Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Myom

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Myom

Mitglied inaktiv

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Hallo und guten Abend Ich komme grade vom Frauenarzt. Ganz typisch sind mir im nachhinein noch Fragen eingefallen. Vielleicht können sie mir da auch weiter helfen. Ich habe wohl ein Myom. Äußerte sich bei den letzten 4 Perioden mit starken wehenähnlichen Schmerzen bis ins Bein und längere Blutungen. Ich habe jetzt ein Medikament gegen die Schmerzen bekommen was stillverträglich ist da ich meine 14 Monate alte Tochter noch stille. Er meint es sei wohl in der letzten Schwangerschaft entstanden und würde mit dem Eisprung verschwinen. Aber das kann ja theoretisch noch Monate dauern. Lt. ihm hatte ich auch noch keinen, klar sonst wäre es ja auch weg. Im Internet laß ich jetzt das die nicht so verschwinden. Ich soll jetzt aber auch nicht noch einmal wieder kommen oder so. Und wie sieht das mit der Fruchtbarkeit aus? In etwa 4 bis 6 Monaten würden wir gerne mit dem üben fürs 3. anfangen. Kann das dadurch beeinflußt werden? Was meinen sie? Kann das wirklich so verschwinden? Und kann man trotz spinnbarem Zervixschleim und zeitlich passendem Mittelschmerz (war 13 Tage vor der Mens) keinen Eisprung haben? Meinte er nur diesen Zyklus? Aber dann müßte ja lt. seiner Logik das Myom weg sein. Viele verwirrende Fragen. Ich hoffe sie können mir Folgen. Einen schönen Abend noch Tanja


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Tanja, 1. ein solches Myom entsteht in aller Regel nicht innerhalb kurzer Zeit und es verschwindet auch nicht mal eben mit einem Eisprung. Dieses ist eher bei einer Zyste der Fall. 2. Myome sind Muskelknoten der Gebärmutter. Wir finden sie bei Frauen im gebärfähigen Alter sehr häufig. Sie können in der Zeit, in der eine Frau hormonell aktiv ist unter dem hormonellen Einfluss wachsen. Diese Neubildungen der Gebärmutter sind aber in 95% der Fälle gutartig. Sind Myome schon vor der Schwangerschaft nachzuweisen, kann es im Einzelfall sinnvoll sein, sie vorher zu entfernen. Hier ist aber zu empfehlen, dieses für die persönliche Situation mit Frauenärztin/Frauenarzt und der Klink abzustimmen. In der schon laufenden Schwangerschaft haben wir keine therapeutische Handlungsmöglichkeit. Auch durch die hormonellen Veränderungen einer Schwangerschaft können diese Myome wachsen und dann schon mal Probleme bereiten. Doch welchen Einfluss haben sie auf den Verlauf von Schwangerschaft und Wochenbett? Aktuelle Untersuchungen (CJ Qiduuai GJ et al.: Obstetric outcomes in women with sonographically identified uterine leiomyomata. Obstet Gynecol 107 (2006) 367-82) zeigen, dass Frauen mit sonographisch nachgewiesenem Myom ein signifikant höheres Risiko für einen Kaiserschnitt, Beckenendlage, Fehllage, Frühgeburt, Plazenta praevia und Blutung nach der Geburt haben. Hingegen besteht kein erhöhtes Risiko für vorzeitigen Blasensprung, operative vaginale Geburt, Entzündungen der Eihäute und der Gebärmutter. Die Kaiserschnittraten von Frauen mit Myomen kleiner als 10 cm oder größer als 10 cm sind vergleichbar. Das Fazit aus diesen Untersuchungen ist, dass auch bei Myomen von mehr als 10 cm bei fast 70% der Frauen eine vaginale Geburt möglich ist. 3. die Fruchtbarkeit wird durch sie meist nicht beeinträchtigt. Wichtig ist bei Kinderwunsch hier vorher noch einmal zu schauen, ob Wachstumstendenzen gegeben sind und wie groß dieses Myom letztlich ist. 3. ja, es kann sein, dass dennoch mal kein Eisprung stattgefunden hat. VB


Mitglied inaktiv

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Sollte ich vor einer erneuten Schwangerschaft abklären lassen ob es weg ist oder würde es bei einer Schwangerschaft nicht stören? LG Tanja


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