Goggelsche
Hallo Herr Dr. Bluni, ich war heute schon beim Gyn, wegen meiner Beschwerden mit der Blase. Die Gebärmutter hat sich aufgerichtet und ist nicht das Problem, sondern ein Myom. Die Ärztin hat erst mit voller Blase geschallt, da sah das Myom recht groß aus, da wollte sie mich schon zu einem Spezialisten schicken, doch nachdem ich zu Toilette war, sah es wohl anders aus. Sie sagte man müsse das Myom beobachten, soll aber ganz normal in 4 Wochen wieder kommen. Das Myom sitz vorne vor der Bauchdecke und drückt auf die Blase, daher auch dieser Harndrang. Nun mache ich mir aber trotzdem Sorgen um mein Kind. Was passiert wenn das Myom wächst? Stimmt es, daß ich Früh oder Fehlgeburt gefährdet bin? Stimmt es auch, daß ich eventuell nicht normal entbinden kan Ich bin in der 14ten Woche. Das Baby ist zeitgerecht entwickelt und hat auch ganz munter gezeigt daß es ihm gut geht. LG Isabell
Liebe Isabell, Myome sind Muskelknoten der Gebärmutter. Wir finden sie bei Frauen im gebärfähigen Alter sehr häufig. Sie können in der Zeit, in der eine Frau hormonell aktiv ist, unter dem hormonellen Einfluss wachsen. Diese Neubildungen der Gebärmutter sind aber in 95% der Fälle gutartig. Sind Myome schon vor der Schwangerschaft nachzuweisen, kann es im Einzelfall sinnvoll sein, sie vorher zu entfernen. Hier ist aber zu empfehlen, dieses für die persönliche Situation mit Frauenärztin/Frauenarzt und der Klink abzustimmen. In der schon laufenden Schwangerschaft haben wir keine therapeutische Handlungsmöglichkeit. Auch durch die hormonellen Veränderungen einer Schwangerschaft können diese Myome wachsen und dann schon mal Probleme bereiten. Doch welchen Einfluss haben sie auf den Verlauf von Schwangerschaft und Wochenbett? Aktuelle Untersuchungen (CJ Qiduuai GJ et al.: Obstetric outcomes in women with sonographically identified uterine leiomyomata. Obstet Gynecol 107 (2006) 367-82) zeigen, dass Frauen mit sonographisch nachgewiesenem Myom ein signifikant höheres Risiko für einen Kaiserschnitt, Beckenendlage, Fehllage, Frühgeburt, Plazenta praevia und Blutung nach der Geburt haben. Hingegen besteht kein erhöhtes Risiko für vorzeitigen Blasensprung, operative vaginale Geburt, Entzündungen der Eihäute und der Gebärmutter. Die Kaiserschnittraten von Frauen mit Myomen kleiner als 10 cm oder größer als 10 cm sind vergleichbar. Das Fazit aus diesen Untersuchungen ist, dass auch bei Myomen von mehr als 10 cm bei fast 70% der Frauen eine vaginale Geburt möglich ist. VB