Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Missed Abortion in der 11. SSW - Keine Ursache gefunden

Frage: Missed Abortion in der 11. SSW - Keine Ursache gefunden

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Lieber Dr. Bluni, ich bin 29 Jahre alt und hatte vor 3 Tagen eine Fehlgeburt. Am 7.12. zeigte der Ultraschall noch eine kräftige und regelmäßige Herzaktivität an (bei 8+5, Kindsgröße entsprach 8+1). Samstag (18.12.) früh ging ich wegen leichter Blutungen (die aber wie sich herausstellte aus einer Ektopie kamen) ins Krankenhaus und es wurde quasi "zufällig" gefunden, dass das Herz nicht mehr schlägt. Ich war 10+2 und die Kindsgröße entsprach 8+5, d.h. nach dem letzten positiven Ultraschall ist der Fötis nur noch 4 Tage gewachsen und war schon etwa 7 Tage tot. Ich sollte Montag zur Ausschabung, dazu kam es aber nicht. Samstag nacht bekam ich starke Wehen und Blutungen und hatte eine Fehlgeburt, bei der ichg´das "Baby" auch gesehen habe. Es hatte schon richtige Fingerchen und Zehen :-( Die Ärztin in der Klinik, in die ich aufgrund recht hohen Blutverlustes gefahren bin, erklärte mir, dass 90% der Fehlgeburten insb. der Missed Abortions in den ersten 12 SSW auf Chromosomenfehler zurückzuführen sind. Was mich etwas beruhigte, denn somit hätte all das Schreckliche irgendwie einen "Sinn" gehabt und ich wüsste sicher, dass ich nicht Schuld bin. Gestern kam das Ergebnid der Pathologie: Abort ungeklärter Ursache, keine Hinweise auf Trisomien oder andere genetische Fehler. Heißt das jetzt, dass ich eben nicht in diesen 90% liege, in denen die MA choromosomal bedingt war? Wenn doch, warum findet man dann nichts? Ich bin in heller Aufgergung, ob nicht doch irgendetwas was ich getan habe, das ausgelöst hat: - Ich habe z.B. in der Woche vorher eine Tüte Haribo-Lakritz gegessen und erst hinterger gelesen, dass man Lakritz nur in Maßen genießen soll. - Ich habe starke Karies an einem Weisheitszahn, den ich im zweiten Trimenon entfernen lassen wollte. - Ich habe bedingt durch das bevorstehende Weihnachten Stress gehabt, z.B. an einem Tag 10 Stunden Kekse gebacken. Ich habe auch nicht so viel geschlafen die Woche vorher. - Als mir an einem Abend sehr schlecht war, habe ich dies durch Finger in den Hals stecken beendet, was zu so heftigem Erbrechen führte, das mir ein Äderchen im Auge geplatzt ist. - Ich habe nicht immer so viel getrunken (manchmal nur 1 Liter am Tag) - Ich habe bevor ich wusste, dass ich schwanger bin, direkt um den Zeitpunkt des Eisprungs, aufgrund einer schweren Harnwegsinfektion Ciprofloxacin genommen, etwa noch 5-6 Tage nach Eisprung. Ansonsten muss ich sagen: Sobald ich wusste, dass ich schwanger sein könnte, war ich höchst vorsichtig. Ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich habe keinerlei Medikamente mehr eingenommen, ich war sehr vorsichtig, was ich esse (nichts rohes, nichts ganz durchgegartes, nichts geräuchertes, kein Coffein) und habe mich bemüht viele gesunde Dinge (Seefisch, Obst, Rohkost - immer gut gewaschen!) zu mir zu nehmen. Ich habe Folsäure, Jod, Vitamin B6, Vitamin B12, Magnesium und Calzium in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu mir genommen. Ich bin ziemlich verzweifelt. Können Sie mir etwas zumöglichen Ursachen sagen? Ob irgendetwas, was ich getan/eingenommen habe, der Auslöser gewesen sein könnte? Was in einer erneuten SS zu beachten ist? Und kann es sein, dass sehr wohl chromosomale Defekte vorlagen, die aber in dre Pathologie nicht gefunden werden konnten? Traurige Grüße Sternchenmami81


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. so sehr ich solche Ängste verstehen kann, ist es doch ganz besonders wichtig, nach einem solchen Erlebnis darauf hinzuweisen, dass ein nicht ungewöhnlicher Vorgang ist, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. 2. genetische Störungen sind bei einmaliger früher Fehlgeburt sicher die häufigste Ursache. Dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche und väterliche Alter eine Rolle spielen. 3. die von Ihnen angesprochenen Dinge sind erfahrungsgemäß nicht die Ursache, wenn Sie sich auch an die Empfehlungen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt gehalten haben. 4.die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufes nach einer frühen Fehlgeburt liegt aber nach einer frühen Fehlgeburt bei etwa 85-90%! In der 6.-8. SSW schwankt die Frequenz der spontanen Fehlgeburten um die 18% und sinkt dann kontinuierlich bis zur 16. SSW auf ca. 3% ab. Nach zwei Fehlgeburten beträgt das Fehlgeburtsrisiko etwa 40 bis 45%. Eine Restungewissheit besteht natürlich für alle Schwangeren während der Zeit, in der nicht untersucht wird und diese Restunsicherheit wird sich nicht vermeiden lassen. Hier ist es ganz besonders wichtig, einfach mal loszulassen! Es gibt eben keine konkreten subjektiven Hinweise, wir mal von Blutungen und vorzeitigen Wehen abgesehen, die Ihnen zeigen, dass es dem Kind nicht gut geht. Lassen Sie sich durch die Einschätzung Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt beruhigen. Denn wenn bei den Routinekontrollen alles in Ordnung ist, wird es dem Kind wohl auch in dem folgenden Intervall gut gehen. VB


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