Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Mammographie u. Galaktrographie

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Mammographie u. Galaktrographie

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Hallo Herr Dr. Bluni, da ich (42 J.) schon immer an der linken Brust eine Schlupfwarze habe, die auch ab und zu eine kleine Kruste hat, die sich aber auch immer wieder ablöst, hab ich meinen Frauenarzt um Rat gebeten. Er meinte dann das wären Talgabsonderungen, ich solle mir die Brustwarze nach dem Duschen mit Olivenöl einreiben, dann würde sich keine Kruste mehr bilden. Er hat die Brust u. die Achsel noch abgetastet und alles für o.k. befunden. Auf meinen Wunsch hin hat er mir noch Ultraschall gemacht und dabei an dieser linken Brust einen erweiterten Milchgang festgestellt. Jetzt hab ich eine Überweisung zur Mammographie bekommen, was ich eigentlich auch o.k. finde zur Kontrolle. Aber außerdem soll ich mir noch eine Galaktrographie machen lassen. Jetzt meine Frage: Ist das Ihrer Meinung nach notwendig? Ich hatte noch nie Absonderungen aus der Brustwarze! Kann der Milchgang vielleicht deshalb so vergrößert gewesen sein, weil die Ultraschalluntersuchung ca. 2 Tage vor dem Eisprung stattfand? Was wird bei dieser Untersuchun genau gemacht? Hinzufügen möchte ich noch, dass ich zwei Kinder geboren habe und nicht gestillt habe, eben wegen dieser Schlupfwarze. Auch habe ich nur einen kleinen Busen. (75 B) Jetzt bin ich doch etwas beunruhigt. Kann es womöglich etwas bösartiges sein? Für Ihre Antwort vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen, Gaby


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Gaby, 1. dieses Verfahren ist ein Standardverfahren, bei Flüssikgeitsaustritt aus der Brust, da hier mittels eine Nadel ein Kontrasmittel in die Milchgänge eingebracht wird, um dann in der Röntgenaufnahme eventuelle Veränderungen, wie Polypen, erkennen zu können, die in der Mammographie nicht darstellbar sind. Die Empfehlung dazu ist sicher absolut richtig. 2. ein Austritt von klarer oder milchiger Flüssigkeit kann gelegentlich, auch unabhängig von einer vorherigen Entbindung, vorkommen. Er hat zunächst keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit In einigen Fällen kommt es zum spontanen Austritt von Flüssigkeit aus der einen oder beiden Brustwarzen. In anderen Fällen lässt sich dieses nur durch Druck auf die Brust provozieren. Es handelt sich meist um ein klares Sekret oder eine milchige Flüssigkeit. Allerdings kann das Sekret auch anders gefärbt sein. Es kommen hier u.a. hormonelle Veränderungen (milchbildendes Hormon & Schilddrüse), verschiedenste Medikamente und auch Veränderungen in den Milchgängen als Ursache in Frage. Diagnostisch ist neben dem Labor, der klinischen Untersuchung der Brustdrüsen und der Lymphabflusswege eventuell ein Abstrich auf Bakterien sinnvoll. Darüber hinaus können der Ultraschall der Brust und ggf. die Mammographie weiterhelfen. Bei Anhalten des Flüssigkeitsaustritts kann ggf. auch eine Röntgendarstellung der Milchgänge zeigen, ob hier Veränderungen vorhanden sind, die man in der Mammographie eben nicht erkennen kann. Was hier im Einzelfall die sinnvollste Diagnostik ist, wird am besten der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin entscheiden können. In der genannten Situation ist es aber häufig so, dass man keine hormonelle oder organische Ursache findet und demzufolge auch nichts weiter machen würde, als zuzuwarten. VB


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