seveneleven
Guten Tag, Im September 2015 wurde bei mir eine operative Entbindung mit Saugglocke vorgenommen (aus Beckenendlage). Dabei habe ich schwerste Verletzungen erlitten (Zervixriss, Scheiden riss, paravaginaler Riss, mediolaterale Episiotomie, Blutverlust 2500 ml, hoher Scheidenriss). Ich musste unter Vollnarkose 1 Stunde genäht werden wobei festgestellt wurde dass die Scheide vom Damm disloziert scheint und beim Versuch dies zu nähen der Faden einen weiteren Riss verursacht hat. Ich wurde dann anal geschient und doppelt genäht. Danach hatte ich eine sehr starke Schwellung (mind. 6 cm hoch) sodass ich meine Genital nicht mehr wiedererkennen konnte. Es gab auch Verwachsungen die noch entfernt wurden und die Wunde hat 3 Monate gebraucht um endlich zu schließen. Mein Problem ist jetzt dass ich nicht mehr sexuell erregbar bin. Alle Anzeichen für sexuelle Erregung wie Anschwellen der Schamlippen, feucht werden, Kitzel etc. kommen nicht mehr. Das Genital ist wie leblos. Auch wenn ich mit mir selber total entspannt bin und versuche einen Orgasmus zu bekommen wird es kein bißchen nicht feucht oder schwillt an. Gerade dass es nicht mehr feucht wird irritiert mich sehr da ich früher immer sehr schnell viel Schleim produziert habe und für mich das stark zum Lustempfinden beigetragen hat. Kann es sein dass dafür zuständige Nerven verletzt wurden und deshalb die sexuelle Erregbarkeit nicht mehr möglich ist? Ich kann zwar einen Orgasmus bekommen aber das ist eher harte Arbeit und der erste Teil von Lustempfinden und Sinnlichkeit fehlt einfach. Können Sie mir dazu was sagen? Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn Sie mir einen Tipp geben könnten was hier passiert sein könnte und ob man da was machen kann. Ich habe praktisch meine Sexualität verloren...
Hallo, es kann im Zusammenhang mit einer vaginalen Beckenendlagen-Geburt, aber auch bei schwierigen vaginalen Geburten aus Schädellage, immer mal zu zum Teil sehr schweren Gewebeverletzungen kommen. Zum Glück ist das bei den vaginalen Geburten aus Schädellage nur sehr selten der Fall. Im Anschluss kann es dann durch die anatomischen Veränderungen und Narbenbildungen unzweifelhaft auch zu Beeinträchtigungen der Sensibilität und des Erregungsempfindens kommen. Wir haben für diese Situation jedoch kein Patentrezept. Vielmehr empfehle ich Ihnen, dass Sie sich bezüglich der anatomischen Situation vielleicht einmal mit dem Operationsbericht in einem größeren Zentrum zur individuellen Beurteilung und Einschätzung vorstellen. Dabei geht es erst einmal auch um die Frage, inwiefern durch eine operative Maßnahme die anatomische Situation verbessert werden kann. Dabei werden wir aber auch mit einer derartigen Operation keine Garantie für eine Verbesserung der Situation versprechen können. Sicherlich spielen hier neben den anatomischen Veränderungen auch entsprechende psychische Beeinträchtigungen eine nicht unerhebliche Rolle. Und insofern denke ich, dass neben der klinischen lokalen Situation für Sie auch eine kompetente Beratung im Sinne einer Sexualtherapeutin in Ergänzung sicherlich eine große Hilfe darstellen kann. Bitte lassen Sie sich doch durch die Frauenärztin/Frauenarzt vor Ort hinsichtlich entsprechender Ansprechpartner dazu beraten. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Ihnen dort in ausreichendem Maße geholfen werden kann. Herzliche Grüße VB
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