Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Mail wieder BEL

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Mail wieder BEL

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meine Drehbauchtochter liegt mal in Schädellage und dann wieder in BEL aber nie tief in BEL. Wegen BEL soll ich sofort bei Blasensprung den Rettungswagen rufen wegen Liegendtransport und bei Wehen egal in welchen abständen in KH fahren. Wir haben uns entschlossen zu sammen mit dem Chefarzt das Kind normal zu entbingen unter einer PDA. Ist meine 2te Geburt und bin jetzt in der 40 SSw. Montag wäre ET: Darf ich noch draußen spazieren gehen oder alleine einkaufen? Mein Mann möchte mich am leibsten nur noch im Haus haben, das halte ich gar nicht aus.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. bleibt das Kind über die 36. SSW hinaus in BEL liegen, dann ist es in jedem Fall sinnvoll, über die Frauenärztin/Frauenarzt ein Geburtsplanungsgspräch mit der Entbindungsklinik zur Frage der Entbindungsart (Kaiserschnitt oder Versuch der vaginalen Geburt) zu vereinbaren. Dabei gehört es dazu, dass Sie von den behandelnden Ärzten über die Vor- und Nachteile aufgeklärt werden. In einigen Fällen gibt es aber schon von vornherein klare medizinische Gründe (Kontraindikationen) die gegen den Versuch einer Spontanentbindung sprechen. Bestandteil der Aufklärung sind dann auch die Risiken, die sich insbesondere für das Kind ergeben, wenn eine Spontanentbindung angestrebt wird und die Risiken, die sich vor allem für die Mutter ergeben, wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wird. Unter bestimmten Umständen ist eine planmäßige vaginale Entbindung generell ausgeschlossen. Aber es müssen sicher viele Parameter stimmen. Einer von diesen ist eine entsprechende Erfahrung des Geburtshelfers, die Entbindung in einer Klinik, in der auch innerhalb kurzer Zeit ein Team zur Narkose und zum Kaiserschnitt zu Verfügung steht. Und nicht zuletzt die Zustimmung der Eltern zu dem Vorgehen und den damit verbundenen Risiken für das Kind. Wenn das Kind auf vaginalem Weg, anstatt per Kaiserschnitt auf die Welt kommen soll, sind hier immer das Risiko eines Sauerstoffmangels und der Verletzung von Nerven im Bereich der Schulter beim Kind anzuführen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt und der Klinik ab und lassen sich objektiv beraten, damit Sie die für Sie und Ihr Kind beste Entscheidung fällen können. 2 in der renommierten Fachzeitung Lancet gab es dazu eine wissenschaftliche Arbeit zu der Frage, was der bessere und empfehlenswerte Entbindungsmodus sei, wenn die Kinder in Beckenendlage liegen In der Untersuchung kam heraus, dass das Risiko für Mutter und Kind praktisch gleich ist und dass man der Frau eher zum primären Kaiserschnitt raten sollte. Das bedeutet aber nicht, dass jetzt zwangsläufig alle Kliniken ihre vielleicht guten und erfolgreichen Erfahrungen über Bord schmeißen müssen, sondern hier sollten solche Erkenntnisse immer kritisch abgewogen und besprochen werden. Liebe Grüße VB Quelle Mary E Hannah, Walter J Hannah, Sheila A Hewson, Ellen D Hodnett, Saroj Saigal, Andrew R Willan,"Planned caesarean section versus planned vaginal birth for breech presentation at term: a randomised multicentre trial"; for the Term Breech Trial Collaborative Group, The Lancet; Volume 356 Issue 9239 Page 1375.


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