Mitglied inaktiv
Hallo, ich wohne seit 2 Jahren in Chile und bin in der 20. SSW. Meien Frauenaerztin hat mir fuer Schmerzen (Wehen??) Tropfen gegeben, ohne Packungsbeilage. Leider kann ich diese auch nicht im Internet finden. Sind diese wirklich so ungefaehrlich? Sie heissen VIADIL und werden wohl hier in Chile hergestellt. Inhaltsstoffe: Pargeverinan clorhidrato, metamizol magnesico. Ich weiss dass man sich bei einem Arzt normalerweise in guten Haenden befinden sollte, aber die Weltansichten zwischen Chile und D sind doch oft noch unetrschiedlich. Danke und viele Gruesse Melanie
Liebe Melanie, der Wirkstoff Metamizol sollte in der Schwangerschaft nicht verwendet werden. Wenn bei Ihnen nur "harmlose" Kontraktionen vorhanden sind, die keinen vorzeitigen Wehen entsprechen (mit Verkürzung des Gebärmutterhalses oder gar Muttermundseröffnung), so kann ich dazu folgendes sagen: Ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat kann es schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - geben. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung. Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt. In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Bei der Magnesiumsubstitution erwies sich eine Dosierung von 15 mmol oder 300 mg pro Tag als wirksam und sicher. Die Dosis kann meist ohne Bedenken gesteigert werden. Einzige Nebenwirkung wäre dann bei zu hoher Dosis Durchfall. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. Beste Grüße nach Chile VB