniozentese oder der Chorionzottenbiopsie können nicht alle genetischen Störungen, Stoffwechsel-, Muskel- oder Erbkrankheiten erkannt werden. Sofern das genetische Ergebnis der Amniozentese/Chorionzottenbiopsie unauffällig ist, werden damit Erkrankungen und Fehlbildungen des Ungeborenen nicht ausgeschlossen. Dazu können u.a. Herzfehler, Spaltbildungen im Gesicht, Fehlbildungen, wie z.B. Extremitätenfehlbildungen und auch geistige Behinderungen oder Stoffwechselkrankheiten gehören. Denn solche Fehlbildungen und Erkrankungen sind nicht zwangsläufig mit einer erkennbaren Abweichung im Chromosomensatz verbunden. Eine Garantie für ein Kind ohne eine genetische Erkrankung kann keine Methode der Pränataldiagnostik geben. Pränatale Diagnostik wird eben zur Identifizierung diagnostizierbarer Probleme unter klarer Indikation angewendet. 3.Die hohe Zuverlässigkeit der Nackentransparenzmessung oder des Ersttrimesterscreenings hängt sicher ganz wesentlich von der Qualifikation und Erfahrung des Untersuchers, sowie des Ultraschallgerätes ab. Dieses setzt deshalb voraus, dass es sich bei dem Untersucher/Untersucherin um einen entsprechend der Vorgaben der Fetal Medicine foundation in London zugelassenen und qualifizierten Arzt handelt. Handelt es sich um eine spezielle Einrichtung für Pränataldiagnostik, ist von einer solchen Qualifikation erfahrungsgemäß auszugehen. Fragen Sie also vorher nach der Qualifikation und der Häufigkeit, mit der dieses Verfahren vom Anbieten denn durchgeführt wird! 4.neben den üblicherweise drei vorgesehenen Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft wird bei besonderen Indikationen (Risiko aus der Vorgeschichte oder dem Alter, Auffälligkeiten, Wachstumsretardierung, andere Besonderheiten) ein so genannter differenzierter Organultraschall/Feinultraschall/Missbildungsultraschall zwischen der 19. + 23. SSW von einem Arzt mit entsprechender Qualifikation in der Pränataldiagnostik durchgeführt. Meist in einer Spezialpraxis oder einem Perinatalzentrum. Hierbei schaut der Untersucher/in nach der kindlichen Aktivität, dem Bewegungsmuster, dem Profil des Gesichts der Fruchtwassermenge und der Plazenta. Darüber hinaus wird nach sichtbaren Fehlbildungen im Bereich der Weichteile, Organe, Knochen, des Zentralnervensystems, des Herzens und der Extremitäten geschaut. Gegebenenfalls wird auch die Versorgungslage des Kindes mit Hilfe eines Dopplers ergänzend durchgeführt. Wichtig in dem Zusammenhang ist aber , dass ein Ausschluss von Chromosomenanomalien per Ultraschall als Alternative zu einer invasiven Diagnostik (wie der Fruchtwasserpunktion, Chorionzottenbiopsie oder der Nabelschnurblutentnahme ) nur beschränkt durch den Nachweis von charakteristischen, aber nicht obligatorisch vorhandenen Hinweiszeichen auf Chromosomenanomalien möglich ist. VB


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Hallöchen! Warum bezahlt denn deine KK nicht die normalen Untersuchungen? Bei welcher Kasse bist du denn? Hast du überhaupt mal mit deiner KK gesprochen? Rätsel über Rätsel. Die Nackenfaltenmessung gibt ein sagen wir mal %-Wert für die Möglichkeit einer Trisomie 21. Wenn ihr das Kind nehmen wollt wie es ist braucht ihr keine NF-Messung zu machen. Übrigens erscheint mir der Preis zu hoch (habe gegoogelt und da erscheint US 80 Euro und Bluttest 50 Euro). Viele Grüsse, Moni


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Hallöchen! Kann nur sagen, bei mir kostete die Ultraschalluntersuchung wobei er auch die Nackenfalte gemessen hat 40 Euro. Nachdem die Werte gepasst haben, habe ich mir den Bluttest um 160 Euro nicht mehr machen lassen!! Also ich sage, da hättest du einige Gewissheit und trotzdem gespart! LG Irene


Mitglied inaktiv

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Hey, weil es keine Krankenkasse zahlt. Weil nur 3 US Untersuchungen gemacht werden müssen in einer SS. Ja, hatte mehrfache Diskussionen mit meiner Krankenkasse darüber und die bezahlen nichts. Ja, aber das ist der Preis meiner FA. Alle sagen, dass ist viel zu teuer. Da ist aber noch dieses Erst Screening oder wie auch immer das heißt mit dabei und ich habe mit einer Hebamme gesprochen und die meinte, dann kommt der Insgesamt Preis hin. Vielleicht kann ich meine FA danach fragen, ob sie nur die Nackenfalte misst ohne etwas anders und wenn diese in Ordnung ist, dann könnte ich mir die Blutuntersuchung auch sparen? Geht das? Dr. Bluni? – Was aber wenn meine FA das alles nur in einem gesamt Paket anbietet, was dann? Zooey


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